

TCS und «Kassensturz» testen günstige E-Scooter: Keiner ist gut
Der TCS und die TV-Sendung «Kassensturz» haben zehn E-Scooter im Preisbereich von 320 bis 480 Franken getestet. Überzeugen konnte kein einziges Modell.
Rund 150 000 E-Scooter sind geschätzt auf Schweizer Strassen unterwegs. Darunter wohl auch viele preiswerte Modelle. Genau zehn Modelle aus dem Preisbereich unter 500 Franken haben der Touring-Club Schweiz (TCS) und die TV-Sendung «Kassensturz» im Labor unter die Lupe genommen.
Wirklich überzeugt hat die Testerinnen und Tester kein Modell. Die günstigen Modelle seien instabil, liessen sich kaum selber reparieren, die Bremsen seien schwach und der Fahrkomfort genüge nicht. Einziger positiver Punkt: Die Beleuchtung der meisten getesteten Fahrzeuge sei überraschend gut.
Nur zwei Modelle mit mehr als 60 von 100 Punkten
Testsieger ist der Ninebot E2 Pro D, der mit 320 Franken Kaufpreis zum Testzeitpunkt zu den günstigsten Modellen im Vergleich gehörte. TCS und «Kassensturz» loben die hohe Spitzenleistung, die gute Beschleunigung, den vorhandenen Blinker, den breiten Lenker und die einstellbare Rekuperation. Kritisiert werden das grosse Gewicht von 18,8 Kilogramm und die Tatsache, dass im Test etwas Spiel im Lenkkopflager festgestellt wurde.

Der Ninebot E2 Pro D erreichte 63 von 100 möglichen Punkten. Zum Vergleich: Bereits im TCS-Test von 2023 erreicht der Testsieger über 70 Punkte. Der kostete damals aber fast 1000 Franken.
Auf Platz 2 mit 61 Punkten landete das E-Trottinett Street III für knapp 400 Franken, das mit 40,7 Kilometern auch gleich die grösste Reichweite erzielte – gemessen auf einer Testrunde mit einem 90 Kilogramm schweren Fahrer. Dieses Modell führen wir nicht im Sortiment.
Breites Mittelfeld mit Unterschieden in den Details
Sechs weitere E-Scooter haben zwischen 50 und 60 Punkte im Test erreicht. Sie haben jeweils ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile.
VMax VX5 ST, 59 Punkte: ergonomische Griffe, gute Beschleunigung, viel Kraft, gute Bremsen – geringe Reichweite, schlechte Federung.
Niu Kqi 2 Pro, 58 Punkte: gute Reichweite, guter Grip auf Trittbrett, Rekuperation, gute Beschleunigung – hohes Gewicht.
BTWIN MD500E, 54 Punkte: gute Reichweite – keine App, tiefe Maximalgeschwindigkeit, Reifen schwierig zu pumpen. Nicht bei uns im Sortiment erhältlich.
Xiaomi 4 Lite, 2. Gen, 53 Punkte: Blinker, Rekuperation – geringe Reichweite, schwache Beschleunigung, schmaler Lenker, lange Akkuladezeit.
Soflow SO One, 52 Punkte: kurze Ladezeit – geringe Reichweite, kein Bremslicht, Power-Knopf schwergängig.
Navee V40, 52 Punkte: beste Energieeffizienz, Rekuperation – schwache Bremsen, schwache Beschleunigung, hohe Kickstart-Geschwindigkeit. Nicht in unserem Sortiment erhältlich.

Quelle: Emanuel Freudiger/TCS
Einmal nicht überzeugend, einmal gar illegal
Der Ocean Drive E9 10 ist zwar das leichteste Fahrzeug im Test, hat einen Blinker und Wabenreifen, die man nicht aufpumpen muss. Doch vor allem das Antriebssystem konnte im TCS-Labor nicht überzeugen. Mit 48 von maximal 100 möglichen Punkten landet der Scooter auf dem neunten und damit letzten Platz.
Das zehnte Fahrzeug im Test wurde disqualifiziert. TCS und «Kassensturz» haben bei Aliexpress für rund 470 Franken (inklusive nachträglicher Rechnung für Zoll und Mehrwertsteuer) den Hezzo HS-04 PRO gekauft. Dieser erfüllt gleich in mehrfacher Hinsicht die Schweizer Regularien nicht: Er fährt mit gemessenen 24,3 km/h deutlich schneller als die erlaubten 20 km/h, und auch die Reflektoren fehlen.
Auf öffentlichen Strassen darf dieses Modell nicht gefahren werden. Die Tester kritisieren, dass sie den Hezzo ohne jeglichen Hinweis auf die fehlende Strassenzulassung bestellen konnten. Wichtig zu wissen: Fahrzeuge ohne Zulassung dürfen in der Schweiz zwar verkauft, aber im Strassenverkehr nicht benutzt werden. Seriöse Schweizer Händler und Importeure weisen bei jedem Produkt darauf hin, wo es zugelassen ist.
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