Panasonic Z95B: OLED-Revolution mit Tandem-Technologie?
Panasonic integriert im neuen Flaggschiff-Fernseher Z95B ein fortschrittliches RGB-Tandem-OLED-Panel. Die Technologie verspricht eine deutlich höhere Leuchtkraft als bisherige OLED-Displays – und das bei geringerem Energieverbrauch.
Auf der diesjährigen CES hat Panasonic mit der Vorstellung seines neuen Flaggschiff-Fernsehers für Aufsehen gesorgt. Denn die japanische Traditionsmarke, bekannt für ihre hochwertig verarbeiteten OLED-TVs, betritt mit dem Z95B technologisches Neuland.
Schauen wir uns das genauer an.
Was ist das RGB-Tandem-OLED-Panel?
Im Zentrum steht das sogenannte RGB-Tandem-OLED-Panel, eine Innovation, die nicht nur die Konkurrenz herausfordert, sondern auch Erwartungen an Tech-Begeisterte schürt.
Was das Panel so besonders macht, ist seine einzigartige Struktur: Ein zweischichtiges Design, bei dem zwei organische Leuchtschichten – sogenannte Tandem-Strukturen – übereinandergelegt werden, sorgt für das Bild. Jede dieser Schichten enthält die Subpixel Rot, Grün und Blau (RGB). Das soll für eine effizientere Lichtausbeute und extrem hohe Spitzenhelligkeiten sorgen, ohne dass der Energieverbrauch signifikant steigt. Gleichzeitig wird die Lebensdauer des Panels verbessert, da die Leuchtkraft auf zwei Schichten verteilt wird und einzelne Bereiche weniger belastet werden.
Verglichen mit den OLED-Panels, die Panasonic in der Vergangenheit von LG Display bezog, ist das Tandem-Design ein erheblicher technologischer Fortschritt. Trotzdem stellt sich die Frage, ob Panasonics neues Panel wirklich so einzigartig ist, wie es der Hersteller bewirbt. Schliesslich stellte LG auf der CES 2025 gerade erst seine eigene Innovation von LG Display vor: das Quad-Layer-OLED-Panel.
Der Vergleich: Panasonic vs. LG
Panasonic hat über Jahre hinweg OLED-Panels von LG Display verwendet – dem weltweit führenden Hersteller in diesem Bereich. Das bedeutet, dass auch das RGB-Tandem-OLED-Panel aus dem Hause LG Display stammt.
LG Display behauptet, bei seinen 2025-Panels auf ein Quad-Layer-OLED-Design zu setzen, bei dem sogar vier organische Schichten übereinander gestapelt werden. LG zielt damit auf Helligkeiten von bis zu 3700 Nits ab – ein Niveau, das bislang vor allem High-End-LCDs vorbehalten war. Wie genau dieses Quad-Layer-OLED-Design funktioniert, hat LG selbst bislang aber nur schwammig bis gar nicht erklärt. Ob es sich daher tatsächlich um eine gänzlich andere Technologie handelt, lässt sich (noch) nicht hundertprozentig beantworten.
Dass LG Display aber parallel zwei vollkommen unterschiedliche Panels entwickelt haben soll – eines für den eigenen Bedarf und eines für die Konkurrenz – erscheint wenig plausibel. Der Meinung ist auch Nerd-Guru Caleb Denison von Digital Trends:
Viel wahrscheinlicher ist, dass beide Panels auf derselben zugrunde liegenden Technologie basieren. Panasonic jedenfalls kommuniziert, sich auf eine optimierte Kombination aus Helligkeit, Farbgenauigkeit und Energieeffizienz zu konzentrieren. Dies, indem auf eine mehrschichtige Struktur gesetzt wird, bei der die Farben Rot, Grün und Blau in separaten Schichten angeordnet sind. Dies steht im Gegensatz zu früheren OLED-Panels, bei denen diese Farben in einer einzigen Schicht zusammengefasst waren.
Laut Herstellerangaben soll das RGB-Tandem-OLED-Panel so Spitzenhelligkeiten erreichen, die mit 4000 Nits nicht nur an die Werte des LG-Panels heranreichen, sondern diese sogar übertreffen – und das mit einem geringeren Energieverbrauch.
Das Herzstück dieses Konzepts ist das ThermalFlow-Kühlsystem, das mit Luftöffnungen oben und unten in der Rückseite des Fernsehers den Kamineffekt nutzt und so die entstehende Wärme effizient ableitet. Damit wird die Leistung des Panels voll ausgereizt, ohne die Lebensdauer zu beeinträchtigen. Das neuartige Kühlsystem greift ein zentrales, oft unterschätztes Problem moderner OLED-Panels auf: Mit steigender Helligkeit erhöht sich die Wärmeentwicklung, was langfristig den sogenannten Burn-In-Effekt begünstigt.
Die wahre Herausforderung besteht daher weniger darin, OLED-Panels heller zu machen als ihre LCD-Pendants, sondern darin, die erzeugte Wärme auf ein Minimum zu reduzieren, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten.
Neue Standards für Gamerinnen und Heimkino-Liebhaber
Neben der Bildqualität legt Panasonic mit dem Z95B auch Wert auf Features, die speziell Gamer ansprechen sollen. Mit dem «Game Mode Extreme» verspricht Panasonic einen drastisch reduzierten Input-Lag sowie Unterstützung für HDMI 2.1-Funktionen wie VRR (AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync) und 4K144Hz. Auch HDR-Gaming wird durch die Kompatibilität zu Dolby Vision und HDR10+ optimiert.
Heimkino-Enthusiasten dürfen sich zudem über eine integrierte Soundbar freuen, die in Zusammenarbeit mit Technics entwickelt wurde. Dieses Soundsystem soll für einen kraftvollen Klang sorgen, der speziell auf die Anforderungen von Dolby-Atmos-Inhalten abgestimmt ist. Zusammen mit dem verbesserten Panel will Panasonic damit ein wahrhaftiges Rundumpaket bieten.
Was bedeutet das für den Markt?
Die Entwicklung des RGB-Tandem-OLED-Panels zeigt, dass Panasonic verstärkt auf Differenzierung setzt, um sich von anderen Herstellern abzusetzen. Während LG Display als Zulieferer weiterhin die technische Grundlage liefert, interpretiert Panasonic die Technologie neu und kombiniert sie mit hauseigenen Innovationen wie dem ThermalFlow-Kühlsystem. Der Erfolg dieser Strategie wird davon abhängen, ob der Z95B nicht nur technisch überzeugt, sondern auch im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis konkurrenzfähig bleibt.
LG Display selbst bleibt mit dem Quad-Layer-OLED-Panel ein starker Konkurrent. Insbesondere, da LG als Hersteller sowohl Panels für andere Firmen liefert als auch eigene TVs wie die G- und M-Serie anbietet, die als Benchmark im OLED-Segment gelten. Ob Panasonic mit dem Z95B einen nachhaltigen Unterschied schaffen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen, wenn die ersten Geräte in den Handel kommen und unter die Lupe genommen werden können.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»