Kobo Clara Colour
6", 16 GB, Schwarz
Der Kobo Clara Colour ist ein klassischer, kompakter E-Reader, allerdings mit einem Farbdisplay. Das frischt das Leseerlebnis auf und lässt bunte Markierungen in den Büchern zu.
Ein handliches Format, ein farbiges Display und eine lange Akkulaufzeit. Das wünsche ich mir von einem E-Reader. Der Kobo Clara Colour liefert all das. Das Gerät hat zudem spezielle Funktionen für Hörbücher und Notizen, allerdings mit Einschränkungen.
Kobo stattet den Clara Colour mit einem 6-Zoll-Display mit E-Ink-Technologie aus. Visuell kommt der Bildschirm viel näher an Papier heran, als IPS oder OLED. Zudem verbraucht die Technologie wesentlich weniger Energie. Für bis zu 4096 Farben im E-Ink-Display sorgt die Technologie Kaleido 3 Die Auflösung beträgt bei Schwarzweiss-Inhalten 300 ppi und in Farbe 150 ppi. Die unterschiedliche Auflösung lässt bunte Inhalte etwas weniger scharf wirken, sie sind aber in Ordnung.
Die Farben sind technologiebedingt nicht wirklich knallig, dennoch ein schöner Zusatz. Besonders praktisch ist das Markieren in den E-Books mit verschiedenen Farben. Das klappt mit dem Finger gut und das Display reagiert schnell genug auf die Geste. Die Markierungen kann ich mir in einer Übersicht im Buch jeweils anzeigen lassen.
Das Display hat zudem eine Beleuchtung verbaut. So kann ich auch ohne Nachttischlampe meine Abendlektüre geniessen. Der Blaulichtanteil passt sich jeweils der Tageszeit an und wird bis zur eingestellten Schlafenszeit in ein sanftes Orange getunkt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, schont aber meine Augen.
Ist es mir immer noch zu grell, hat der Kobo Clara Colour auch einen Dunkelmodus. Der klappt allerdings nur beim Lesen eines E-Books. Öffne ich beispielsweise die Einstellungen oder den Bookstore, greift der Dunkelmodus nicht.
Platz hat der knapp A6-grosse Kobo Clara Colour jede Menge. Auf die 16 Gigabyte Speicher passen bis zu 12’000 E-Books oder 75 Hörbücher. Gar nicht schlecht für ein Gerät, das gerade mal 174 Gramm wiegt – und damit leichter ist als mein Smartphone.
Der Kobo Clara Colour hat einen 1500-mAh-Akku verbaut. Das klingt im Vergleich zu einem Smartphone mit einer durchschnittlich dreifachen Ladung nach wenig. Dank der E-Ink-Technologie komme ich mit dem kleinen Kobo dennoch zwei bis drei Wochen ohne Laden aus. Das gilt, wenn ich täglich etwa eine Stunde lese und Bluetooth und WLAN selten brauche.
Lesen kann ich auch sorglos am Strand oder in der Badewanne: Der Kobo Clara Colour ist vollständig wasserdicht. Laut IPX8-Zertifizierung macht dem E-Reader ein einstündiger Tauchgang in zwei Meter tiefem Süsswasser nichts aus.
Bei der ersten Nutzung muss ich den Kobo Clara Colour mit einem Kobo-Konto verbinden. Das läuft entweder über einen QR-Code, den ich mit dem Smartphone scanne oder direkt über den Browser auf dem Gerät. Zweiteres läuft auf dem E-Reader eher träge. Das empfehle ich deshalb weniger. Anschliessend kann ich wiederum per Smartphone oder über den Browser gewünschte Bücher kaufen und synchronisieren.
Bücher erwerbe ich ausschliesslich über Rakutens Kobo-Store. Im passenden Format ziehe ich aber auch andere E-Books und Dateien auf den Kobo Clara Colour. Dazu gehören: EPUB, EPUB3, FlePub, PDF, MOBI, JPEG, GIF, PNG, BMP, TIFF, TXT, HTML, RTF, CBZ, CBR.
