«Warum haben Sie Orangen getrocknet?» – «Will ich Gluscht gha han!»
Ratgeber

«Warum haben Sie Orangen getrocknet?» – «Will ich Gluscht gha han!»

Getrocknete Zitrusfrüchte eignen sich für Drinks, als Deko und sogar zum Vernaschen. Das Einzige, was du brauchst, sind deine Lieblingsfrüchte und viel Zeit. Ich zeige dir, wie du das Trockenobst herstellst.

In meiner Wohnung duftet es den ganzen Tag schon wunderbar. Ich trockne Zitrusfrüchte für meine zukünftige Mocktail-Beitragsserie und zeige dir, wie du dir Früchte ebenfalls lange haltbar machen kannst – und zwar ganz einfach, ohne Dörrofen.

Vorbereitung

Für die getrockneten Früchte verwende ich ausschliesslich Bio-Orangen, -Grapefruits und -Limetten, weil sie mit der Schale im Getränk landen werden – oder ich sie direkt essen möchte.

Den Backofen heize ich auf 80 Grad vor. Ich wasche und trockne die Früchte, bevor ich sie in gleichmässige, etwa einen Zentimeter dicke Scheiben schneide. Während des Trocknen gehen die Früchte ein, deshalb solltest du darauf achten, dass die Scheiben nicht zu schmal sind.

Lieber dickere als dünnere Scheiben.
Lieber dickere als dünnere Scheiben.
Quelle: Stefanie Lechthaler

Ab in den Backofen

Die Scheiben verteile ich auf dem Rost und schiebe sie bei Umluft auf der mittleren Schiene in den Ofen. Du kannst das Obst auch auf dem Backblech trocknen, doch dann dauert es länger. Damit die verdunstete Feuchtigkeit entweichen kann, klemme ich eine Holzkelle in die Backofentür. Jetzt ist Geduld gefragt. Nach zwei Stunden wende ich die Früchte. Danach schaue ich jede Stunde in den Backofen und drehe die Scheiben bei Bedarf wieder um. Nach vier Stunden sind die ersten Früchte trocken und dementsprechend glänzend, goldbraun und fast durchsichtig. Ich nehme die fertigen Exemplare vom Blech und schiebe den Rest wieder hinein. Bei saftigen Orangen dauert es fast acht Stunden, bis sie durch sind.

Aufgereiht auf dem Gitter ...
Aufgereiht auf dem Gitter ...
Quelle: Stefanie Lechthaler
... und ab in die Sauna mit den Früchtchen.
... und ab in die Sauna mit den Früchtchen.
Quelle: Stefanie Lechthaler

Aufbewahren und anrichten

Die getrockneten Früchte bewahrst du am besten in einem luftdichten Behälter auf. Dafür eignet sich ein Einmachglas sehr gut. Achte darauf, dass sich keine Feuchtigkeit im Behälter bildet, um Schimmel vorzubeugen. Um sicherzugehen, dass die Schnitze ganz trocken sind, lasse ich sie über Nacht noch im ausgeschalteten Backofen auf dem Gitter liegen und fülle sie erst am nächsten Tag ins Glas.

Im Einmachglas sollten die Früchte trocken und lange haltbar bleiben.
Im Einmachglas sollten die Früchte trocken und lange haltbar bleiben.
Quelle: Stefanie Lechthaler

Die Scheiben aus Orange, Zitrone und Grapefruit bringen nicht nur Farbe ins Spiel, sondern auch ein intensives Aroma. Als Garnitur verleihen sie Cocktails einen winterlichen Touch und machen sich ebenso gut als natürlicher Christbaumschmuck. In Zartbitterschokolade getaucht, werden sie im Handumdrehen zu einem einfachen, leckeren Dessert – das süss-säuerliche Aroma der Trockenfrüchte setzt einen herrlichen Kontrast zur Schokolade.

POV: Ich esse an Weihnachten eine Schoko-Orange …
POV: Ich esse an Weihnachten eine Schoko-Orange …
 … und hänge die getrocknete Grapefruit an den Christbaum.
… und hänge die getrocknete Grapefruit an den Christbaum.
Quelle: Stefanie Lechthaler
Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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