Spannende Fakten und wirkungsvolle Pflegetipps für Rauleder: So bleibt es lange schön
Ratgeber

Spannende Fakten und wirkungsvolle Pflegetipps für Rauleder: So bleibt es lange schön

Laura Scholz
1.10.2024

Wusstest du, dass dein Wildleder-Lieblingsteil höchstwahrscheinlich gar nicht aus Wildleder ist? Wieso hier so häufig Verwechslungsgefahr besteht und wie du deine Jacken, Schuhe und Taschen aus rauem Leder trotzdem richtig pflegst, liest du hier.

Karten auf den Tisch: Ursprünglich wollte ich diesen Beitrag mit «Wichtige Fakten und Tipps rund um deine Wildleder-Teile» betiteln. Weil «Wildleder» gerade (mal wieder) Trend ist, weil das der umgangssprachliche Begriff ist und weil ich dich damit wahrscheinlich schneller abgeholt hätte. Aber dann dachte ich mir: wenn schon, denn schon. Also fange ich ganz von vorne an.

Rauleder = Nubuk, Velours und Wildleder

Wer ganz pauschal von Wildleder spricht, liegt in den meisten Fällen leider daneben. Denn obwohl der Begriff sehr gängig ist, handelt es sich bei Wildleder streng genommen nur um eine Unterart von sogenanntem Rauleder. Dazu zählen alle Lederarten mit einer geschliffenen Oberfläche, die für die charakteristische, samtig-raue Optik verantwortlich ist. Und dann wird unterschieden zwischen:

Nubuk

Nubukleder besteht meistens aus Kalbs- oder Rindshäuten, die narbenseitig (also auf der Fellseite) angeschliffen werden. Dabei wird die oberste Schicht abgetragen und die Fasern der Haut werden sichtbar – sie ergeben den sehr feinen, fürs Nubukleder typischen Flor.

Velours

Veloursleder wird meist aus Rinds-, Ziegen- oder Schafshäuten gefertigt. Während Nubuk durch die Bearbeitung der Oberseite der Haut entsteht, wird für Veloursleder durch Schleifen oder Bürsten die Unterseite, der sogenannte Fleischspalt, behandelt.

Wildleder

Wie der Name eigentlich schon vermuten lässt, wird echtes Wildleder ausschliesslich aus den Häuten von Wildtieren wie Rehen, Hirschen, Elchen und Rentieren gewonnen. Auch hier wird, wie beim Veloursleder, durch Schleifen die Unterseite der Haut aufgeraut.

Wie du deine Rauleder-Teile richtig behandelst

Das weich und samtig wirkende Material ist nicht nur wegen seiner Optik beliebt. So gilt Rauleder wegen der offenporigen Struktur als sehr atmungsaktiv. Allerdings ist es gleichzeitig anfällig für Flecken und bedarf besonders intensiver Pflege. Beachtest du diese drei Tipps, hast du trotzdem lange Freude an deinen Lieblingsteilen aus Nubuk-, Velours- und Wildleder:

1. Imprägnieren

Immer Schritt Nummer eins: Egal ob Schuh, Jacke oder Tasche, du solltest alle Stücke aus rauem Leder vor dem ersten Tragen und anschliessend in regelmässigen Abständen von drei bis sechs Monaten – je nachdem, wie oft sie im Einsatz sind – imprägnieren.

2. Bürsten

Spezielle Bürsten mit Gummilamellen entfernen nicht nur oberflächlichen Staub und Schmutz, sondern frischen auch die raue Struktur wieder auf. Am besten bürstest du immer nur in eine Richtung, um das Material zu schonen und eine besonders gleichmässige Optik zu erzielen.

3. Reinigen

Helfen weder die Bürste noch ein Rauleder-Radierer, rückst du Flecken am besten mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch zu Leibe. Für ganz hartnäckige Fälle eignen sich ausserdem ein spezieller, milder Reinigungsschaum oder sehr feines Schmirgelpapier. Mit Letzterem schön vorsichtig hantieren, damit du dir keine kahle Stelle in dein Leder reibst.

Titelbild: Josh Sorenson via Pexels

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