Eine schadstoffarme Polyester-Alternative
Das Schweizer Textiltechnologieunternehmen HeiQ bringt ein Zellulosegarn auf den Markt, das Polyester und Nylon künftig ersetzen soll.
Die Modebranche ist eine der schmutzigsten. Neben dem Wasserverbrauch trägt sie durch ihre hohen CO₂-Emissionen erheblich zum Klimawandel bei. In Verruf stehen vor allem synthetische Fasern, die aus Erdöl gewonnen werden und Unmengen an Treibhausgasen freisetzen. Eine Lösung für dieses Problem liefert das Unternehmen HeiQ: Ein kohlenstoffnegatives Zellulosegarn, das vergleichbare Eigenschaften wie Polyester und Nylon hat. Vor der Massenvermarktung geht’s zusammen mit der Lycra Company in die Pilotproduktion. Im Frühling 2022 soll’s so weit sein.
HeiQ AeoniQ wird aus Zellulose-Biopolymeren der dritten Generation – sprich: Sie basieren auf nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch abbaubar – gewonnen. Die zellulosehaltigen Biopolymere binden während ihres gesamten Lebenszyklus mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre als sie abgeben – deshalb sind sie kohlenstoffnegativ.
Das Hochleistungsgarn soll synthetische Filamentgarne, die gemäss HeiQ «über 60 Prozent der weltweiten jährlichen Textilproduktion» ausmachen, künftig ersetzen. Statt im Abfall zu landen, kann die kreislauffähige Faser ohne Qualitätsverlust wiederholt rezykliert werden und soll die Fashionindustrie ein Stück sauberer machen.
Titelbild: herkömmliche Polyestergarnspulen. Bild: ShutterstockWenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.