Samsung T7 Touch: Sieht cool aus, ist cool und auch noch schnell
Mit der T7 Touch führt Samsung die T-Serie tragbarer SSDs weiter. Dank USB 3.2 Gen 2 sind hohe Lese- und Schreibraten möglich. Im Vergleich zum Vorgänger T5 gibt’s einen Fingerabdruckscanner und eine spezielle Kühllösung.
Auch die T5 ist schnell. Die T7 ist dank PCI-Express verdammt schnell. Bei der T5 bildet die SATA-Technologie einen Flaschenhals: Die Transferrate von USB 3.1 Gen 2 ist mit 10 Gbit/s grösser als jene von SATA mit 6 Gbit/s. Beim sequenziellen Lesen ist die T7 theoretisch doppelt so schnell wie die T5, die auf 540 MB/s limitiert ist.
T7 Touch | T5 | |
---|---|---|
Format | NVMe | mSATA |
Grösse (l×b×h) | 85×8×57 mm | 74×10.5×57.3 |
Gewicht | 58 Gramm | 51 Gramm |
Schnittstelle | USB 3.2 Gen 2 | USB 3.1 Gen 2 |
Maximale Transferrate | 1050 MB/s | 540 MB/s |
NAND-Flash | 3D V-NAND (TLC) | 3D V-NAND (TLC) |
Schnell, schneller, T7
Um die T7 Touch mit der T5 zu vergleichen – übrigens immer in der 1-TB-Version –, mache ich verschiedene Benchmarks. Die Temperatur der SSDs überwache ich mit Crystal Disk Info. Das Tool gibt mir darüber hinaus Informationen zur Gesundheit der Laufwerke, zu Schnittstelle und Übertragungsmodus. Hier sehe ich auch, dass die T7 mit NVMe in der Version 1.3 läuft.
Der ATTO Disk Benchmark testet die Lese- und Schreibleistung verschiedener Übertragungsgrössen von 512 B bis 64 MB. Die Angaben zur Lese- und Schreibleistung vieler Hersteller beruhen auf dieser Testmethodik, weil sie die besten Messergebnisse liefert.
Die T7 Touch ist beim Lesen durchs Band schneller als die die T5. Beim Schreiben ist die T5 bei Kleinstdateien schneller. Ab 64 KB ist die T7 aber wieder schneller. Beim Lesen ist sie rund 127 Prozent schneller und beim Schreiben rund 77 Prozent.
Auch bei den IOPS ist die T7 tendenziell schneller als die T5. Beim Lesen ist das durchs Band der Fall. Beim Schreiben von Kleinstdateien ist erneut die T5 schneller. Ab 512 KB hat die T7 wieder die Nase vorn.
Der Benchmark von Anvil’s Storage Utilities gibt nebst Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sowie IOPS auch Antwortzeiten wider. Hier zeigt sich: Die Antwortzeiten beim Lesen sind bei der T5 kürzer. Beim Schreiben reagiert dafür die T7 schneller.
Cool, cooler, T7
Bei der Kühlung setzt Samsung auf sogenannte Encapsulated Phase Change Materials (ePCM). Die sollen Wärme absorbieren und allmählich freisetzen. Das scheint bei der T7 bestens zu funktionieren. Wenn ich die Steam-Benchmarkspiele-Bibliothek – 493 GB – auf die T7 kopiere, wird sie maximal 47° Celsius warm. Die Daten werden am Anfang mit 550 MB/s übertragen. Nach etwa 39 GB übertragenen Daten – sehr wahrscheinlich ist hier der Cache erschöpft – pendelt sich die Geschwindigkeit bei ungefähr 450 MB/s ein. An der Oberfläche unterscheiden sich die Temperaturen nur gering, wie eine Aufnahme mit unserer Wärmebildkamera zeigt.
Bei der T5 fällt auf, dass sie deutlich heisser läuft als die T7. Sie wird im Inneren bis zu 67° warm. Ab 67° fällt die Übertragungsgeschwindigkeit kontinuierlich von ursprünglich rund 400 MB/s auf durchschnittlich 250 MB/s. Erstaunlich, da NAND-Flash eigentlich bis 70° kein Problem haben sollte. Sehr wahrscheinlich wird es dem Controller zu heiss. Die 67° erreicht die SSD nach etwa 6:30 Minuten. Danach beginnt die Übertragungsgeschwindigkeit zu sinken und nach weiteren neun Minuten stabilisiert sie sich auf rund 250 MB/s.
Zum Schluss übertrage ich einen Ordner mit Foto-RAW-Dateien, um auch ein reales Szenario getestet zu haben. Wer überträgt schon knapp 500 GB aufs Mal? Der Ordner ist 3.75 GB gross.
Sicher, sicherer, T7?
Bei der T7 kannst du deine Daten auch mit Fingerabdruck sichern. Das ist wie ein Passwortschutz optional, allerdings einfacher, weil du nicht immer dein Passwort eintippen musst. Zu 100 Prozent schützt dich aber auch das nicht vor unberechtigtem Zugang zu deinen Daten, auch ein Fingerabdruck kann gefälscht werden. Der Fingerabdruck wird auf dem Sensor und nicht dem NAND gespeichert. Die AES-256-basierte Verschlüsselung wird über die Samsung Portable SSD Software aktiviert und deaktiviert. Mit der Software spielst du auch Firmwareupdates auf.
Schlicht, schlichter, T7
Obwohl die T7 Touch über einen Zentimeter länger ist als die T5, wirkt sie weniger wuchtig. Das liegt daran, dass sie mit 8 Millimetern Dicke 2.5 Millimeter dünner ist. Das Design unterscheidet sich abgesehen von den Massen nur durch den Fingerprintscanner auf der Oberseite. Diesen umgibt eine blaue LED-Leiste, die über den Zustand der externen SDD Auskunft gibt.
Fazit: Schnell, cool, sicher und schlicht
Ich benutze bereits eine T5, um Daten hin- und herzuschaufeln. Mir gefällt das Design und die Geschwindigkeit der externen SSD. Zudem ist sie sehr robust. Die T7 Touch nimmt alle guten Dinge der T5 und verbessert sie an den entscheidenden Stellen.
Im Alltag werden die meisten User den Geschwindigkeitsunterschied nicht wirklich merken. Bei den 3.75 GB RAW-Fotos dauerte die Übertragung auf die T5 lediglich etwas mehr als eine Sekunde länger als auf die T7. Bist du bereits im Besitz einer T5, musst du dir keine T7 Touch kaufen – ausser du musst, weil du immer alles Neue haben musst.
Sonst kommt’s drauf an, ob du tatsächlich knapp 50 Stutz (Stand: 5.3.20) mehr für eine T7 Touch ausgeben willst. Beide externen SSDs sind exzellente Produkte, falsch machst du weder mit der einen noch der anderen etwas.
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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.