OnePlus Nord CE 3 Lite
128 GB, Pastel Lime, 6.70", Hybrid Dual SIM, 108 Mpx, 5G
Das OnePlus Nord CE 3 Lite 5G hat eine 108-Megapixel-Kamera, einen 5000 mAh-Akku und einen Kopfhöreranschluss. Der erschwingliche Preis lässt die eine oder andere Schwäche verzeihen.
Mit zwei auffällig grossen Kameras und in zwei verschiedenen Grüntönen kommt das (Achtung langer Name) OnePlus Nord CE 3 Lite 5G daher. Für ein Smartphone der Mittelklasse hat es einen guten Prozessor und einen grossen 5000 mAh-Akku. Für dein Geld bekommst du ein ausdauerndes Gerät mit kleinen Schwächen.
OnePlus Nord CE 3 Lite
128 GB, Pastel Lime, 6.70", Hybrid Dual SIM, 108 Mpx, 5G
Das Nord CE 3 Lite 5G besitzt ein 6,72-Zoll grosses Display mit einer Auflösung von 2400 × 1080 Pixeln. Das LCD punktet in Sachen Helligkeit, Abstriche musst du bei tiefen Schwarztönen hinnehmen. Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hertz. Diese Rate passt sich adaptiv an den Bildschirminhalt an und soll dadurch die Batterie schonen. Mit Gorilla Glass 5 überlebt das Display laut Hersteller 80 Prozent aller Stürze aus 1,6 Metern. Die beigelegte transparente Silikon-Hülle schützt zusätzlich das Gehäuse.
Zwei Farbvarianten stehen zur Auswahl. Einmal ein dunkles Grün und die hier gezeigte hellgrüne Variante. Diese gefällt mir durch den feinen Schimmer sehr gut. Der Kunststoff des Gehäuses fühlt sich nicht so gut und etwas rutschig an in der Hand. Auch der Rahmen mit metallenem Effekt fühlt sich nicht wirklich wertig an. Dafür bekomme ich mit 195 Gramm ein relativ leichtes Smartphone.
Das OnePlus Nord CE 3 Lite hat kaum Neuerungen zu seinem Vorgänger. Das Nord CE 2 Lite hat bei der Hauptkamera mit 64 Megapixeln eine weniger hohe Kameraauflösung und noch Android 12. Als Prozessor ist bei beiden Smartphones der Snapdragon 695 von Qualcomm mit an Bord.
Mithilfe der Software Geekbench 6 teste ich die Leistung und kann den Prozessor so besser einordnen. Im Single-Core erreicht das Nord CE 3 Lite 855 Punkte. Im Multi-Core kommt es auf 2048 Punkte. Der Vorgänger, das OnePlus Nord CE 2 Lite kommt laut Geekbench wenig überraschend auf ähnliche Werte. Das Samsung Galaxy A54 schneidet derweil klar besser ab. Es erreicht 1008 Punkte im Single-Core und 2866 Punkte im Multi-Core. Das klingt erstmal schlecht für das OnePlus. Allerdings ist mir im Alltagsgebrauch kein Nachteil im Vergleich zum Samsung Galaxy aufgefallen. Im Gegenteil, das OnePlus läuft sehr flüssig und hat auch keine Ruckelprobleme. Das rechenintensive Spiel Genshin Impact läuft zwar wie beim Galaxy A54 mit reduzierter Grafikleistung, startet aber durch die Spiele-Engine von OnePlus aber wesentlich schneller.
Als Arbeitsspeicher stehen dir acht Gigabyte zur Verfügung. Der interne Speicher beläuft sich auf 128 Gigabyte. Der SIM-Slot des Smartphones nimmt zwei SIM-Karten oder eine SIM plus microSD als Speichererweiterung auf.
Oneplus verbaut im Nord CE 3 Lite 5G einen 5000-mAh-Akku, den ich in 30 Minuten auf 80 Prozent geladen habe. Für 100 Prozent dauerte es mit dem mitgelieferten 67-Watt-Netzteil etwa 45 Minuten. Das ist sehr sportlich. Zudem hält der Akku extrem lange. Hochgerechnet kann ich über 14 Stunden hochauflösende Youtube-Videos schauen und mehr als sechs Stunden Video-Telefonate führen. Für meinen Alltagsgebrauch hält mir der Akku damit problemlos zwei oder drei Tage.
Als Betriebssystem befindet sich auf dem Nord CE 3 Lite 5G Android 13 mit der von OnePlus angepassten Benutzeroberfläche OxygenOS 13.1. Vorinstalliert sind die Google-Dienste und zwölf mehrheitlich nötige und nützliche Apps von OnePlus. Das ist überschaubar und passt für mich. Zudem sind einige Funktionen zur Akkuschonung mit dabei. Beispielsweise wird dir angezeigt, welche Apps im Hintergrund den Akku leeren. Bildwiederholrate und Helligkeit passt die Software an die Nutzung an. Mit einer Quick-Startup-Funktion kannst du schneller auf Spiele zugreifen.
OnePlus garantiert Android-Updates für das Nord CE 3 Lite für zwei Jahre und will drei Jahre lang Sicherheits-Patches liefern.
