Xbox ist neu der grösste Games-Publisher der Welt – höchste Einnahmen auf Playstation
Microsofts aggressive Expansionspolitik im Gaming-Bereich und der radikale Strategiewechsel bei Exklusivspielen zahlen sich aus. Die Xbox Game Studios waren im vergangenen Monat der grösste Games-Publisher der Welt.
Rund 465 Millionen Dollar Umsatz hat Microsoft im Dezember 2024 mit seinen Games auf Konsolen und PC generiert. Dies berichtet «VGC» auf Grundlage von Daten des Analyseunternehmens Ampere.
Damit war Microsoft, beziehungsweise die Xbox Game Studios, im vergangenen Monat erstmals der mit grossem Abstand erfolgreichste Games-Publisher weltweit. Besonders «Call of Duty: Black Ops 6» von Activison und «Indiana Jones and the Great Circle» von Machine Games haben zum Rekordumsatz beigetragen. Zum Vergleich: Auf Platz zwei liegt Electronic Arts mit einem Umsatz von rund 366 Millionen Dollar – vor allem dank «EA Sports FC 25».
Besonders brisant: 64 Prozent des Umsatzes generierte Microsoft nicht auf eigenen Plattformen, sondern auf der Konkurrenz-Plattform Playstation.
Aggressive Expansionspolitik und neue Multiplattformstrategie
Die Rekordumsatzzahlen sind vor allem auf zwei strategische Wechsel zurückzuführen, die Microsoft in den vergangenen Jahren vollzogen hat.
Das Redmonder Unternehmen hat seit 2018 eine Vielzahl an Entwicklerstudios und Publishern aufgekauft und sein Games-Portfolio damit signifikant erweitert. Vor allem die milliardenschweren Übernahmen von ZeniMax/Bethesda (unter anderem: «The Elder Scrolls», «Starfield», «Doom», «Indiana Jones») sowie Activision Blizzard King (unter anderem: «Call of Duty», «World of Warcraft») sorgten für viel Aufsehen.
Mit der steigenden Anzahl an Studios verabschiedete sich Microsoft zunehmend vom traditionellen Konsolen-Business-Modell. Statt exklusiver Spiele für die eigene Xbox-Konsole gibt es immer mehr Multiplattformtitel für fremde Plattformen.
Sowohl neu eingekaufte Spielserien wie «Call of Duty», «Indiana Jones» und «Doom» als auch ehemals exklusive Xbox-Spielserien werden vermehrt auf fremde Plattformen veröffentlicht. Den Anfang machten 2024 die Ex-Xbox-Games «Hi-Fi Rush», «Pentiment», «Sea of Thieves» und «Grounded».
Auch die Switch 2 bekommt Xbox-Spiele
Während Microsoft die neue Multiplattformstrategie anfangs noch zögerlich kommunizierte, um ihre Fans nicht zu verärgern, geht das Unternehmen mittlerweile in die Vollen. Bereits letzten November verkündete Phil Spencer, CEO von Microsoft Gaming, in einem Interview mit «Bloomberg»: «Ich sehe in unserem Portfolio keine roten Linien, die besagen: ‹Dieses Game dürfen wir nicht anfassen›.»
In einer neuen Interviewserie mit diversen Content Creators im Januar doppelt Spencer nach und redet auch über die Switch 2: «Ich möchte, dass die Menschen unsere Spiele auf so vielen Geräten wie möglich erleben. [...] Nicht nur auf der Playstation. Wir lieben die Arbeit, die wir mit Nintendo machen. Ich freue mich wirklich darauf, [Nintendo] mit den Spielen zu unterstützen, die wir haben».
Branchen-Insider und vertrauenswürdiger Leaker «Nate the Hate» weiss von zwei prestigeträchtigen Xbox-Games, die dieses Jahr den Sprung auf die Switch 2 – und die Playstation 5 – schaffen sollen: «Halo: The Master Chief Collection» und «Microsoft Flight Simulator 2024».
Wird Microsoft zum Third-Party-Publisher?
Trotz profitabler Multiplattformstrategie will sich das Unternehmen vorerst nicht aus dem Hardware-Konsolenmarkt zurückziehen und zu einem reinen Third-Party-Publisher werden.
Vergangenes Jahr hat Xbox-Hardware-Chefin Sarah Bond verkündet, dass Microsofts Next-Gen-Pläne in vollem Gange sind. Die nächste Xbox-Konsole soll «der grösste technische Sprung» sein, den es je zwischen zwei Hardware-Generationen gegeben hat.
Gemäss Spencer wird sich die nächste Konsole nicht mehr über exklusive Spiele definieren und von der Konkurrenz unterscheiden, sondern durch einzigartige Hardware-Features: «Ich möchte, dass wir innovativ sind und die Hardware zum Unterscheidungsmerkmal machen. Bisher haben exklusive Spiele die Identität der Hardware bestimmt. [...] Ich möchte, dass unsere [neue] Hardware durch Leistung und Innovation konkurrenzfähig ist [...] – egal ob dank Controller, Power oder Mobilität».
Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.