
Galaxus Report: 6 von 10 Personen haben Schlafprobleme
Europa schläft im Schnitt 7 bis 8 Stunden pro Tag. Die Schlafqualität lässt jedoch zu wünschen übrig: 6 von 10 Personen leiden unter Schlafproblemen. Vor allem Stress hindert die Menschen am Ein- und Durchschlafen. Um besser zu schlafen, hat jedes Land seine bevorzugten Rituale – von fixen Schlafzeiten über leichte Mahlzeiten bis Einschlafsex.
Er spielt eine entscheidende Rolle für unsere körperliche und geistige Gesundheit: der Schlaf. Fachexpertinnen und -experten warnen jedoch davor, dass Schlafstörungen in der modernen Gesellschaft zunehmen. Wie gut oder schlecht Europa schläft, zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschers YouGov im Auftrag von Galaxus. Befragt wurden 2134 Personen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien.
Europa schläft 7 bis 8 Stunden pro Nacht
Laut der im Januar durchgeführten Umfrage gönnt sich die Hälfte der Befragten täglich 7 bis 8 Stunden Schlaf. Rund ein Drittel gibt sich mit 6 bis 7 Stunden Schlaf zufrieden.
Frankreich und Italien scheinen tendenziell mit weniger Schlaf auszukommen: 7 % der Französinnen und Franzosen geben an, weniger als sechs Stunden pro Nacht zu schlafen – in Italien sind es mit 6 % nur geringfügig weniger.
Ältere Frauen schlafen am wenigsten
Bei den Geschlechtern gibt es puncto Schlafdauer keine grossen Unterschiede. Nur Kurzschläferinnen gibt es rund doppelt so viele wie Kurzschläfer.
Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass die Familienplanung einen Einfluss auf die Schlafdauer haben könnte: 5 % der Frauen zwischen 15 und 44 Jahren schlafen 6 bis 7 Stunden, bei den Männern ist es nur 1 %. Insgesamt schlafen ältere Frauen am wenigsten. So geben 42 % der 60- bis 70-jährigen Frauen an, durchschnittlich 6 bis 7 Stunden zu schlafen. Bei den gleichaltrigen Männern sind es 36 %.
Mehr als die Hälfte haben Schlafprobleme
Nicht nur die Dauer, sondern auch die Schlafqualität ist wichtig. Rund 40 % der Befragten geben an, in der Regel gut zu schlafen. Die restlichen 60 % leiden unter Schlafproblemen, wobei Durchschlafstörungen am häufigsten vorkommen.
Schweiz schläft besser als der Rest Europas
Die Schweiz scheint am besten zu schlafen: Die Hälfte der Befragten gibt an, keine Schlafprobleme zu haben. Weniger gute Schläferinnen und Schläfer sind die Französinnen und Franzosen: Im europäischen Vergleich beklagen sie am häufigsten Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen und Aufwachen.
Insgesamt sind Frauen häufiger von Schlafproblemen betroffen. 48 % der befragten Männer haben einen guten Schlaf, während es bei den Frauen nur 37 % sind.
Frauen und Männer ab 45 Jahren haben generell mehr Mühe beim Durchschlafen. 15- bis 29-Jährige tun sich hingegen schwer beim Aufwachen: 34 % der jungen Frauen und 27 % der jungen Männer haben Mühe, morgens aus den Federn zu kommen.
Schlafkiller #1: Stress
46 % der Befragten glauben, dass Stress für ihre Schlafprobleme verantwortlich sei. Ein unregelmässiger Schlafrhythmus oder gesundheitliche Probleme wie Schlafapnoe werden als weitere Gründe für schlaflose Nächte angegeben. Italienerinnen und Italiener fühlen sich besonders gestresst: 61 % der Befragten vermuten Stress als Ursache für ihre Schlafprobleme. Dafür scheinen sie mit guter Gesundheit gesegnet zu sein: Nur 14 % machen gesundheitliche Probleme für ihre Schlaflosigkeit verantwortlich – in Österreich tut dies knapp ein Drittel der Befragten.
Fast die Hälfte der Frauen leidet unter stressbedingten Schlafproblemen, während 42 % der Männer betroffen sind. Männer berichten hingegen häufiger von Schlafproblemen aufgrund eines unregelmässigen Schlafrhythmus, gesundheitlicher Probleme sowie Koffein- oder Alkoholkonsums.
Der Schlaf junger Menschen leidet am stärksten unter Stress, während ältere Semester häufiger wegen Blasenschwäche, Schlafapnoe oder anderen gesundheitlichen Beschwerden aufwachen. Die 30- bis 44-Jährigen sind am häufigsten von alkoholbedingten Schlafproblemen betroffen.
Fixe Schlafzeiten beliebter als Gute-Nacht-Sex
Um möglichst gut zu schlafen, wenden zwei Drittel der Befragten bestimmte Rituale an. In den einzelnen Ländern gibt es unterschiedliche Vorlieben: Die Schweiz setzt auf feste Schlafzeiten, die Deutschen hören oder lesen sich in den Schlaf und in Österreich helfen Kuscheln und Sex im europäischen Vergleich am häufigsten beim Einschlafen.
Apropos Kuscheln und Sex: 10 % der befragten Frauen geben an, sich gerne in den Schlaf zu kuscheln. 5 % setzen auf Sex oder Selbstbefriedigung, um ihre Schlafqualität zu verbessern. Männer haben eine umgekehrte Präferenz: 9 % der Befragten schlafen besser, wenn sie kuscheln, 15 % nach sexuellen Aktivitäten.
Die Generation Z ist besonders romantisch: 17 % der 15- bis 29-Jährigen kuscheln sich in den Schlaf, 15 % nutzen Sex oder Selbstbefriedigung als Einschlafhilfe. Ab 30 ändert sich dieses Verhältnis, und Kuscheln wird weniger wichtig als Sex. Dies ändert sich bis ins hohe Alter nicht mehr.
Hilfsmittel? Nein, danke!
6 von 10 Personen geben an, unter Schlafstörungen zu leiden. Die Mehrheit greift jedoch nicht auf Hilfsmittel zurück, um die Schlafqualität zu verbessern. Die beliebtesten Mittel sind rezeptfreie Medikamente, die das Einschlafen erleichtern sollen. Weniger als jeweils 5 % der Befragten – und deshalb nicht in der Grafik aufgeführt – verwenden Schlafmasken, Nasenpflaster, Zahnschienen, Lichtwecker, Aroma-Diffusoren, Luftbefeuchter, Rauschgeneratoren (White Noise Machines) oder Beatmungshilfen.
Personen ab 60 Jahren greifen übrigens am seltensten zu Hilfsmitteln: 72 % der Befragten verzichten darauf.
Wie schläfst du? Hast du Probleme beim Ein- oder Durchschlafen oder schläfst du wie ein Stein? Hast du bestimmte Rituale oder nutzt du Hilfsmittel, um besser zu schlafen? Teile deine Erfahrungen gerne in der Kommentarspalte.
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