Vom Müll zum Schatz: Die nachhaltigen Outdoor-Möbel von Piet Hein Eek

Piet Hein Eek versucht nicht, neue Designs zu entwerfen, wie er in einem Interview erklärt. Stattdessen optimiert er alles um sich herum und schmeisst in seiner Werkstatt nichts weg. «Ich tue so, als ob Arbeit nichts kostet und Material ein Vermögen wert ist.» Deshalb stellt er selbst aus den kleinsten Materialresten – von Altholz bis Stahl – Möbel nach alter Tischler-Manier her. Zuletzt habe ich seinen riesigen «Beam Armchair» während der Dutch Design Week bestaunt. Vielleicht findest du mithilfe der folgenden Hinweise heraus, woraus er besteht, bevor ich es dir verrate. Die Auflösung gibt's dann gleich im Anschluss.

Über Piet Hein Eek

Hein Eek schloss 1990 sein Studium an der Akademie für Industriedesign in Eindhoven ab. Dort entwarf er den Schrank «Classic Cupboard in Scrapwood», der aus Materialresten mithilfe von traditionellen Holzbearbeitungstechniken hergestellt wurde. Der Schrank legte den Grundstein für Hein Eeks Entwürfe und veranschaulicht bis heute das gestalterische Leitmotiv des Designers, der Wert aufs Handwerk und Nachhaltigkeit legt. 2010 zog das Unternehmen in die ehemalige Philips-Fabrik in Eindhoven, die heute zum kreativen Hotspot mit Showroom, Galerie, Shop, Hotel, Restaurant und der Werkstatt als Herzstück geworden ist.

Los geht's

Das gesuchte Gewebe gilt als taktisch klug. Beim «Beam Armchair» wurde es einerseits dazu verwendet, die Holzbalken und -bretter des «Beam Armchairs» zu veredeln. Andererseits macht es den Sessel outdoortauglich, indem es ihn vor der Witterung schützt. Diese Eigenschaften sind der Grund, warum das Material in anderen Bereichen dem Wetterschutz oder dem Schutz vor Chemikalien und biologischen Gefahren dient. Es kann aber auch den Komfort erhöhen und ausreichend Bewegungsfreiheit bieten.

Auflösung

Die riesigen gepolsterten Holzbalken des Sessels wurden mit einem alten Armeestoff bezogen, der von der US-Armee stammt und aus reissfesten Materialien wie wasserabweisenden Canvas Cotton (Leinwand-Baumwolle) gefertigt wurde. «Beam Armchair» gehört zu einer ganzen Outdoor-Kollektion, in der Hein Eek den minimalen Materialverlust anstrebte und alte Armeestoffe von Kleidung oder Abdeckplanen wiederverwerten wollte, weil sie qualitativ so hochwertig sind. «Es stellte sich schnell heraus, dass der Stoff nicht auf der CNC-Maschine geschnitten werden konnte», verrät er dem Design Milk Magazin. Dabei handelt es sich um eine Maschine, die Formen für Werkstücke mit hoher Präzision automatisch herstellen kann. Aus diesem Grund wurde der Sessel aus einem eigentlich preiswerten Armeestoff teurer als einer aus edlem Samt. Trotzdem wurde «Beam Armchair» mit dem recycelten Armeestoff produziert.

Das ist die 15. «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst.