
Xiaomi und Realme haben Ideen für externe Objektive am Smartphone
Auf dem Mobile World Congress zeigen Xiaomi und Realme zwei unterschiedliche Konzepte, um ein Smartphone mit einem externen Objektiv zu ergänzen.
Smartphones sollen dünn und kompakt sein. Daraus ergeben sich physikalische Grenzen für die Bildqualität bei großen Brennweiten. Warum also nicht externe Objektive verwenden, denken sich zwei Aussteller auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Xiaomi befestigt nicht nur ein Objektiv auf der Rückseite seines Konzept-Smartphones, sondern direkt auch noch einen Bildsensor. Realme hat sich stattdessen eine Halterung ausgedacht, mit der sich Leica-M-Objektive über die Kamera des Smartphones befestigen lassen.
Xiaomi: kompakt, magnetisch und mit Bildsensor
Xiaomis Konzept besteht aus einer Ansteckkamera mit 35-mm-Objektiv. Im Gehäuse befindet sich zudem ein Four-Thirds-Sensor mit einer Auflösung von 100 Megapixeln. Das Gehäuse haftet magnetisch sicher an einem angepassten Xiaomi 15. Davon konnte ich mich am Messestand überzeugen. Bei Nichtgebrauch lassen sich Kamera und Smartphone trotzdem bequem mit zwei Händen trennen.

Quelle: Jan Johannsen
Zwei Pins nach dem neuen Standard «LaserLink» von Xiaomi versorgen die Ansteckkamera mit Strom und übertragen die Bilddaten auf das Smartphone.

Quelle: Jan Johannsen
Öffne ich die Kamera-App auf dem Xiaomi 15 bietet mir diese standardmäßig die Kameras des Smartphones an. Für Fotos mit der Ansteckkamera muss ich über einen Button auf dem Touchscreen umschalten. Im Anschluss kann ich die manuelle Blende des externen Objektivs über das Smartphone zwischen f/1,4 und f11 einstellen. So einen großen Bereich bietet derzeit kein Smartphone. Ich kann außerdem mit dem Fokusring des Objektivs manuell fokussieren.

Quelle: Jan Johannsen
Mir fehlt nur noch ein richtiger Auslöseknopf. Bei Xiaomis Konzept ist es weiterhin der runde virtuelle Button auf dem Touchscreen.
Realme: neues Leben für Leica-M-Objektive
Realme nutzt hingegen die Kamera seines Smartphones mit einem 1-Zoll-Sensor. An eine spezielle Halterung lassen sich aber Wechselobjektiv mit Leica M Mount an dem Smartphone anbringen. An Stand des Herstellers konnte ich die Konstruktion leider nicht in die Hand nehmen. Ein Mitarbeiter von Realme nutzt das Setup für Portraitfotos von Besuchern und wechselt dabei zwischen zwei Objektiven hin und her. Ein iPhone dient dabei als Vergleichsgerät, um zu demonstrieren, wie viel besser die Wechselobjektive sind.

Quelle: Jan Johannsen
Der mögliche Zugewinn an Brennweite und Bildqualität geht beim Konzept von Realme zulasten der Handlichkeit. Ein wichtiger Aspekt bei Smartphones. Mir erscheint das Konzept von Xiaomi für unterwegs sinnvoller – ich nenne aber auch nicht eine Sammlung an M-Mount-Objektiven mein Eigen.

Quelle: Jan Johannsen
Sony ist mit einem ähnlichen Konzept gescheitert
Sony hat sich vor über zehn Jahren bereits an einem ähnlichen Konzept probiert. Die Sony QX-Serie bestand aus mehreren Wechselobjektiven mit APS-C-Sensoren, die man an Smartphones festklemmt. Mit dem QX1 gab es sogar einen drahtlosen Adapter für klassische Sony-Objektive. Die Verbindung zum Handy erfolgte via Bluetooth. So konnte man das Objektiv auch mit etwas Abstand zum Smartphone nutzen.

Quelle: Sony
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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.