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FritzRepeater 2400 im Test: Mit wenig Aufwand WLAN für die ganze Wohnung
Repeater versprechen mit wenig Aufwand die WLAN-Reichweite zu verbessern. Der FritzRepeater 2400 kommt in eine Steckdose und baut zusammen mit einer FritzBox ein Mesh-Netzwerk auf.
Der simple Tipp, den WLAN-Router mittig in der Wohnung zu platzieren, lässt sich nicht immer umsetzen. Das führt dann zum Beispiel in einer 80 Quadratmeter großen Hamburger Altbauwohnung dazu, dass der Router im Wohnzimmer steht und der Teenager in seinem Zimmer am anderen Ende der Wohnung nur schlechten Internetzugang hat. Mit Access Points von TP-Link konnte ich das WLAN bereits verbessern, dachte mir aber, das müsste doch günstiger und mit weniger Hardware gehen. Deswegen habe ich mir den FritzRepeater 2400 zum Testen besorgt.
Zur Erinnerung: «Twitch läuft gar nicht. Oder nur mit Glück, wenn sonst niemand da ist. Bei Youtube muss ich immer lange warten und habe dann nur 144p.» lauten die Beschwerden aus dem Kinderzimmer. In der Küche daneben erfahren wir das schlechte WLAN am eigenen Smartphone. Überraschend ist das nicht: Der WLAN-Router steht in etwa 14 Metern Entfernung am anderen Ende der Wohnung neben der Telefonbuchse – und die eine oder andere Wand steht auch noch dazwischen.
Einstecken und Knöpfe drücken
Der FritzRepeater 2400 verspricht Mesh WLAN nach dem «ac»-Standard, der inzwischen auch als «Wi-Fi 5» bezeichnet wird. Mit «Wi-Fi 6» oder «ax» gibt es bereits einen Nachfolger. Der kann zwar theoretisch mehr Bandbreite erzielen, aber in der Praxis macht sich das kaum bemerkbar. Die Vorteile von Wi-Fi 6 liegen vor allem darin, effizienter mit Daten umzugehen – was am Ende auch zu einer schnelleren Übertragung führt. Trotzdem haben Geräte mit Wi-Fi 5 für den Privatgebrauch immer noch mehr als ausreichend Leistung. Beim Repeater 2400 gibt Hersteller AVM die Übertragungsgeschwindigkeit mit bis zu 1733 Mbit/s im 5-GHz-Band und bis zu 600 Mbit/s im 2,4-GHz-Band an.
Für Deutschland
Für die Schweiz
Während ich bei den Access Points von TP-Link Kabel verbinden und die Einrichtung über die gut anleitende App erledigen muss, ist es beim FritzRepeater 2400 deutlich weniger Aufwand: Repeater in die Steckdose, WPS-Taste am Router drücken, «Connect»-Taste am Repeater drücken, kurz warten, fertig!
Über die WPS-Taste öffnet sich der WLAN-Router für einige Minuten zur Verbindung zu anderen Geräten. An diesen startest du die Kopplung ebenfalls mit einem Tastendruck. Keine Kabel, keine Passwörter, keine App. Hätte das nicht funktioniert, wäre ich sehr verwundert gewesen. Immerhin steht eine FritzBox 7530 in der Wohnung. Die WPS-Kopplung soll aber auch mit Routern anderer Hersteller funktionieren.
Sollte dein WLAN-Router keine WPS-Taste haben, gibt es zwei andere Wege ihn einzurichten. Entweder verbindest du dich mit seinem WLAN oder per LAN-Kabel und rufst über http://fritz.repeater im Browser den Einrichtungsassistent auf. Der LAN-Anschluss dient aber nicht nur zum Einrichten des Repeaters. Du kannst hier bei Bedarf Geräte per Kabel ins Netzwerk und ins Internet bringen.
Messen und streamen
Bevor ich den FritzRepeater in Betrieb genommen habe, habe ich mit der Netspot-App (Android/iOS) im Kinderzimmer die Signalstärke gemessen. Mit -63 und -77 dBm (2,4 und 5 GHz) fällt die Messung etwas besser aus, als im Vorfeld des Tests mit TP-Link (-76 und -79 dBm). Aber zufriedenstellend ist das nicht und erfahrungsgemäß nur eine positive Momentaufnahme.
Bei der Übertragungsgeschwindigkeit zeigt sich ein ähnliches Bild: Speedtest.net ermittelt im Kinderzimmer mit dem Repeater eine Downloadgeschwindigkeit von 46,21 Mbps und damit eine fast perfekte Ausnutzung des vorhandenen Anschlusses. Ohne den Repeater sind es nur 14,62 Mbps – und das ist wohl eine positive Ausnahme. Der Teenager misst nach eigener Aussage eher nur 3 bis 5 Mbps.
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Mit dem FritzRepeater 2400 verbessert sich die Signalstärke auf jeweils -60 dBm in beiden Frequenzbändern. Das sieht schon besser aus, sorgt aber nicht sofort für Freudensprünge. In der Praxis bewährt sich der Repeater in der Breite, zeigt in der Spitze aber noch schwächen.
Das heißt konkret: Das WLAN im hinteren Teil der Wohnung ist merklich stabiler und zuverlässiger. Die Verbindung bricht nicht mehr unregelmäßig ab. Der Datendurchsatz reicht für die flüssige Wiedergabe von Youtube-Videos in 4K ohne Ladezeiten. Aber das scheint nicht für alle Dienste zu gelten. Bei Twitch ist der Teenager dagegen unzufrieden. Er bemängelt die immer noch vorhandenen Ladezeiten und dass die Streams eine Zeitverzögerung von mehreren Sekunden haben. Zudem ist die Auflösung – anders als bei Youtube immer noch eingeschränkt.
Fazit: Nicht perfekt, aber überzeugend
Die Einrichtung des FritzRepeater 2400 besteht – vor allem, wenn du bereits eine Fritzbox hast – aus zwei zu drückenden Tasten. Einfacher geht es nicht. Für die eingeschossige 4-Zimmer-Wohnung mit etwa 80 Quadratmetern sind die Eltern mit der Leistungsverbesserung des WLANs zufrieden – der Teenager nicht komplett. Er wird es allerdings schwer haben. Der Repeater macht gegenüber den Access Points einen deutlich niedrigen Preis geltend und ist weniger Hardware, die herumsteht und Steckdosen belegt.
Nachtrag vom 18. März 2021: Mit etwas Verzögerung hat sich Twitch mit dem Repeater arrangiert und läuft nun in voller Auflösung ohne Verzögerung und Ladezeiten. Der Teenager ist zufrieden.
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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.