Zens Charger Nightstand Pro 2
20 W
Mit einer magnetischen Ladestation kannst du Kabelsalat vermeiden. Mit einem Gerät lädst du all deine Gadgets – von Smartphone über In-Ears bis zur Smartwatch. Der Charger von Zens sieht gut aus, hat aber ein paar Schwächen.
Schon der Name sagt, wo Zens seine Charger sehen möchte: auf dem Nachttisch. Das hätte den Vorteil, dass er dort eingesteckt, aufgestellt und aufgeklappt wird. Und dann dort einfach für immer stehen bleibt. So würden vielleicht seine Mängel nicht so auffallen wie in meinem Test.
Es fängt bereits beim Lieferumfang an. Okay, es ist alles dabei, was es braucht, um den Charger direkt nutzen zu können. Am Netzteil hängt fest verbaut ein Kabel. Und am vorderen Ende des Kabels ein proprietärer Stecker, der in die Ladestation muss. Du kannst also nicht einen Charger deiner Wahl und ein beliebiges USB-C-Kabel benutzen. Für die Reise ist der Nightstand von Zens damit denkbar ungeeignet. Du musst nämlich immer das Original-Netzteil einpacken.
Apropos Reisen: Immerhin sind im Lieferumfang zwei Aufsätze fürs Netzteil dabei. Du kannst statt dem Typ-C-Stecker für die EU und die Schweiz alternative Typ-G- und Typ-A-Adapter aufsetzen. Die funktionieren dann bei Reisen nach Grossbritannien oder in die USA.
Die Möglichkeit zum Adapter-Wechsel sorgt allerdings dafür, dass das Netzteil ein ziemlicher Klotz ist. Zumindest ist es so dick, dass es in einer typischen Schweizer Dreier-Steckdose alle Steckplätze verdeckt.
Wenn du die Ladestation in den Koffer packst, nimmt sie nicht viel Platz weg. Sie wiegt zwar stolze 300 Gramm, ist aber zusammengeklappt mit etwa zehn mal zehn Zentimetern bei einer Höhe von etwas mehr als zwei Zentimetern immerhin kompakt.
Ich gehe im Test davon aus, dass das Zens-Gerät auf dem Nachttisch steht. Dann wäre sie 365 Tage im Jahr eingesteckt. Im Standby-Betrieb habe ich etwa 0,4 Watt gemessen. Damit kommst du im Jahr auf 3,5 kWh Verbrauch. Im Vergleich mit anderen Charging Stations, die ich schon getestet habe, ist das ein sehr guter Wert.
Wichtiger als der Standby-Stromverbrauch ist in der Regel die Ladegeschwindigkeit. Ich habe die Zens-Ladestation mit verschiedenen iPhone-Modellen (14 Pro Max und 13) sowie mit den Apple-Watch-Modellen 9 und 10 getestet. Nach knapp 100 Ladevorgängen steht folgendes fest:
Du musst wissen, dass das iPhone auf einem magnetischen Dock per Induktion deutlich langsamer lädt als an einem Kabel. Dafür kann Zens aber genauso wenig wie andere Hersteller, die solche Ladestationen bauen. Laden per Induktion ist weniger effizient; nur etwa die Hälfte der Energie geht in den Akku, die andere erzeugt Wärme.
Selbst der aktuelle Qi2-Standard, den Zens verbaut hat, lädt das iPhone maximal mit 15 Watt. Am Strommesser werden mir während des Ladens bis zu 22 Watt angezeigt, die das Ding aus der Steckdose zieht. Die Differenz ist das, was verloren geht.
Der Nightstand Pro 2 bietet Platz, um zwei deiner Apple-Gadgets gleichzeitig zu laden: iPhone oder Airpods-Case auf dem grossen Teller und die Apple Watch auf dem Puck. Dafür musst du die Ladestation zweimal aufklappen. Das klappt beim ersten Schritt noch recht gut. Es gibt eine kleine Einkerbung für den Finger, und dich kann die MagSafe-Fläche nach oben klappen.
Unten im hochgeklappten Teil befindet sich dann noch der Ladepuck für die Watch. Um gut heranzukommen, nutze ich den 80-Grad-Winkel des ersten Scharniers. Trotzdem ist das Aufklappen des Pucks ein hartes Stück Arbeit – und eine Gefahr für die Fingernägel. Die Einkerbung ist unpraktisch platziert und zu klein. Das führt bei mir dazu, dass ich die Station quasi dauernd aufgeklappt habe. Auch wenn es im Schlafzimmer ordentlicher aussähe, würde ich sie nach Gebrauch wieder kleinfalten.
Immerhin ist alles sehr solide und stabil verarbeitet, so dass ich wenigstens keine Angst habe, etwas kaputt zu machen, während ich mich daran abarbeite.
In aller aufgeklappter Schönheit kann ich nun das iPhone andocken. Quer. Für Hochformat reicht die Höhe nicht aus. Für die Apple Watch ist besser überlegt worden. Der Puck hängt ausreichend hoch, so dass auch mit einem grösseren Armband gut Platz ist.
Ach, und dann gibt es noch das Fach, das sich auftut, wenn ich MagSafe-Adapter und Ladepuck aufgeklappt habe. Hier kann ich mein Airpod Case ablegen. Geladen wird es aber nicht. Hier hat Zens eine Chance vertan, wie ich finde. Eine Ladespule mehr unten im Sockel hätte Platz gehabt – und schon wäre es eine Ladestation mit drei Plätzen gewesen.
Gut mitgedacht hat Zens in Sachen LED. Denn: Es gibt keine. Für den Gebrauch im Schlafzimmer würde ein Licht, das einen aktiven Ladevorgang anzeigt, auch nur stören. Einmal angedockt halten die Apple-Gadgets und laden. Will ich das kontrollieren, kann ich es auf dem Display sehen.
Pro
Contra
Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.