So machst du dein Bad zum zweiten Wohnzimmer
Mein Badezimmer soll sauber sein, aber nicht steril aussehen. Deshalb wähle ich Ablagen, Halterungen und Möbel nach drei ganz bestimmten Kriterien.
Im Vergleich zu anderen Räumen wird das Badezimmer oft vernachlässigt oder so übernommen, wie es angetroffen wird: mit lieblosen Sanitär-Accessoires und 08/15-Badmöbeln. Das muss aber nicht so sein. Bereits kleine Details genügen, um es persönlicher und gemütlicher zu gestalten. Kleinigkeiten, die den dominanten Keramik- und Stahloberflächen entgegenwirken – ohne gleich alle Armaturen auszutauschen.
1. Warme Farbkonzepte wählen
Das Erste, was du nach dem Einzug ersetzen solltest, um das Farbschema des Zimmers aufzuwärmen, sind bereits eingebaute Rollen- und Handtuchhalter aus Chrom und Edelstahl. Ihre Oberflächen wirken kalt und alles andere als angenehm. Häufig stammen sie in der Schweiz von den gleichen Anbietern und besitzen selten einfallsreiche Formen. Dabei gibt es schöne Alternativen in warmen Farben.
Die skandinavische Marke House Doctor geht mit gutem Beispiel voran. Sie hat zwei Kollektionen für Badarmaturen, Pati und Bath, die statt aus silbernem Chrom, aus rotbraunem Messing bestehen. Ihre Farbe heizt die kühle Keramik optisch auf und das matte Finish beruhigt das Auge. Denn anders als die oft spiegelnden Oberflächen von Chrom und Co. reflektiert die Oberfläche des gebürsteten Messings nicht. Wenn du Textilien in ähnlichen Naturtönen damit kombinierst, wirkt die Nasszelle automatisch einladender.
2. Natürliche Elemente einbringen
Wer die Natur nach drinnen bringt, schafft in jedem Raum eine angenehme Atmosphäre. Im Bad helfen Materialien wie Bambus und Rattan, um den weissen Waschbecken oder Wannen etwas Weiches gegenüberzustellen. Einerseits unterstützen die Beige- und Brauntöne das wärmere Farbkonzept. Andererseits werden Rattan und Co. häufig geflochten. Dabei entstehen Muster und organische Formen, die Abwechslung in den geradlinig gefliesten Raum bringen.
Die Marken Bloomingville oder House Doctor lassen Naturgeflecht regelmässig in ihre Badkollektionen einfliessen. Da bekommt Klopapier zum Beispiel einen mit Baumwollfaden verzierten Aufbewahrungskorb aus Bananenblättern. Oder der WC-Rollenhalter wird mit einem handgeflochtenen Korb aus Wasserhyazinthe darunter versehen. Und der Spiegel – der wird mit Öhrchen und Cane, zu Deutsch Zuckerrohr, umrandet. Solche dekorativen Elemente bewahren vor einer nüchternen Nasszelle.
3. Mit Mustern dekorieren
Ob gedruckt, geflochten oder gestickt – gemusterte Dinge heissen dich in einem Bad willkommener als kahle weisse Fronten. Sie brechen mit den klaren Linien der gefliesten Nasszelle. Das tut dem Auge gut. Vor allem, wenn die Muster so formschön sind wie das Wiener Geflecht, welches von gleichmässigen, runden Öffnungen geprägt wird. Es wirkt leichter als Massivholz, weil es noch durchblicken lässt.
Kave Home führt zum Beispiel Badmöbel, in deren Fassaden das Wabengeflecht eingearbeitet wurde. Damit zeigt die spanische Marke, dass Wiener Geflecht längst nicht nur an Sitzmöbel gehört und auch in Bäder passt. Aber auch andere Muster lassen ein Bad charmanter aussehen. Der Badteppich von Kave Home besitzt ein geometrisches Raster, das nie aus der Mode kommt.
Auftaktbild: House Doctor.Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.