News & Trends

Treppenschutzgitter im Test: Zwei sind spitze, viele zu schwach

Sie sollen Kleinkinder vor Treppenstürzen schützen und darüber hinaus stabil und einfach in der Handhabung sein. Doch nicht alle Modelle erfüllen die Testanforderungen des «Consumentenbond», der niederländischen Partnerorganisation von «Stiftung Warentest».

Sobald ihr Baby mobil wird, sehen Eltern die eigene Wohnung mit anderen Augen. Kanten und Stufen jeglicher Art sind auf einmal potenzielle Gefahren. Treppenschutzgitter schaffen Abhilfe. Sie hegen den Wirkungsbereich von Kleinkindern ungefähr bis zum Alter von zwei Jahren ein – und sorgen somit für sichere Entdeckungstouren.

Wie wurde getestet?

«Consumentenbond» hat verschiedene Treppenschutzgitter getestet. Sicherheitsaspekte gingen mit 60 Prozent, die Benutzerfreundlichkeit mit 25 Prozent, die Installation mit zehn und der Abbau mit fünf Prozent in die Wertung ein. In einigen Punkten wurde sogar strenger geprüft, als es die Sicherheitsnorm EN 1930:2011 verlangt: So wurde zum Beispiel ein Aufpralltest mit 25 statt der üblichen zehn Kilogramm durchgeführt und das Schloss 500 Mal statt 300 Mal geöffnet.

Die Schutzgitter müssen so fest verankert sein, dass sie einem Aufprall (oder Wutanfall) standhalten und sie dürfen sich von Kleinkindern weder öffnen noch überwinden lassen. Ausserdem sollten sie nicht so konstruiert sein, dass Einklemmgefahr besteht oder unklar bleibt, ob das Schloss zu oder offen ist. Obendrauf sollte sich das Gitter von Erwachsenen am besten einhändig bedienen und einfach installieren lassen. Das sind viele Wünsche auf einmal, die nicht alle Produkte erfüllen konnten.

Welche Modelle haben überzeugt, welche nicht?

Die beiden Testsieger haben eines gemeinsam: Sie werden nicht zwischen die Wände geklemmt, sondern fest verschraubt. Das Safety 1st Wall Fix lässt sich ausserdem einhändig bedienen, ist aufgrund der Konstruktion ohne Bodenstrebe keine Stolperfalle und, je nach Installation, in beide oder nur in eine Richtung zu öffnen.

Mit ihm an der Spitze landete als Preis-Leistungssieger das nicht bei Galaxus erhältliche Modell Kidsriver Basic. Es wird ebenfalls verschraubt und ist für Erwachsene gut bedienbar.

Einige Produkte bewertet «Consumentenbond» mit dem Label «nicht empfohlen». Aus dem «Galaxus»-Sortiment betrifft das diese Modelle Hauck Stop N Safe 2, Safety 1st Auto-Close und Safety 1st Flat Step. Die gesamte Liste nicht empfohlener Treppenschutzgitter findest du hier.

Was sind die Hauptkritikpunkte?

Grösster Knackpunkt war der strenge Aufpralltest mit 25 Kilogramm, bei dem sich 70 Prozent der beanstandeten Treppenschutzgitter öffneten oder gar brachen. 17 Prozent gaben schon bei 10 Kilogramm nach.

Weitere Probleme waren zu grosse Öffnungen, durch die sich Kinder zwängen oder darin hängenbleiben können. Oder simple Schlösser, die bereits Kleinkinder öffnen können.

Was rät die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU)?

Die BFU verweist darauf, dass nur Schutzgitter mit der Normbezeichnung EN 1930 den aktuellen Sicherheitsempfehlungen entsprechen und gibt weitere Tipps, worauf du beim Kauf eines Treppenschutzgitters und im Umgang damit achten solltest.

  • Schutzgitter sollen ein kindersicheres Zweifach-Verriegelungssystem haben.
  • Es wird ein automatisches Schliesssytem empfohlen.
  • Das Schutzgitter sollte so konstruiert sein,dass es nicht überklettert werden kann.
  • Schutzgitter mit Querstrebe am Boden sind eine Stolperfalle und sollten nicht oben an der Treppe installiert werden.
  • Eltern sollten das Gitter nicht so anbringen, dass sich die Tür zur Treppe hin öffnen lässt.

7 Personen gefällt dieser Artikel


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Schutz vor Stürzen: Diese 24 Produkte sind günstig und gut

    von Martin Jungfer

  • Hintergrund

    Kennst du noch die Dampfmaschine von Wilesco?

    von Ramon Schneider

  • Hintergrund

    Rate mal, aus welchem Müll besteht dieser Paravent?

    von Pia Seidel

Kommentare

Avatar