
Hintergrund
iPhone 16e im Alltag: die fünf grössten Unterschiede zum iPhone 16
von Florian Bodoky
Bestimmt bist du schon nächtelang wach gelegen und hast dich gefragt: Kann das iPhone mit der legendären Game Boy Camera mithalten? Dieser Test schafft endlich Klarheit.
Die Game Boy Camera stammt aus dem Jahr 1998. Ihre Auflösung beträgt 128×112 Pixel, also 0,014 Megapixel, und das nur in Schwarzweiss. Farbtiefe: zwei Bit. Das sind vier Abstufungen pro Pixel: Schwarz, Dunkelgrau, Hellgrau, Weiss. So Details wie Blende oder Fokus lassen sich nicht einstellen.
Diese Spezifikationen sind nicht ganz auf der Höhe aktueller Smartphones. Mein iPhone 12 mini beispielsweise hat auf dem Papier mehr zu bieten.
Game Boy Camera | iPhone-Kamera | |
---|---|---|
Auflösung | 0,014 MP | 12 MP |
Anzahl Farbtöne | 4 | 1 073 741 824 (HEIF) |
Brennweite (KB) | keine Ahnung | 26 mm |
Blende | hat das Ding überhaupt eine Blende? | f/1,6 |
Kapazität (Anzahl Fotos) | 30 | ca. 40 000 |
Extrem nervige Hintergrundmusik | inbegriffen | muss optional dazugekauft werden |
Aber auf die Spezifikationen kommt es nicht an. Was am Ende zählt, ist das Resultat, also das Bild. Daher vergleiche ich in diesem Test ein paar Bilder miteinander.
Für diesen Test scheue ich weder Kosten noch Mühen und wage eine Expedition vor meine Haustür. Da entdecke ich ein Gänseblümchen.
Links die Aufnahme des Game Boys, rechts die des iPhones. So ähnlich die beiden Bilder auch sind, bei genauerem Hinsehen lassen sich doch einige Unterschiede erkennen:
Nächste Blume. Auch hier erkennt das geübte Auge wieder einige Unterschiede:
Zur Abwechslung ein anderes Motiv, aber gleiches Ergebnis.
Kann das iPhone wenigstens bei Selfies der Game Boy Camera das Wasser reichen? Vermutlich nicht, aber ich will dem Apple-Produkt eine faire Chance geben.
Der Kopf der Game Boy Camera lässt sich um 180 Grad drehen. Dadurch steht für Selfies die gleiche Qualität zur Verfügung wie für Front-Aufnahmen. Beim iPhone muss ich mit einer minderwertigen Hilfskamera vorlieb nehmen.
Mit der iPhone-Kamera habe ich aber noch ein anderes, viel grösseres Problem. Jede kleinste Unzulänglichkeit meines Gesichts wird gnadenlos eingefangen und gezeigt. Pickel und Gesichtsporen werden hochauflösend wiedergegeben, meine herabhängende Ü40-Gesichtsmuskulatur zeigt einen eindrücklichen Faltenwurf.
Auf den Fotos der Game Boy Camera ist von alldem nichts zu sehen. Mein edles Antlitz erstrahlt im ewig jungen 80er-Retro-Design.
Die Game Boy Camera ist also einer modernen Smartphone-Kamera überlegen. Doch weine nicht, mein Freund, denn glücklicherweise lassen sich die Mängel der iPhone-Bilder in Photoshop relativ leicht beheben.
Aber klar: Das Ganze kommt nie an das Original heran. Ein iPhone-Foto kann einfach nicht so gut werden wie ein Game-Boy-Foto. Das sind nun mal die Gesetze der Physik.
Falls du keine Game Boy Camera hast, nimmst du deine popelige Webcam und rufst die Webseite webgbcam auf. Eine der zahlreichen Farbpaletten besteht aus Graustufen.
Auf dem Game Boy siehst du zwar nicht, was du fotografierst, da der Bildschirm keine Hintergrundbeleuchtung hat. Dafür verbraucht das LCD praktisch keinen Strom und die Batterien halten ewig. Und überhaupt: Wenn du nur mit hellem Bildschirm gute Fotos machen kannst, dann taugst du nichts als Fotograf. Sorry, gell. Aber irgendjemand muss es dir ja mal sagen.
Bei den Zusatz-Features schlägt die Game Boy Camera die iPhone-Kamera bei weitem. Klar, mit dem iPhone kann ich Videos aufnehmen, aber wer braucht schon Videos? Viel wichtiger ist doch, dass ich das Nintendo-Game «Ball» von 1980 spielen kann – mit meinem eigenen Gesicht als Spielfigur!
Absolut unverzichtbar sind auch die vielen Modi für Mehrfachaufnahmen und Spiegelungen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Dieser objektive und faire Test deckt schonungslos auf, dass die iPhone-Kamera keine Chance hat gegen die Game Boy Camera. Einmal mehr zeigt sich, dass Spezifikationen nicht viel aussagen. Sie sind eher ein Marketing-Gag und sagen wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit aus. Mit ihrer durchgängigen Schärfe, dem eingebauten Beauty-Filter und dem coolen Retro-Look ist die Game Boy Camera sowas von «Next Level», dass ich mich mit einem aktuellen Smartphone in die Steinzeit zurückversetzt fühle.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.