Komm vorbei: Porträtfotografie-Ausstellung der Community
Die 100 besten Schwarzweiss-Porträts der digitec Community hängen noch bis 19. Dezember schön ausgeleuchtet an den Wänden der Photobastei in Zürich. Schau sie dir unbedingt an.
Die Rohformat-Ausstellung in der Photobastei musst du dir verdienen. Drei Stockwerke geht’s hoch, dann hast du das Gefühl, im eigenen Wohnzimmer zu stehen. Auf schweren Ledersofas, samtigen Sesseln und alten Perserteppichen kannst du dich kurz von den Strapazen erholen. Dann führt der Weg zu den drei Ausstellungsräumen an der Bar vorbei. Mit einem Getränk in der Hand lassen sich die Schwarzweiss-Porträts der digitec Community noch besser bestaunen.
Auf den Spuren des Fotografen Peter Lindbergh
Ein Cowboy und ein alter Seemann (Berufe nicht bestätigt) lächeln sanft in entgegengesetzte Richtungen, während im Raum daneben ein Mann fast in einer Badewanne untergeht. Das sind nur drei Beispiele von 100 ganz unterschiedlichen Bildern, die doch alle die gleiche Aufgabenstellung erfüllen mussten: «Schick uns deine schönsten Schwarzweiss-Porträtbilder». Einsendungen auf den Aufruf von Fotograf Thomas Kunz und Video Producer Armin Tobler gab es über 1400. Getrieben von ihrer Kurzdoku «Rohformat», in der sich Tom auf die Spuren von Peter Lindbergh begibt, wollten sie wissen, was ihr könnt. Unterdessen ist klar: einiges.
Peter Lindbergh war ein deutscher Fotograf, der vor allem für seine authentischen schwarzweissen Porträtbilder von Models, Musikern und Schauspielerinnen bekannt war. Nach dieser Authentizität suchte auch die vierköpfige digitec-Jury unter den vielen eingesendeten Bildern. 100 davon haben es schliesslich in die Ausstellung geschafft, in einen von drei Räumen. Einer widmet sich den Reportageporträts, einer denen mit Studiolicht und einer den Bildern, die in natürlichem Licht aufgenommen wurden.
Drei Bilder stechen schon allein durch ihre Grösse hervor. Es sind die drei Siegerbilder, die Stefan Rappo, ehemaliger Assistent von Peter Lindbergh, aus den 100 ausgestellten Bildern gewählt hat. Paolo Hummel holt als Drittplatzierter seinen Preis ab und erklärt gleich die Geschichte hinter dem Bild von der Frau mit den halb geschlossenen Augen. «Das war in St. Petersburg. Sie ist ein russisches Newcomer-Model und gab weder Make-up noch Kommunikation.»
Wo ist Billy Bühler?
Platz zwei geht an Billy Bühler und sein Reportageporträt. Mehr kann ich darüber leider nicht sagen, weil Billy vergebens gesucht wurde. Es ranken sich bereits einige Legenden um sein Fernbleiben: Ist ihm der Ruhm zu Kopf gestiegen? Hat er was Schlechtes gegessen? Ist es eigentlich das Pseudonym von Thomas Kunz? Ich erwarte deine Antwort, Billy.
Update: Billy Bühler hat sich bei mir gemeldet und ich habe ihm persönlich seinen Preis überreicht.
Gewonnen hat den Wettbewerb Sabrina Züger mit einem Bild ihres jüngsten Sohnes, der so gar keine Lust auf das Foto hatte, wie sie per Whatsapp Call erklärt. Diese Nullbockstimmung hat Jury-Mitglied Stefan Rappo überzeugt. Wenn das doch nur im echten Leben öfter der Fall wäre.
Die Fotoausstellung Rohformat der digitec Community findet noch bis am 19.12.21 in der Photobastei am Sihlquai 125, 8005 Zürich statt.
Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.