Lorenz Keller
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Smartphone, Hut und Jacke: Die Solar-Gadgets vom MWC 2025

Solarzellen auf der Rückseite eines Smartphones, auf einem Sonnenhut oder einer Jacke: Beim MWC 2025 gibt es mehrere Ideen zu sehen, mit denen sich die Akkulaufzeit verlängern lässt.

Die Akkus herkömmlicher Smartphones werden derzeit weder größer noch verlängert sich die Laufzeit der Geräte. Geht es nach mehreren Ausstellern beim Mobile World Congress, könnten aber bald Solarzellen die Powerbanks beim Nachladen unterwegs ablösen.

Dieses Smartphone lädt sich selber auf

Der chinesische Hersteller Infinix präsentierte beim MWC ein Konzept-Smartphone, auf dessen Rückseite sich Perowskit-Solarzellen befinden. Zusätzlich präsentierte der Aussteller eine Solar-Hülle für eines seiner Smartphones.

Auf dieser Smartphone-Rückseite befinden sich Solarzellen.
Auf dieser Smartphone-Rückseite befinden sich Solarzellen.
Quelle: Lorenz Keller

Die Smartphone-Hülle mit Solarzellen.
Die Smartphone-Hülle mit Solarzellen.
Quelle: Jan Johannsen

Die Solarzellen nutzen die sogenannte Sunflower-Technologie. Dabei richten sich die Kristalle in der Zelle wie Pflanzen in Richtung der Sonne für eine optimale Energieausbeute aus. Trotzdem erreichen die kleinen Flächen auf der Rückseite von Smartphones derzeit nur eine Leistung von bis zu zwei Watt.

Am Stand von Infinix muss die Taschenlampe die Sonne ersetzen.
Am Stand von Infinix muss die Taschenlampe die Sonne ersetzen.
Quelle: Lorenz Keller

Damit lässt sich der Akku eines Smartphones kaum laden, aber die Laufzeit immerhin verlängern. Infinix bewirbt seine Solar-Gadgets dafür, die Standby-Zeit zu verlängern oder Energie für den Notfall zu haben. Für die Zukunft stellt der Hersteller weitere Verbesserungen der Ladetechnologie in Aussicht. Die sind auch nötig, denn die Demonstration der Ladefunktion mithilfe einer starken Taschenlampe klappte in den Räumlichkeiten beim MWC nur gelegentlich.

Ab und zu zeigte das Smartphone an, dass es lädt.
Ab und zu zeigte das Smartphone an, dass es lädt.
Quelle: Lorenz Keller

Solarzellen zum Anziehen

Ebenfalls auf Solarzellen aus Perowskit setzt Anker. Der Hersteller zeigte in Barcelona seine Solarjacke, die es erstmals Anfang 2025 auf der CES in Las Vegas zu sehen gab. Bei ihr handelt es sich allerdings nur um ein Proof-of-Concept. Mit ihr will der Hersteller das Funktionieren seiner flexiblen Solarzellen demonstrieren, um sie an andere Firmen verkaufen zu können. Die Jacke selbst soll nicht in Handel kommen.

Diese Jacke soll nicht auf den Markt kommen, aber die flexiblen Solarzellen können andere Hersteller kaufen.
Diese Jacke soll nicht auf den Markt kommen, aber die flexiblen Solarzellen können andere Hersteller kaufen.
Quelle: Lorenz Keller

Stattdessen will Anker in den nächsten Monaten den Verkauf eines Sonnenschirms mit der gleichen Technologie starten. Dieser soll eine Leistung von bis zu 100 Watt liefern können.

Bereits erhältlich ist der Solarhut, den Ecoflow in Barcelona ausgestellt hat. Er schützt nicht nur vor der Sonne, sondern wandelt ihr Licht auch in elektrische Energie um. Er hat allerdings keinen integrierten Energiespeicher. Du kannst aber zwei Geräte – eines über USB-C und eines über USB-A – anschließen. An diese liefert der Hut bis zu zwölf Watt aus. Ecoflow zufolge soll der Hut den 4000-mAh-Akku eines Smartphones in drei Stunden laden können.

Die Solarzellen sind gut in der Hutkrempe zu erkennen.
Die Solarzellen sind gut in der Hutkrempe zu erkennen.
Quelle: Lorenz Keller

Kabel am Hut stelle ich mir allerdings eher störend vor. Aber den Hut könnte man am Rastplatz auch hinlegen und als Solar-Panel benutzen.

Ein Solar-Notebook

Bei Lenovo gibt es beim MWC nicht nur Display-Konzepte zu sehen. Der Notebook-Hersteller hat auch einen Laptop mit Solarzellen auf dem Deckel versehen.

Die Rechtecke auf dem Notebook-Deckel verraten die Solarzellen.
Die Rechtecke auf dem Notebook-Deckel verraten die Solarzellen.
Quelle: Jan Johannsen

Auch bei ihm dient die Sonnenenergie nicht dazu, das Notebook dauerhaft im Betrieb zu halten. Die Verlängerung der Akkulaufzeit steht im Vordergrund. Genaue Leistungsdaten verrät der Hersteller zwar nicht, aber 20 Minuten in der Sonne sollen bereits für eine zusätzliche Stunde Videoplayback genügen. Trotz des Panels ist der Laptop übrigens weder größer noch dicker oder schwerer als vergleichbare Geräte.

Titelbild: Lorenz Keller

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