Ratgeber

Wasserpflanze einfach selbst kultiviert

Du wolltest deinen Zimmerpflanzen schon immer beim Wurzel schlagen zusehen? Dann stecke sie in ein Glas und warte ab, bis sie zu leben beginnen.

Die Wohnungen sind so blitzsauber wie sonst nie. Die Kleider und sonstiger Krempel ausgemistet und sortiert. Die Räume alle umdekoriert. Und wenn man an die über Monate andauernden Schlangen vor Gärtnereien und Blumenläden zurückdenkt, wurde wohl auch die ein oder andere Wohnung ordentlich begrünt.

Pflanzen haben definitiv ihren Charme. Sie optimieren jede Ecke und sind gut fürs Raumklima. Meine Vormieter haben in der Wohnung geraucht. Dank grossen Papyruspflanzen hat man davon aber nichts gerochen. An den Wänden gesehen leider schon. Dafür gibt’s aber Bilder oder als Ultima Ratio Wandfarbe. Jedenfalls verständlich, dass alle urbanen Wohnungsmieter- und besitzer den Pflanzenläden die Türen einrannten, wenn auf einmal der ganze Tag zu Hause verbracht wurde.

Wer unterdessen schon wieder gelangweilt ist von all seinen Erdpflanzen, der kann sich eine ins Wasser stellen. So siehst du nicht nur, wie die Blätter wachsen, sondern auch die Wurzeln. Wasserpflanzen sind laut meiner Recherche einfach gemacht. Einen Teil der Pflanze abschneiden und ins Wasser stellen. Oder du nimmst gleich die ganze Pflanze. Wie dem auch sei, es taugen nur bestimmte Arten für das Leben im Wasser. Sogenannte Aronstabgewächse wie zum Beispiel Orchideen oder Monstera eignen sich gut, aber auch Philodendron und Ficus sollten funktionieren.

House Doctor Reem (1 x, Ø 15 x 20 cm)
Vase

House Doctor Reem

1 x, Ø 15 x 20 cm

House Doctor Reem (1 x, Ø 15 x 20 cm)

House Doctor Reem

Schnipp schnapp, Arm ab

Da ich zu Hause schon eine Monstera habe, fällt die Entscheidung leicht. Ich schneide einen Teil ab und setze ihn in eine gläserne Vase. Wie beim Vermehren wähle ich einen Blattstamm mit Luftwurzel dran. Luftwurzeln sind die dünnen braunen «Arme», die sich unter natürlichen Umstände bei Epiphyten (Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen) zur Wasseraufnahme aus der Luft bilden. Nachdem ich den auserwählten Teil der Pflanze mit einem scharfen Messer abgeschnitten habe, lasse ich sie etwa eine Stunde lang trocknen, damit die Schnittkante nicht fault.

Dann kommt das Ganze ins Wasser. Ich nehme normales, knapp lauwarmes Leitungswasser und eine gläserne Vase. So kann ich dem Wurzelwachstum live zusehen. Die relative lange Luftwurzel stecke ich hierbei komplett ins Wasser und hoffe, dass das so passt. Ich habe zumindest einige Bilder gefunden, auf denen das auch so aussah. Und schöner, als die Wurzel raushängen zu lassen, finde ich die Wurzel-im-Glas-Variante auch.

Etwas ausladend, meine neue Wasserpflanze.
Etwas ausladend, meine neue Wasserpflanze.

Nun heisst es abwarten und hoffen, dass die Pflanze im Glas weiterlebt und beginnt, zu wurzeln. Anscheinend wird das Wasser in etwa sieben bis zehn Tagen trüb sein, was mir zu verstehen geben soll, dass ich das Wasser auswechseln muss. Auch Kalkablagerungen an der Vase werden wohl auf mich zukommen, was mühsamer zu sein scheint, als die Wasserpflanze aufzuziehen. Entkalker soll helfen. Sobald meine Vase dreckig ist, werde ich es ausprobieren und dir meinen erfolgreichsten Lösungsansatz in einem weiteren Beitrag präsentieren.

Damit sich die Wasserpflanze optimal entwickeln kann, stellst du sie am besten in den Halbschatten. Zu starke Sonneneinstrahlung kann die Wurzeln verbrennen, da das Wasser als eine Art Lupe fungiert. Zusätzlich fühlen sich auch Algen in warmem Wasser etwas zu wohl, ergo du musst mehr putzen. Und das hast du die letzten Monate ~ zumindest als Büromitarbeiter*in – wohl schon genug.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.

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