
Interoperabilitätspflicht: Apple muss iOS in der EU öffnen
Apple muss verschiedene Funktionen und Technologien unter iOS auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellen. Das hat die EU-Kommission entschieden. Ansonsten drohen hohe Strafen. Apple ist verärgert.
Die Europäische Union hat Apple angewiesen, sein Betriebssystem iOS für externe Geräte und App-Entwickler zugänglicher zu machen. Ziel ist es, die Interoperabilität zwischen iPhones und Geräten anderer Hersteller zu verbessern. Dies folgt aus dem Digital Markets Act (DMA), der verhindern soll, dass sogenannte «Gatekeeper» wie Apple ihre Marktmacht widerrechtlich ausnutzen. Die sechs Monate zur Umsetzung seit Verfahrensbeginn sind abgelaufen.
Was heisst das konkret?
Die EU-Kommission fordert, dass Gerätehersteller und App-Entwickler Zugriff auf neun zentrale iOS-Funktionen erhalten.Dazu gehören unter anderem Peer-to-Peer-WiFi-Funktionen (z.B. AirDrop oder AirPlay), NFC-Funktionen (z.B. Apple Pay) und bessere Device-Kopplung mit Zubehör anderer Unternehmen. Dadurch sollen etwa Bluetooth-Kopfhörer oder Smartwatches von Drittanbietern besser mit iPhones zusammenarbeiten können und in den Genuss aller Funktionen kommen.
Wieso muss Apple das tun?
Die Europäische Kommission hatte bereits im September 2024 ein Verfahren gegen Apple eingeleitet, um zu prüfen, ob das Unternehmen den Anforderungen des DMA in Bezug auf Interoperabilität nachkommt. Zusätzlich verlangt die Kommission von Apple eine transparentere Kommunikation mit Entwicklern. Technische Dokumentationen müssen leichter verfügbar sein.Apple soll für all diese Pflichten einen Zeitplan erstellen, um Drittanbietern mitzuteilen, ab wann sie mit dem Zugang rechnen können.

Quelle: Shutterstock
Bussen als Konsequenz bei Nichtbefolgen
Apple steht als «Gatekeeper» unter strenger Beobachtung der EU. Das Unternehmen muss sicherstellen, dass es die DMA-Vorgaben einhält. Andernfalls drohen empfindliche Strafen: Die EU kann bei Verstössen gegen den Digital Markets Act Geldbussen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen. Bei wiederholter Missachtung könnten diese noch steigen. 2024 betrug der Jahresumsatz Apples rund 391 Milliarden US-Dollar. Eine Busse könnte also 39,1 Milliarden US-Dollar kosten.
Damit ist Apple natürlich nicht zufrieden und kritisiert die Vorgaben. Das Unternehmen lässt verlauten, dass diese Massnahmen unter anderem die Sicherheit gefährde. Man wolle aber weiterhin mit der EU-Kommission zusammenarbeiten, um Bedenken zu klären. Apple hat die Möglichkeit, die Entscheidungen der Kommission anzufechten. Ob das Unternehmen diesen Schritt wagt, ist noch unklar.
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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.