
Philips Kompaktrasierer im Test: Rasur top, Reisequalitäten flop
Der Portable Shaver von Philips rasiert im Test alles weg – und das auf sanfte Art. Aber zum perfekten Begleiter auf Reisen fehlt ihm doch einiges.
Ich bin zuerst erstaunt – und dann verwundert. «Kompaktrasierer» nennt Philips den PQ888/06. Mit einer Länge von 9,5 Zentimetern, einer Breite von 6 Zentimetern und einer Dicke von 3 Zentimetern hat er aber nicht wirklich die Dimensionen, die ich mir unter «kompakt» vorstelle.
Klar, er ist kleiner und mit 135 Gramm auch leichter als die meisten Elektrorasierer, aber im Vergleich zum kürzlich getesteten, allerdings deutlich teureren Panasonic 900 S braucht der Philips fast doppelt so viel Platz im Necessaire.
Der Hersteller liefert ein passgenaues Case für den Rasierer mit – in dem kein Platz für das Ladekabel ist. Das heisst, ich muss es separat mitschleppen. So viel zum Thema «kompakt». Zu Hause lassen kann ich es auch nicht, weil Philips auf ein proprietäres Ladekabel setzt. Dass nicht USB-C zum Einsatz kommt, finde ich unverständlich.

Die Alternative wäre eine ultra lange Akkulaufzeit. Aber auch hier werde ich enttäuscht: Der PQ888/06 bietet 60 Minuten Akkulaufzeit. Das ist im Vergleich zu den anderen Elektrorasierern der Marke guter Durchschnitt – mehr nicht. Nutze ich den Apparat jeden Tag für fünf Minuten, ist der Akku nach zehn Tagen leer. Eine genaue Batterieanzeige fehlt leider auch.
Für eine Ferienwoche kann ich also tatsächlich auf das Kabel verzichten. Vorausgesetzt, ich denke daran, den Rasierer vorher voll aufzuladen. Bei längeren Abwesenheiten würde ich das Kabel zähneknirschend einpacken. Immerhin: In nur einer Stunde ist die Batterie wieder voll.
Einfache Klingen, aber effektive Rasur
Zum Glück habe ich nach diesen Enttäuschungen den Test nicht gleich «rasiert». Ich nutze ihn stattdessen wie vorgesehen zwei Wochen im Alltag – und bin schon nach der ersten Rasur überrascht, dieses Mal jedoch im positiven Sinn.
Der PQ888/06 ist äusserst simpel aufgebaut: Er hat genau einen Knopf zum Ein- und Ausschalten und nur zwei runde Scherköpfe. Diese sind flexibel und bewegen sich bei Druck in alle Richtungen. Doch diese einfache Konstruktion reicht für eine gute Rasur. Philips empfiehlt, die Scherköpfe alle zwei Jahre auszutauschen.

Beeindruckt bin ich vor allem davon, wie sanft die Klingen sind. Üblicherweise rasiere ich mich nass und habe darum bei der Trockenrasur immer etwas Mühe. Im Test des oben schon erwähnten Panasonic 900 S beispielsweise hatte ich sofort gerötete, sehr trockene Haut.
Das ist beim Philips nicht der Fall. Ich kann mich problemlos jeden Tag ohne Wasser oder Schaum rasieren und danach etwas Balsam auftragen – das verträgt meine Haut prima. Ich könnte mich mit dem wasserfesten PQ888/06 auch nass rasieren, mache es im Test aber nicht. Denn seine Stärken beim Rasurtempo spielt er aus, wenn ich ihn einfach so nutze.
In eineinhalb Minuten ist alles fertig
Der Philips-Kompaktrasierer ist ideal für die tägliche, ultraschnelle Rasur. Ich brauche dafür rund eineinhalb Minuten, bei der Nassrasur sind es fünf Minuten und mehr. Das Gesicht ist danach nicht ganz so glatt wie mit dem Rasierhobel, aber bei meinem recht dichten Bartwuchs spielt das fürs Gesamtbild keine grosse Rolle.
Gerade wer am Morgen knapp aufsteht und nicht viel Zeit investieren will, wird diese Qualität zu schätzen wissen – und das nicht nur auf Reisen, sondern auch zu Hause. Er hat sich im Test durchaus als guter Rasierer für den Alltag bewährt.
Das liegt auch daran, dass er schnell und einfach zu reinigen ist. Den oberen Bereich mit den Klingen kann ich abnehmen, die Stoppeln ausklopfen und alles unter Wasser abspülen.

Clever ist der Deckel für den Rasierer: Unterwegs schützt er einerseits die Klingen und andererseits auch den Koffer oder das Necessaire. Es besteht auch keine Gefahr, dass ich abgeschnittene Haare darin verteile. Zudem kann ich mit langem Drücken das Einschalten blockieren, sodass der Philips nicht aus Versehen im Gepäck anspringt.
Habe ich genügend Akku oder zähneknirschend das Kabel separat eingepackt, kann mich in den Ferien also niemand mehr [strike:stoppeln] stoppen.
Fazit
Einfach und gut, aber nicht so reisetauglich wie gedacht
Gute Noten erhält der Philips PQ888/06 für seine Qualitäten als Rasierer. Er kommt zwar ganz ohne Schnickschnack und mit nur zwei Scherköpfen aus, aber die Rasur ist gründlich und vor allem schnell erledigt. Das wasserfeste Gehäuse kannst du einfach abspülen. Wer empfindliche Haut hat, wird die sanften Klingen sehr schätzen. Sie eignen sich damit gut für die Trockenrasur.
Weniger überzeugend ist das Modell beim Einsatz als Reiserasierer: Der Kompaktrasierer nimmt mehr Platz weg als gedacht. Er ist nicht wesentlich kleiner als normale Modelle wie etwa die Philips Shaver Series 5000. Auch preislich sind diese ähnlich günstig. Dass Philips nicht auf USB-C setzt und das darum notwendige Ladekabel nicht in der mitgelieferten Reisetasche Platz findet, ist gar eine totale Fehlkonstruktion.
Pro
- sanfte Rasur
- einfache Bedienung
- schnelle Ladezeit
- fairer Preis
Contra
- proprietärer Ladeanschluss
- Kabel hat keinen Platz im mitgelieferten Case
- Rasierer nicht besonders kompakt
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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.