Meine Wunschliste für «Grand Theft Auto VI»
Meinung

Meine Wunschliste für «Grand Theft Auto VI»

Neue Informationen zu «Grand Theft Auto VI» lassen auf sich warten. Ich verkürze die Wartezeit mit Spekulationen und Wünschen.

Wie die Zeit vergeht. Der erste Trailer zu «GTA VI» ist schon über ein halbes Jahr alt. Neben den zwei spielbaren Charakteren hat uns das kurze Video auch die Neuauflage der von Miami inspirierten Stadt Vice City nähergebracht – inklusive extravaganter Poolparties auf Häuserdächern, illegaler Strassenrennen und halbnackter «Florida Men», die ihrer Meme-Vorlage in nichts nachstehen. Seitdem herrscht seitens Rockstar Funkstille zum heiss erwarteten Open-World-Kracher.

Ich halte die Warterei nicht mehr aus. Um die Zeit bis zum nächsten Trailer zu überbrücken, habe ich eine Liste an Funktionen und Features zusammengestellt, die das Current-Gen-«GTA» unbedingt erfüllen sollte.

Singleplayer-Erweiterungen

Leaks zufolge hatte Rockstar ursprünglich acht (!) Singleplayer-Erweiterungen für «GTA V» geplant. Diese wurden aufgrund des immensen Erfolgs von «GTA Online» verworfen. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich daran denke, was für verrückte Geschichten und Missionen ich nicht erleben durfte. Immerhin: Einige Gameplay-Elemente und Inhalte aus den gecancelten Erweiterungen wurden später im Online-Modus wiederverwertet.

Für «GTA VI» wünsche ich mir, dass mich Rockstar nach dem Launch wieder mit echten Singleplayer-Inhalten beglückt. So wie sie es mit «GTA IV» getan haben. Für viele Fans waren die Erweiterungen «The Lost and Damned» und «The Ballad of Gay Tony» gar besser als das Hauptspiel.

«The Ballad of Gay Tony» – hach, das waren noch Zeiten.
«The Ballad of Gay Tony» – hach, das waren noch Zeiten.
Quelle: Rockstar Games

Der Online-Modus von «GTA 6» wird wahrscheinlich wieder durch die Decke gehen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass Rockstar Geld auf dem Tisch liegen lässt, wenn sie Singleplayer-DLCs komplett ignorieren.

Von mir aus können sie die Erweiterungen auch als Vollpreisspiele veröffentlichen. Rockstar darf sich gerne eine Scheibe vom japanischen Kultstudio RGG abschneiden, die in ihren «Like a Dragon»-Games Städte aus vergangenen Spielen wiederverwenden. Ihr Motto: Wieso immer wieder Städte von Grund auf entwickeln, wenn man neue Geschichten in bestehenden Städten erzählen kann? Das finde ich auch. Ich will mehr als nur ein Singleplayer-Gangster-Epos in Vice City erleben, verdammt.

Rockstar hat jahrelang an dieser Stadt gearbeitet – wieso sollte sie nicht in mehreren DLCs oder Spielen verwendet werden?
Rockstar hat jahrelang an dieser Stadt gearbeitet – wieso sollte sie nicht in mehreren DLCs oder Spielen verwendet werden?
Quelle: Rockstar Games

Ganz viel Natur

Ich liebe grosse Open-World-Maps. Ganz im Gegensatz zu Valentin, der erst kürzlich in einem Meinungsartikel über riesige Spiellandschaften gemeckert hat. Besonders sauer aufgestossen ist mir dabei der Teil, in dem er sich über die «leeren» Teile der «GTA V»-Map aufregt. Er findet die weitläufigen Naturgebiete mit Wäldern, Bergen und Wüsten langweilig. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen.

  • Meinung

    Schluss mit dem Grössenwahn in Games: Kleine Karten sind besser

    von Valentin Oberholzer

Gerade das Erkunden dieser menschenleeren Landschaften macht in einem Open-World-Spiel wie «GTA» verdammt viel Spass. Sie bieten einen willkommenen Kontrast zu den überfüllten Strassen der Stadt.

Diese weitläufigen Naturgebiete sind auch der Geburtsort so mancher urbanen Legende. Der «Geist von Mount Gordo», Bigfoot, der «Infinity Killer» und das UFO-Geheimnis von «Mount Chiliad» – «GTA V» ist voll mit kleinen Mysterien, die in der «langweiligen» Natur zu finden sind.

