Ratgeber

Es ist noch nicht zu spät: So meisterst du die Zeitumstellung mit Kindern

Katja Fischer
27.10.2023

Am Wochenende ist Zeitumstellung, du hast es aber verpasst, deine Kinder darauf vorzubereiten? Willkommen im Club! Ich sage dir, wie wir es trotzdem noch schaffen, ihnen – und uns – die Umstellung zu erleichtern.

Der Schreckmoment kam Mitte dieser Woche, als ich den Familienkalender konsultierte. Zeitumstellung! In der Nacht auf den 29. Oktober setzen wir die Uhrzeit eine Stunde zurück auf die Winterzeit – und ich bin mal wieder nicht gewappnet.

Dabei wird uns Eltern eigentlich auf allen Kanälen und Portalen eingebläut, wie wichtig die Vorbereitungszeit für die Kinder ist. Will heissen: Schon eine Woche vorher sollten wir mit einer sanften Umstellung der Zubettgehzeit starten – zehn Minuten jeden Tag. Vor der Umstellung auf die Winterzeit also Schritt für Schritt später einschlafen, bis zum Stichtag die zusätzliche Stunde geschafft ist. Vor der Umstellung auf die Sommerzeit dagegen jeden Tag etwas früher. Klingt, easy, oder?

Ich aber habe schon wieder alles falsch gemacht. Nämlich gar nichts getan. Und ich weiss ganz genau, wie die Quittung aussehen wird: übermüdete Mädchen abends, Frühaufsteherinnen morgens, Quenglerinnen den ganzen Tag über. Meinen Mädchen ist es nämlich schnuppe, dass sie theoretisch eine Stunde länger schlafen könnten. Dann stehen sie halt statt wie sonst um sieben, schon um sechs Uhr nach der neuen Zeit auf. Ergibt mehr Zeit zum Spielen, Basteln und Streiten. Aber halt auch einen wahnsinnig langen Tag.

Fünf Lastminute-Tipps

Das Ganze zieht sich dann für mindestens eine Woche so hin. Denn während sich bei Erwachsenen die Umstellung in der Regel nach zwei, drei Tagen einpendelt, passt sich die empfindliche innere Uhr – der Biorhythmus – bei vielen Babys und Kindern deutlich schlechter an.

Umso wichtiger wäre es, die Kinder schrittweise an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Wenn du das aber verpasst hast, gibt es immerhin noch einige wenige Last-Minute-Massnahmen.

1. Länger aufbleiben

Die letzten zwei verbliebenen Abende vor der Zeitumstellung geht es eine Stunde später ins Bett. Dagegen werden sich die Kinder kaum sträuben, oder? Am besten einen Filmabend einplanen, um sie wach zu halten – Win-Win für beide Seiten. Das Ziel ist, dass sie tags darauf nicht zu früh wach werden.

2. Später essen

Auch andere Fixpunkte im Tagesablauf werden jetzt noch angepasst. Zum Beispiel die Mahlzeiten, an denen sich die Kinder orientieren. Sowohl das Mittag- als auch das Abendessen zögern wir hinaus. Bei einem Baby solltest du ebenso den Zeitpunkt des Mittagsschlafes anpassen. Allerdings nicht zu weit nach hinten schieben: Die Wachzeit vor dem Schlafengehen sollte genug lang sein.

3. Tagsüber auspowern lassen

Je grösser die körperliche Anstrengung tagsüber ist, desto mehr Schlaf werden die Kinder nachts brauchen. Am Samstag gibt’s tagsüber deshalb eine Extra-Portion Bewegung an der frischen Luft. Das macht zusätzlich müde und lässt sie – hoffentlich – am Sonntagmorgen länger schlafen.

4. Schlafzimmer abdunkeln

Aufgrund der Zeitumstellung ist es morgens erstmal wieder früher hell. Und Licht spielt eine entscheidende Rolle für die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Damit die Kinder durch die Helligkeit nicht geweckt werden, dunkeln wir jede kleine Fensterritze mit Rollladen und Nachtvorhang ab. Je dunkler es im Raum ist, desto kleiner die Chance, dass sie morgens zu ihrer altgewohnten Zeit wach werden.

5. Dem Unmut Luft machen

Sind die Kinder nach der Zeitumstellung trotz allem unausgeschlafen und mies gelaunt, hilft nur noch ein robustes Nervenkostüm. Ruhig bleiben und mit ihnen nach draussen gehen. Frische Luft hebt die Stimmung.

Spätestens nach zwei Wochen wird sich der neue Rhythmus sowieso wieder eingependelt haben. Bis zur nächsten Zeitumstellung im März. Aber dann sind wir hoffentlich für einmal gewappnet: Ich habe mir nun im Familienkalender einen Reminder eine Woche vor der Umstellung gesetzt.

Titelfoto: Katja Fischer

9 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Fast immer zu eng: Kinderschuhe und die häufigsten Tücken

    von Michael Restin

  • Ratgeber

    Wann ist der perfekte Zeitpunkt, das schlafende Kind abzulegen?

    von Katja Fischer

  • Ratgeber

    Oh, du Stressige! Wie Eltern zu besinnlichen Weihnachten kommen

    von Ann-Kathrin Schäfer

2 Kommentare

Avatar
later