Kritik

«Resident Evil 4» angespielt: rasantes Horror-Spektakel mit einer Prise Humor

Philipp Rüegg
24.3.2023
Mitarbeit: Domagoj Belancic

Capcom spendiert dem nächsten Klassiker eine Generalüberholung. Das «Resident Evil 4»-Remake spielt sich wie ein modernes Horror-Action-Game, ohne die Kuriositäten zu verlieren, die das Original so besonders machten.

«Resident Evil 4» gilt für viele Fans auch fast 20 Jahre nach Release als bester Teil der Reihe. Dabei wich das ursprünglich Gamecube-exklusive Spiel deutlich von den Vorgängern ab. Statt Survival-Horror mit fester Kamera spielte sich Teil vier deutlich actionlastiger. Der Wechsel zur «Über die Schulter»-Perspektive stellte sich als richtig heraus und sorge für unzählige Nachahmer. «Resident Evil 4» wurde überhäuft mit Preisen.

Leider habe ich es damals versäumt, das Spiel für meinen Gamecube zu kaufen. Seither warte ich auf die passende Gelegenheit, diese Bildungslücke zu schliessen. Mit dem Remake ist sie endlich gekommen.

Die Formel zieht noch immer

«Resident Evil 4» spielt ein paar Jahre nach den Ereignissen der Vorgänger. Ich übernehme die Rolle von Leon S. Kennedy, den ich noch aus Teil zwei kenne. Mittlerweile arbeitet er für die Regierung und soll die Tochter des US-Präsidenten aus den Fängen der Los-Illuminados-Sekte befreien. Die Sektenanhänger übernehmen die Rolle der Zombies in diesem Teil.

Die meiste Zeit wird geballert.
Die meiste Zeit wird geballert.
Quelle: Capcom

Der Rest des Spiels folgt dem klassischen Schema der Reihe. Jede wichtige Tür ist durch ein kurioses Schloss versperrt. Der Schlüssel ist meist alles, ausser einem gewöhnlichen Schlüssel. Zum Beispiel ein rundes Tablet mit Fingern. Das habe ich einem Sockel entnommen, nachdem ich zwei Büsten in die beiden Steinhände links und rechts eingesetzt habe. Die wiederum habe ich zwei Statuen entwendet, die anschliessend geblutet haben. «Resident Evil 4» ist schräg, absurd und trotz Horror-Setting humorvoll.

Zum einen kickt und boxt Leon Kisten auf, um an den Inhalt zu gelangen. Dann werde ich von Kühen und Schweinen angerempelt, als ich aus dem Hinterhalt einen Sekten-Zombie abmurksen will. Oder ich erledige eine Nebenaufgabe, bei der sich jemand an blauen Medaillons stört, welche die Fanatiker aufgehängt haben. Es ist eigentlich eine gewöhnliche Sammelaufgabe, die bei «Resident Evil 4» aber eine herrlich bescheuerte Begründung erhält.

Das Spiel ist voll mit kuriosen Gestalten.
Das Spiel ist voll mit kuriosen Gestalten.
Quelle: Capcom

Nonstop-Action

Den grössten Teil des Spiels macht aber die Action aus. Der Hauptunterschied zum Original ist, dass ich nun laufen und nachladen kann. Das ist auch bitter nötig. Denn die Gegner sind zwar nicht die schnellsten, dafür kommen sie in Massen. Munition ist rar und die Kämpfe sind hektisch. «Resident Evil 4» spendiert mir aber genug Schiesseisen, die ich auch aufrüsten kann, um mich gegen die Los Illuminados zur Wehr zu setzen.

Einfach nicht den Kopf hängen lassen, «Resident Evil 4» ist immer noch toll.
Einfach nicht den Kopf hängen lassen, «Resident Evil 4» ist immer noch toll.
Quelle: Capcom

Die vielen Vorschusslorbeeren haben meine Erwartungen in die Höhe getrieben – und«Resident Evil 4» erfüllt sie tatsächlich. Bisher ist nie Langeweile aufgekommen. Immer wieder wirft mir das Spiel neue sonderbare Gegner in den Weg. Die Rätsel sind kurzweilig genug, dass ich sogar optionale Schätze freischalte. Und die Story ist Serien-typisch over the top. Ich werde sicher weiterspielen.

«Resident Evil 4» ist erhältlich für PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series und wurde mir für diesen Test von Capcom zur Verfügung gestellt.

Capcom Resident Evil 4 Remake (PS5, DE)
Game

Capcom Resident Evil 4 Remake

PS5, DE

Capcom Resident Evil 4 Remake (Xbox Series X, DE)
Game

Capcom Resident Evil 4 Remake

Xbox Series X, DE

Capcom Resident Evil 4 Remake (PS5, DE)

Capcom Resident Evil 4 Remake

Capcom Resident Evil 4 Remake (Xbox Series X, DE)

Capcom Resident Evil 4 Remake

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 

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