Der Geist von Mount Gordo erscheint nur zu bestimmten Zeiten und sorgte zum Launch von «GTA V» für viel Diskussionsstoff.
Der Geist von Mount Gordo erscheint nur zu bestimmten Zeiten und sorgte zum Launch von «GTA V» für viel Diskussionsstoff.
Quelle: WikiGameGuides / Youtube

Abgesehen vom Mystery-Aspekt finde ich auch die Natur an sich in solchen Spielen faszinierend. Mit «Red Dead Redemption 2» hat sich Rockstar mit der Simulation eines lebenden und echt wirkenden Ökosystems selbst übertroffen. Beim Spielen fühlte ich mich oft wie in einer Naturdoku, in der ich wilde Tiere in ihrem natürlichen Habitat beobachte – oder sie abknalle, weil ich ihr Fell brauche.

Ich bin gespannt, ob Rockstar auf dem Fundament der wunderschönen Wildwest-Natur aufbaut und welche Elemente in «GTA VI» integriert werden. Der erste «GTA VI»-Trailer stimmt mich mit den vielen Naturszenen schon mal optimistisch.

So viele Tiere auf einmal! Die Natur in «GTA VI» sieht fantastisch aus.
So viele Tiere auf einmal! Die Natur in «GTA VI» sieht fantastisch aus.
Quelle: Rockstar Games
Einfach ein bisschen in der Natur rumcruisen. Ich freue mich.
Einfach ein bisschen in der Natur rumcruisen. Ich freue mich.
Quelle: Rockstar Games
Die Inseln laden zum Erkunden und das Meer zum Tauchen ein.
Die Inseln laden zum Erkunden und das Meer zum Tauchen ein.
Quelle: Rockstar Games

Separate Inseln und Spielgebiete

Vergangene Rockstar-Games haben mich immer wieder mit neuen Spielgebieten überrascht. So zum Beispiel «Red Dead Redemption 2», als ich mit Arthur Morgan nach einem Schiffbruch auf der tropischen Insel Guarma gestrandet bin. Ich konnte mich vor Begeisterung kaum mehr halten. Ein neues Spielgebiet? Träume ich?!

Ein komplett neues Spielgebiet? Ich drehe durch!
Ein komplett neues Spielgebiet? Ich drehe durch!
Quelle: Player 7 / Youtube

Oder als ich mit CJ in «GTA: San Andreas» plötzlich von der Westküste nach Liberty City aus «GTA III» fliegen musste. Das kann doch nicht wahr sein?! Dass es nur für eine Mission war, hat mir nichts ausgemacht. Schon alleine die Vorstellung, dass CJ dort war, hat mich damals umgehauen.

Die Mission in Liberty City war kurz – begeistert hat sie mich trotzdem.
Die Mission in Liberty City war kurz – begeistert hat sie mich trotzdem.
Quelle: ClassicGTAGuides / Youtube

Solche Momente will ich in «GTA VI» wieder erleben und zumindest ein Mal aus Vice City ausbrechen. Die Chancen dafür stehen gut, schliesslich sind in der echten Welt viele spannende Inseln und Länder sehr schnell von Miami aus erreichbar. Vielleicht verschlägt es mich für eine Mission nach Kolumbien? Oder wie wär’s mit einem Ausflug auf die Bahamas? Oder eine verlassene Insel irgendwo im Golf von Mexiko?

40 FPS auf Konsolen

«GTA VI» wird ein riesiges Game. Einige Spielszenen lassen vermuten, dass Rockstars Epos neue Massstäbe für belebte Open Worlds setzen wird. Schau dir mal an, wie viele Menschen hier gleichzeitig auf dem Strand spazieren:

So viele Menschen, die ich überfahren kann.
So viele Menschen, die ich überfahren kann.
Quelle: Rockstar Games

Oder wie viele Autos am Ocean Drive fahren:

So viele Autos, die ich in die Luft sprengen kann.
So viele Autos, die ich in die Luft sprengen kann.
Quelle: Rockstar Games

Solche Spielszenen verlangen von der CPU einiges ab. Die Tech-Experten von Digital Foundry sind sich deshalb sicher, dass das Game auf Konsolen nicht mit 60, sondern mit 30 Frames pro Sekunde (FPS) laufen wird – so wie auch der erste Trailer zum Spiel.

Auch von der PS5 Pro erhofft sich Digital Foundry keine bessere Leistung. Dies, weil das PS5-Upgrade von Sony Gerüchten zufolge nur eine magere Steigerung der Taktfrequenz mit sich bringt. Die rund zehn Prozent mehr Leistung werden höchstens dafür sorgen, dass das Game auf der Pro stabiler läuft als auf der normalen PS5.

Ich hoffe, dass Rockstar mit «GTA VI» einen Kompromiss eingehen wird, den auch andere Entwicklerstudios mit der PS5- und Xbox-Series-Generation eingegangen sind: einen uncapped 40-FPS-Modus. Bei Insomniacs letztjährigem PS5-Kracher «Spider-Man 2» habe ich mich erstmals in die Option verliebt. Der Modus kann aktiviert werden, wenn du einen 120-Hz-Fernseher hast, der eine «Variable Refresh Rate» – kurz: VRR – unterstützt. Mit VRR wird die Bildwiederholrate eines Displays dynamisch angepasst und Framerate-Schwankungen ausgeglichen. So können unschöne Effekte wie Tearing oder Ruckeln eliminiert werden.