Auf der Rückseite des Smartphones befinden sich zwei grosse, runde Kameramodule. Diese wirken sympathisch auf mich. Wahrscheinlich, weil sie zusammen mit dem Blitz aussehen wie ein Gesicht. Wichtiger ist aber die Ausstattung. Die Hauptkamera hat mit stolzen 108 Megapixeln eine höhere Auflösung als jedes bisherige Phone von OnePlus. Das zweite Modul verfügt dagegen über eine 2-Megapixel-Makrokamera und eine für Tiefenschärfe mit ebenfalls zwei Megapixeln. Diese sind beide eher unbrauchbar.
Standardmässig haben die Bilder der Hauptkamera eine Auflösung von zwölf Megapixeln. OnePlus arbeitet hier mit «Pixel-Binning» und fasst neun Pixel zu einem zusammen. Dadurch soll sich unter anderem die Lichtempfindlichkeit erhöhen und die Bildqualität verbessern. Mir fehlt es bei den Bildern allerdings teilweise an Schärfe. Die Farben sind aber natürlich aufbereitet und schön anzusehen.
Ich habe die Kamera mit dem Samsung Galaxy A54 verglichen. Dort sind die Details etwas feiner dargestellt. Auch wirken die Farben beim OnePlus leicht gelbstichig. Schönwetterbilder sehen damit zwar wärmer aus, beim bewölkten Himmel passt aber die Farbanpassung des Galaxy besser.
OnePlus preist den dreifachen digitalen Zoom als verlustfrei an. Durch die hohe Pixelauflösung soll ein gezoomtes Foto also immer noch die gleiche Qualität haben. Ich finde die Ergebnisse spannend: Beim maximalen, sechsfachen Zoom kann ich die Schrift eines Schildes lesen, die ich beim einfachen und dreifachen Zoom nicht entziffern kann. Der Dreifachzoom bringt eigentlich überhaupt keine Verbesserung. In der Praxis würde ich also von diesem die Finger lassen und direkt den sechsfachen Zoom nutzen.
Die 2-Megapixel-Tiefenkamera soll helfen, einen besseren Bokeh-Effekt (der verschwommene Hintergrund eines Porträts) zu erzeugen. Das probiere ich in einem Vergleich von 108-Megapixel-Haupt- und 16-Megapixel-Frontkamera aus.
Der Tiefeneffekt ist beim Porträt in jedem Fall an den schwierigeren Stellen, wie meinen Haaren, nicht sehr sauber. Die Fotos sind ansonsten aber ansehnlich. Gesamthaft gefällt mir das Ergebnis bei der Hauptkamera besser. Das Bild hat mehr Tiefe und natürlichere Farben. Die Detailgenauigkeit scheint mir bei beiden etwa gleich.
Am allerbesten gefällt mir mein Selfie aber tatsächlich bei der Frontkamera ohne den Porträtmodus. Das Bild wirkt hier nicht überbelichtet, hat natürliche Farben und die Schattierungen sind klarer. Auch kommt ein natürlich wirkender Weichzeichner auf meine Haut.
Die Makrokamera ist unbrauchbar. Ich habe so einige Fotos damit gemacht und die Distanz etwas variiert. Trotzdem war das Bild immer unscharf. Eines der zahlreichen Beispiele zeige ich dir hier.
Das OnePlus Nord CE 3 Lite 5G kann Videos in Full-HD mit 30 fps aufnehmen. Bei Zeitlupenvideos sind es immerhin noch 720p bei 120 fps. Die Qualität ist gut, wenn du im normalen Modus filmst. Halte die Kamera allerdings möglichst ruhig – der Bildstabilisator ist unzuverlässig. Beim Laufen oder gar Treppensteigen hat er Mühe. Zeitraffer (im ersten Video unten) und Zeitlupe überzeugen mich nicht. Beide wirken verpixelt, beim Zeitraffer stört die schlechte Bildstabilisierung besonders.
Für 329 Franken oder Euro erhältst du ein ordentliches Smartphone. Die grösste Stärke ist der Akku. Dieser hält extrem lange und ist in 30 Minuten auf 80 Prozent geladen. Die Leistung des OnePlus Nord CE 3 Lite 5G bietet dir ein flüssiges Erlebnis und schnell startende Apps. Die Fotos sind nicht in allen Fällen überragend, aber zufriedenstellend. Und der sechsfache Zoom ist top. Das Full-HD-Display ist hell, aber mit zu hellen Schwarztönen. Die Videos sind damit nicht so kontrastreich, dafür kannst du bis zum nächsten Ladevorgang 14 Stunden streamen. Alles in allem ein solides Smartphone mit ein paar Schwächen, aber sehr viel Ausdauer.
Willst du in Sachen Fotos noch eine Prise mehr Details und ein schönes OLED-Display (und bist bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen), empfehle ich dir das Samsung Galaxy A54 5G. Eine weitere Alternative, etwas günstiger als das Samsung, mit speziellem, schönen Design und guter Ausstattung ist das Nothing Phone (1).
Titelfoto: Michelle BrändleSeit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.