Da der E-Reader etwas kleiner als ein normales Taschenbuch ist, mache ich die Schrift etwas grösser. Das kann ich mit einer Zweifinger-Geste oder über die Einstellungen. Dort kann ich auch Schriftart, Seitenränder und dergleichen anpassen. Für E-Books klappt die Vergrösserung gut und schnell. Bei Comics sieht es etwas anders aus. Damit ich dort die Schrift lesen kann, muss ich die Seiten jeweils einzeln vergrössern. Und bei den Bildern hat der Kobo Clara Colour viel längere Ladezeiten als bei Textseiten. Das stört den Lesefluss enorm. Einzig die japanischen Mangas liegen noch im Rahmen des Zumutbaren. Sie haben ein ähnliches Format wie der Kobo Clara Colour und sind meist Schwarzweiss.
Das Lesen macht mir besonders durch die handliche Grösse und das geringe Gewicht Spass. Ich vertiefe mich in die Geschichte und bemerke kaum, dass ich ein technisches Gerät in der Hand halte. So soll es sein.
Will ich, statt selbst zu lesen, einfach mal zuhören, verbinde ich Lautsprecher oder Kopfhörer über Bluetooth und suche mir ein Hörbuch aus dem Kobo-Store aus. Eine Klinkenbuchse für kabelgebundene Kopfhörer ist nicht vorhanden. Hörbücher anderer Anbieter liest der E-Reader nicht vor.
Auch ein Webbrowser steht dir zur Verfügung. Allerdings läuft er äusserst träge. Im Internet würde ich damit nur im Notfall surfen.
Unter den weiteren Funktionen finde ich einen Notizblock. Dieser ist minimalistisch gehalten und nur mit dem Finger bedienbar. Hier kann ich lediglich eine Seite mit nur einer Pinselsorte vollkritzeln und das dann als Bild abspeichern. Für mehr als eine spontane Einkaufs- oder To-do-Liste sehe ich den Verwendungszweck allerdings nicht. Mit dem Finger schreibe und male ich ungenau und die Funktionen sind stark eingeschränkt. Stifte unterstützt der Kobo Clara Colour nicht.
Zum Gerät stellt mir Rakuten auch ein passendes Sleep-Cover zur Verfügung. Das bietet rundum Schutz, lässt sich falten und aufstellen. Die Hülle macht das Gerät nicht unnötig dicker oder schwerer. Allerdings finde ich sie preislich mit 34 Franken oder 31 Euro etwas hoch angesetzt. Rakuten bietet 10 Franken oder Euro günstigere Hüllen ohne Standfunktion für den E-Reader an.
Der Kobo Clara Colour ist ein preiswerter, handlicher E-Reader mit langer Akkulaufzeit. Das Farbdisplay ist nicht unbedingt notwendig, frischt aber das Gesamtbild auf und du kannst wichtige Stellen in deinen Büchern mit dem Finger bunt markieren. Auch die Hintergrundbeleuchtung ist praktisch für die Abendlektüre. Sie passt den Blaulichtanteil automatisch der Tageszeit an.
Ein zusätzliches Feature ist die Hörbuchfunktion, zwar nur mit Kobo-Hörbüchern, aber dennoch eine schöne Abwechslung zum Lesen. Das Internet, ob per Webbrowser oder als E-Book-Store, läuft langsam auf dem E-Reader. Für das Bücher-Shoppen empfehle ich deshalb, jeweils ein Smartphone zur Hand zu nehmen und sie von dort zu laden. Trotz Farbdisplay eignet sich der Clara Colour nicht für bunte Comics. Mangas sind meist in Taschenbuchformat und Schwarzweiss, diese lassen sich darauf gut lesen.
Bist du auf der Suche nach einem einfachen, günstigen E-Reader für das leichte Gepäck, und du möchtest dabei nicht alles Schwarzweiss sehen? Dann kann ich dir den Kobo Clara Colour empfehlen.
Pro
Contra
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.