Im Falle von «Spider-Man 2» funktioniert das mit dem unlimitierten 40-FPS-Modus verdammt gut. Das Game schwankt zwischen 40 und 60 FPS und wirkt dank VRR trotzdem ultraflüssig. Ich merke keinen Unterschied zum «normalen» 60-FPS-Modus. Ein weiterer Vorteil: Die Grafikeinstellungen (Details, Auflösung, etc.) sind gleich hoch wie im 30-FPS-Modus. Ich bekomme also das Beste aus beiden Welten. Wer weiss, vielleicht ist ein solcher Zwischenmodus für «GTA VI» zumindest auf der stärkeren PS5 Pro möglich.

Clevere Dualsense-Funktionen

Ich liebe Sonys Dualsense Controller. Seine detaillierte Vibrationsfunktion, der Gyro-Sensor und die haptischen Trigger machen einfach Spass. Rund vier Jahre nach dem Launch der PS5 bin ich masslos enttäuscht, wie wenige Spiele den Controller auf clevere Art und Weise unterstützen.

Ich liebe den Dualsense-Controller. Leider schöpfen nur wenige Spiele das volle Potenzial aus.
Ich liebe den Dualsense-Controller. Leider schöpfen nur wenige Spiele das volle Potenzial aus.
Quelle: Shutterstock

Für «GTA VI» erwarte ich von Rockstar das volle Paket. Das Game erscheint vorerst nicht für PC, sondern nur für PS5 und Xbox Series X/S. So kann Rockstar das Erlebnis für Konsolen optimieren – hoffentlich auch beim PS5-Controller.

  • Hintergrund

    «GTA VI» erscheint nur für Konsolen – wieso eigentlich?

    von Domagoj Belancic

Ich will Regentropfen auf dem Controller fühlen. Ich möchte, dass Shotguns meine Hände mit dumpfen Vibrationen erschüttern lassen, während ich Schüsse mit der Uzi mit kurzen und scharfen Vibrationen spüre. Ich will beim Drücken des Abzugs und beim Gasgeben Widerstand in den Triggern fühlen.

Die wichtigste Funktion ist für mich aber das bewegungsgesteuerte Zielen. Ich will mit kleinen Bewegungen des PS5-Controllers Headshots verteilen können. Wieso das Zielen mit dem Gyro-Sensor so geil ist, erkläre ich im unten eingebetteten Artikel. Kurz zusammengefasst: Es ist schneller, präziser und macht einfach mehr Spass. Wer einmal mit Gyro-Aiming gezielt hat, wird nie wieder zurück zu Analog-Sticks wollen.

  • Meinung

    Das Zielen mit Sticks war gestern – Gyro-Aiming ist die Zukunft

    von Domagoj Belancic

Mehr Minispiele

Viele Menschen empfinden zu viele Minispiele in Games als störend und ablenkend – auch Cassie nervt sich ab der Menge an Ablenkungen in einigen Games:

  • Meinung

    Wenn zu viele Minispiele das Spielerlebnis vermiesen

    von Cassie Mammone

Ich sage: Blödsinn. Je mehr Minigames, desto besser. In den «GTA»-Games gab es zwar immer mal wieder Nebenaktivitäten wie Bowling, Tennis und so weiter. Das ist mir aber nicht genug. Gebt mir mehr.

Tennis in «GTA V» war cool. Ich brauche aber mehr.
Tennis in «GTA V» war cool. Ich brauche aber mehr.
Quelle: JJ Olatunji / Youtube

Auch hier kann sich Rockstar eine Scheibe vom japanischen RGG Studio abschneiden. Ihre «Like a Dragon»-Games sind immer prall gefüllt mit unglaublich vielen Minispielen. Einige davon – wie die «Animal Crossing»-Parodie «Dondoko Island» – nehmen gar absurde Ausmasse an und könnten als kostenpflichtige Zusatzinhalte veröffentlicht werden. Besonders cool: In Spielhallen kann ich auch alte Sega-Arcade-Klassiker spielen. Wie cool wäre es, wenn ich auf meinem virtuellen PC in «GTA VI» das erste 2D-«GTA» zocken könnte? Träumen darf man ja.

  • Kritik

    «Like a Dragon: Infinite Wealth» hat keine Angst davor, ein albernes Game zu sein

    von Domagoj Belancic


Welche Inhalte und Funktionen möchtest du in «GTA VI» sehen?

Titelbild: Rockstar Games

97 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar