Operation «SpecTor»: Europol hebt grosse Darknet-Seite aus
Im Zuge der Operation «SpecTor» haben Ermittlerinnen und Ermittler hunderte Verdächtige festnehmen und die Darknet-Plattform «Monopoly Market» lahmlegen können.
Die europäische Polizeibehörde Europol hat kürzlich in der koordinierten Aktion «SpecTor» 288 Personen verhaftet. Die Verdächtigen waren an zehntausenden Verkäufen von illegalen Substanzen im Darknet beteiligt. Die Europol-Aktion erstreckte sich über mehrere Kontinente: Aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, den USA, Grossbritannien und vier anderen Ländern waren Ermittlerinnen und Ermittler beteiligt, schreibt Europol in der Mitteilung.
Über 50 Millionen Euro beschlagnahmt
Im – mit packender Musik unterlegtem Video auf Twitter – teilt Europol den Erfolg mit: 50,8 Millionen Euro, 850 Kilo Drogen und 117 Waffen sind beschlagnahmt worden. In den USA sind die meisten Verdächtigen verhaftet worden, nämlich 153 Personen. In der Schweiz konnte Europol zwei Personen festsetzen, in Deutschland waren es 52 Personen.
Die illegale Drogen-Handelsplattform «Monopoly Market» im Darknet ist im Zuge von «SpecTor» schon länger aufgeflogen, nun wird gegen deren Nutzerinnen und Nutzer vorgegangen. Die Infrastruktur wurde bereits im Jahr 2021 von deutschen Behörden beschlagnahmt.
Darknet-Käufer und -Käuferinnen droht Ungemach
In der Mitteilung zur Aktion schreibt Europol, dass die Strafverfolgungsbehörden nun Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten der Anbieter erhalten hätten. Damit drohe tausenden weiteren Käufern auf der ganzen Welt eine Strafverfolgung. Denn: Die «Monopoly Market»-Dealer seien auch auf anderen Marktplätzen im Darknet aktiv gewesen. Dadurch könne der Drogenhandel weiter eingedämmt werden.
Im Vorfeld dieser jetzigen koordinierten Operation war bereits im April 2022 die «Hydra»-Plattform als umsatzstärkster Dark-Web-Markt geschlossen worden. Und im April 2023 hatten Ermittlerinnen und Ermittler im Zuge der sogenannten «Operation Cookie Monster» – zu Deutsch Operation Krümelmonster – die «Genesis»-Plattform lahmgelegt. An dieser Aktion sowie an «SpecTor» war auch die Kantonspolizei Zürich beteiligt. Europol schreibt weiter in der Mitteilung, dass die Behörden über die Mittel und die Fähigkeit, illegale Aktivitäten zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen, verfügen – auch im Dark Web.
In der Schweiz wurden im letzten Jahr alleine fünf Tonnen Kokain konsumiert. Es gibt damit wohl noch einiges zu tun für die Behörden.
Titelbild: Livia GamperExperimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.