Klimafussabdruck 2023: Erfreuliche Zwischenbilanz
Im Jahr 2023 konnte Galaxus den betriebseigenen Klimafussabdruck zwar nicht weiter absenken. Trotzdem sind wir mit dem anvisierten Absenkpfad auf Zielkurs. Die Umstellung der Wärmeproduktion auf erneuerbare Energiequellen wird unsere Emissionen deutlich reduzieren. Beim Pendelverkehr dagegen sind frische Ideen gefragt.
Im Geschäftsjahr 2023 lag der betriebseigene* Treibhausgasausstoss 36 Prozent unter dem Wert des Referenzjahres 2019. Auf dem Weg zur Halbierung des Klimafussabdrucks bis 2030 liegen wir somit auf Kurs. Auch in den Bereichen Verpackung, Geschäftsreisen oder Pendelverkehr, wo unsere Experten Einsparpotenzial identifiziert haben, konnten wir unsere Reduktionsziele mehr als erfüllen. Das Erreichen der angestrebten Klimaziele ist und bleibt jedoch eine anspruchsvolle Gratwanderung. Während Umsatz und Volumen Jahr für Jahr steigen, müssen die Emissionen kontinuierlich sinken. Die Fortschritte bei der Emissionsreduktion pro versandtem Paket sind bemerkenswert, in absoluten Zahlen aber nur begrenzt sichtbar.
Dass es mit der Reduktion der betriebseigenen Treibhausgasemissionen in diesem Jahr zäh werden würde, war also absehbar. Denn auch im letzten Fiskaljahr wuchs Galaxus rasant weiter. Der Umsatz kletterte um 13,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr verliessen rund 21 Prozent mehr Pakete unsere Lagerhallen in der Schweiz und Deutschland. Um die stetig steigenden Bestellvolumen wie gewohnt pünktlich bewältigen zu können, haben wir 2023 kräftig in den Ausbau und in die Weiterentwicklung unserer Logistikinfrastruktur investiert und die Lagerflächen am Standort Wohlen vergrössert.
Mit Vollgas weg vom Erdgas
Dass die betrieblichen Emissionen trotz dieser umfangreichen Investitionen nur moderat zunahmen, ist erfreulich und ermutigend. Denn mehr Lagerfläche heisst auch mehr Wärmeerzeugung. Und Letztere ist für 90 Prozent der gesamten betrieblichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gut, sind wir diesbezüglich mit einem Projekt am Start, um uns zügig von den fossilen Energieträgern zu verabschieden. Ab 2024 werden die Heizungsanlagen in unseren Logistikstandorten schrittweise von Erdgas auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Dies dürfte gemäss ersten Hochrechnungen die betriebseigenen Treibhausgasemissionen bereits in den nächsten zwei Jahren mehr als halbieren.
Neue Kartongrössen – mehr verpackungsfreie Blitzlieferungen
Der positive Trend beim Einsparen von Verpackungsmaterial hielt auch 2023 an. Und wir sind deutlich besser unterwegs, als unser Plan dies vorgesehen hat. Die Emissionen pro versandtes Stück ab Eigenlager sanken gegenüber dem Vorjahr um knapp 5 Prozent. Dies ist auf zwei Massnahmen zurückzuführen. Erstens helfen die im November 2022 eingeführten neuen, respektive optimierten Kartongrössen mit, Paketvolumen und damit Material einzusparen. Und zweitens hat sich seit dem schweizweiten Rollout der Blitzlieferung die Anzahl gleichentags ausgelieferten Pakete verdoppelt. Sie werden bekanntlich verpackungsfrei an die Kundschaft ausgeliefert, was positiv auf unsere Reduktionsziele einzahlt.
Die Emissionen aus Geschäftsreisen bewegen sich im Gesamtkontext auf sehr tiefem Niveau. Dennoch wollen uns bis Ende 2025 gegenüber dem Referenzjahr pro Vollzeitstelle um 30 Prozent verbessern. Im letzten Jahr lagen wir mit 112 Kilogramm CO2 pro Kopf bereits 20 Prozent unter dem Referenzjahr 2019 und somit auch unterhalb des Absenkpfades. Aufgrund der zunehmend länderübergreifenden Zusammenarbeit mit unseren Standorten in Deutschland und Serbien sowie dem Kompensationseffekt nach Corona haben sich die reisebedingten Emissionen gegenüber 2022 aber mehr als verdoppelt. Die nächsten Jahre kommen wir nicht darum herum, neue Massnahmen ins Auge zu fassen, um die anvisierten Einsparungen zu realisieren.
Ähnlich verhält es sich mit dem Pendelverkehr, wo wir eine Zunahme der Emissionen sehen. So haben 2023 viele Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz vom Homeoffice zurück in den Hauptsitz verlegt. Über 80 Prozent davon pendeln aber mit dem öffentlichen Verkehr oder gelangen auf dem Fahrrad ins Büro. Anders sieht das Pendlerverhalten in der Logistik aus. Weil der Schichtbetrieb früh beginnt und spät endet, nutzen viele Kolleginnen und Kollegen in Wohlen, Dintikon und Krefeld ihr Auto, um zur Arbeit zu gelangen. Fazit: 85 Prozent aller durch den Pendelverkehr verursachten Emissionen entfallen auf unsere Logistikstandorte. Ein Blick auf die Gesamtemissionen im Verhältnis zu den absolvierten Pendelkilometern zeigt aber, dass die Mitarbeitenden zunehmend mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen – sei es mit dem ÖV, per Velo oder zu Fuss.
Der Weg ist noch weit
Als erstes Zwischenziel hat sich Galaxus verpflichtet, den betrieblichen Treibhausgasausstoss bis 2030 gegenüber dem Referenzjahr 2019 zu halbieren. Auch wenn wir die neu geplanten, noch nicht realisierten Lagerstandorte mitberücksichtigen, sind wir optimistisch, dass wir dieses Ziel erreichen werden. Was die Reduktion des Verpackungsmaterials angeht, stehen wir kurz vor dem für 2030 angestrebtem Zielwert. Kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen und lockerzulassen. Bis zum 2050 anvisierten Netto-Null-Ziel bleibt uns nur vermeintlich viel Zeit.
*Beim betriebseigenen Klimafussabdruck handelt es sich um betriebliche Treibhausgasemissionen, die im SBTI-Modell unter Scope 1 und Scope 2 subsummiert sind.
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