«Kassensturz»-Test: Wenn die Löschdecke selbst «on fire» ist
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«Kassensturz»-Test: Wenn die Löschdecke selbst «on fire» ist

Patrick Vogt
22.5.2024

Brennt es in der Küche, kommt die Löschdecke zum Einsatz. Mit ihr kannst du einen kleineren Brand selbständig löschen, bevor du die Feuerwehr rufst. Dass nicht jede Löschdecke ihrem Namen gerecht wird, zeigt ein Test des «Kassensturz».

Der unbeaufsichtigte Kochherd, elektrische Geräte, das Barbecue im Garten: Die Brandgefahren im und ums Haus sind zahlreich. Nach Angaben der Beratungsstelle für Unfallverhütung ereignen sich in Schweizer Gebäuden jedes Jahr rund 10 000 Brände mit teils tragischen Folgen. Durch mehr Aufmerksamkeit im Umgang mit Feuer lassen sich viele Brände verhindern. Bricht doch mal ein Feuer aus, kannst du es je nachdem mit einer Löschdecke im Keim ersticken.

Löschdecken können bei kleineren Bränden wie einem brennenden Toaster zum Einsatz kommen.
Löschdecken können bei kleineren Bränden wie einem brennenden Toaster zum Einsatz kommen.
Quelle: SRF / Kassensturz

Feuertaufe für die Löschdecken

Das SRF-Konsumentenmagazin «Kassensturz» wollte von zehn Löschdecken verschiedener Anbieter wissen, ob sie ihrem Namen Ehre machen. Dafür wurden sie im Labor verschiedenen Tests unterzogen. Um zu sehen, ob die Decken tatsächlich Brände löschen, wurden drei verschiedene Brandsituationen simuliert: ein Fettbrand mit Rapsöl und ein Brennspritbrand in einem Tischkamin, einmal ohne Glasscheiben, einmal mit. Weitere Testkriterien waren die Verarbeitung und Qualität der Löschdecken sowie die Sicherheit in der Anwendung.

Klassenprimus ist mit einem Preis von 54 Franken auch gleichzeitig die teuerste Löschdecke im Test. Sie hat als einzige alle Brände gelöscht und dafür jeweils die Höchstnote erhalten. Sie ist auch die einzige Löschdecke, die den Test «sehr gut» abschliesst. Mit einer Gesamtnote von 5,9 schrammt sie haarscharf an der möglichen Bestnote von 6 vorbei. Die klare Siegerin im Löschdecken-Test des «Kassensturz» kriegst du nur über den Hersteller.

Das gute Mittelfeld

Sechs der zehn getesteten Löschdecken liegen ganz nah beieinander. Mit Noten von 4,9 oder 4,8 schneiden sie im Gesamturteil «gut» ab. All diese Löschdecken haben eines gemeinsam: Sie haben beim Brennspritbrand im Tischkamin mit den Glasscheiben versagt. Also bei dem Test, wo die Löschdecke nicht direkt aufs Feuer trifft.

Nofire Löschdecke 120x180cm im Polybag (C)
Brandbekämpfer
EUR22,10 EUR7,37/1l

Nofire Löschdecke 120x180cm im Polybag

C

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C

Gut und billig? Naja …

Zwei der getesteten Löschdecken hat der «Kassensturz» in einem der zahlreichen Onlineshops aus China bestellt, die in erster Linie für attraktive Preise und nicht zwingend für gute Qualität stehen. Das kannst du als Behauptung meinerseits abtun, allerdings sind die Testergebnisse auf meiner Seite: Beim Löschen der Brände schneiden die Löschdecken aus China ähnlich bis gleich gut ab wie die anderen Exemplare. Bei der Verarbeitung und Fertigungsqualität hingegen erhalten sie sehr schlechte Noten, was sich mit einem knappen «genügend» aufs Gesamturteil auswirkt. Willst du beim Feuerlöschen also keine Glasfasern in den Händen, shoppe besser nicht wie ein Milliardär.

Wenn die Löschdecke Feuer und Flamme ist

Eine Löschdecke ist im «Kassensturz»-Test komplett durchgefallen. Sie ist beim Fettbrand im wahrsten Sinne des Wortes durchgebrannt und hat nach etwa 20 Sekunden selbst Feuer gefangen. Vom «Kassensturz» mit diesem verheerenden Ergebnis konfrontiert, hat der Hersteller infrage gestellt, ob der Test auch wirklich der Norm entsprechend durchgeführt worden sei. «Wenn wir, die Zertifizierungsstelle und die Berufsfeuerwehrleute, den gleichen Test durchführen, haben wir erfolgreiche Ergebnisse», heisst es in der Stellungnahme des Herstellers Maus. Er will seine Löschdecke nun in den nächsten Tagen nochmals selbst testen.

Was eine Löschdecke keinesfalls darf: brennen.
Was eine Löschdecke keinesfalls darf: brennen.
Quelle: SRF / Kassensturz

Von Fachleuten empfohlen

Mir persönlich hat dieser «Kassensturz»-Test die Augen geöffnet. Blauäugig und naiv wie ich bin, habe ich an so etwas wie eine Löschdecke bislang nicht gedacht. Dabei empfehlen selbst Feuerwehr und Gebäudeversicherung, jederzeit eine zu Hause zu haben. Dieses Versäumnis hole ich Hier und Heute nach und besorge uns eine Löschdecke. Oder besser zwei.

Bevor du dich im Umgang mit einem Brand in Gefahr begibst, ruf die Feuerwehr. Weil Sicherheit immer vor geht. Auch eine vermeintliche Lappalie birgt Zündstoff. Deshalb verständigst du die Feuerwehr auch, wenn du einen Brand mit der Löschdecke gelöscht hast. Weil du nie wissen kannst, wo es sonst noch glimmt und mottet.

Den Löschdecken-Test des «Kassensturz» und die ausführlichen Ergebnisse findest du hier.

Titelbild: SRF / Kassensturz

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Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


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