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Hype-Firma Humane macht dicht, HP kauft die Reste
Der Humane AI Pin ist gescheitert. Am 28. Februar schaltet das Unternehmen seine Server ab, womit das Gadget noch nutzloser wird, als es gemäss Testberichten schon war. Die Patente und das Team werden von HP übernommen.
Humane verkauft den Grossteil des Betriebs für 116 Millionen US-Dollar an HP. Das von einem ehemaligen Apple-Designer gegründete Start-up erlangte vor einem Jahr Bekanntheit, indem es mitten im Hype um Künstliche Intelligenz (KI) einen «AI Pin» auf den Markt brachte. Er war als Schnittstelle für KI-Funktionen gedacht und sollte in gewissen Situationen das Smartphone ersetzen.
Nun wird der AI Pin zum Elektroschrott. Er ist ab sofort nicht mehr erhältlich und am 28. Februar schaltet Humane seine Server ab. Danach funktionieren Cloud-basierten Dienste nicht mehr – also quasi alles, wofür der Anstecker konzipiert ist. Erhalten bleiben bloss Offline-Funktionen wie die Batterieanzeige.
Die User sollen gespeicherte Notizen und Medien in den nächsten Tagen herunterladen. Eine Entschädigung für das bald nutzlose Gadget erhalten nur jene Kundinnen und Kunden, die das Produkt vor maximal 90 Tagen gekauft haben. Alle anderen gehen leer aus. Wer bereits das kostenpflichtige Abo über das Abschaltdatum hinaus gelöst hat, erhält immerhin dafür sein Geld zurück.
Belegschaft wechselt zu HP
HP erhält bei der Übernahme die Rechte am Betriebssystem CosmOS sowie über 300 Patente und Patentanmeldungen. Der Preis von 116 Millionen US-Dollar liegt deutlich unter den ursprünglichen Vorstellungen von Humane. Berichten zufolge suchte das Gründerpaar Imran Chaudhri und Bethany Bongiorno bereits kurz nach dem missratenen Launch nach potenziellen Käufern – zu einem Preis von einer Milliarde US-Dollar.
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Quelle: Humane
Chaudhri und Bongiorno sollen bei HP eine neue Abteilung namens «HP IQ» aufbauen, um KI in die Geräte des Computerherstellers zu integrieren. Auch ein Grossteil der restlichen Mitarbeitenden wechselt zu HP.
«Es funktioniert einfach nicht»
Der Humane AI Pin wurde im Vorfeld des Marktstarts als revolutionäres neues Produkt vermarktet. Am Ende stellte sich das gehypte Gadget jedoch als unfertig und nahezu nutzlos heraus. Der YouTuber Marques Brownlee bezeichnete es als «das schlechteste Produkt, das ich jemals getestet habe». Auch das Tech-Portal «The Verge» konstatierte in seinem Review: «Es funktioniert einfach nicht.»
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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.