Dreame und Roborock: Neue Saugroboter klettern endlich über Schwellen
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Dreame und Roborock: Neue Saugroboter klettern endlich über Schwellen

Mit Dreame und Roborock zeigen auf der IFA in Berlin gleich zwei Hersteller Saugroboter, die über vier bis fünf Zentimeter hohe Hindernisse klettern können. Der eine kommt etwas höher, der andere ist bald erhältlich.

Bei meinen Saugroboter-Tests kommt in den Kommentaren häufig die Frage: Kann das Gefährt über Schwellen klettern? Und ich muss immer antworten: Bei zwei Zentimetern ist meist Schluss. Das ändert sich nun.

Auf der IFA in Berlin haben gleich zwei Hersteller Saugroboter vorgestellt, die über vier bis fünf Zentimeter hohe Schwellen oder Absätze steigen. Die beiden Modelle nutzen jeweils eine unterschiedliche Technik. Der Dreame kommt etwas höher, ist aber erst ein Prototyp. Der Roborock ist bereits in den nächsten Wochen erhältlich.

Dreame: Zwei Hilfsräder schieben über die Schwelle

Der Dreame-Prototyp dreht auf dem Stand seine Runden. Absatz rauf, drehen, wieder runter zur Basisstation. Immer und immer wieder. Dreame löst das Schwellenproblem mit zwei zusätzlichen Rädern, die ausfahren und den Roboter vorne anheben. Sobald die Zusatzräder an der Schwelle sind, schieben sie sich nach hinten weg und werden wieder eingezogen.

Gleichzeitig fährt der Roboter übrigens auch den Sensorturm mit dem LIDAR-Scanner hoch, sodass er über den angehobenen Rand des Gehäuses schauen kann und sieht, wo genau die Schwelle oder der Absatz ist.

Der Dreame schafft mit dieser Methode vier bis fünf Zentimeter hohe Hindernisse. Der Absatz im Demobereich ist übrigens etwas grösser als bei Roborock – und es gibt keine Zwischenstufe. Dafür ist der Dreame etwas langsamer und vorsichtiger beim Klettern.

Die Zusatzräder heben den Dreame vorne stark an.
Die Zusatzräder heben den Dreame vorne stark an.
Quelle: Lorenz Keller

Das erste Modell mit der neuen Technik wird an der Techmesse CES in Las Vegas angekündigt und kommt dann irgendwann im Jahr 2025 auf den Markt. Übrigens auch noch mit einer zweiten, ganz neuen Technologie, die ebenfalls an der IFA gezeigt wurde.

Zwei gegenläufige Bürsten verhindern, dass sich lange Haare um die Rolle wickeln, die du dann mühsam wieder rausschneiden musst. In der Demo wurden die Haare zwar zunächst kurz aufgewickelt, dann jedoch in den Staubbehälter befördert, ohne sich zu verheddern. Wenn das so funktioniert, ist das schon sehr nützlich für alle Haushalte mit Menschen oder Tieren mit langen Haaren.

Zwei gegenläufige Bürsten sollen das Verheddern von Haaren verhindern.
Zwei gegenläufige Bürsten sollen das Verheddern von Haaren verhindern.
Quelle: Lorenz Keller

Weitere Produktneuheiten hat Dreame bereits vor der Messe angekündigt:

  • News & Trends

    Dreame Neuheiten: Der Sauger legt sich flach, der Roboter fährt Bürsten aus

    von Lorenz Keller

Roborock: Alle drei Räder sind herausfahrbar

Der Qrevo Curv hat seinen Namen von der Dockingstation, die diesmal kein kantiger Würfel ist, sondern eher ein rundes Iglu. Allerdings ist ein anderes Feature des neuen Modells von Roborock viel aussergewöhnlicher – nämlich die Kletterfähigkeit.

Rund vier Zentimeter schafft das neue Modell – mit einem anderen Konzept als bei Dreame. Denn hier sind alle drei Räder einzeln ausfahrbar. Also die zwei grossen Hauptantriebsräder an der Seite sowie das Stützrad vorne in der Mitte. Bei Schwellen wird dieses kleine Rad vorne angehoben, und der Roborock schiesst mit Anlauf übers Hindernis.

Das sieht weniger elegant aus als bei Dreame, ist aber deutlich schneller. Auf dem Stand an der IFA allerdings muss der Qrevo Curv weniger Höhe überwinden und hat zudem eine kleine Zwischenstufe. Wie gut also die Kletterfähigkeiten wirklich sind, muss dann der Test zeigen.

Ein Vorteil hat das System: Es kommt nicht nur bei Schwellen oder Absätzen zum Einsatz, sondern beispielsweise auch bei einem hohen Teppich. Hier wird der Roboter an allen drei Rädern angehoben und gewinnt so insgesamt mehr Bodenfreiheit. Hängt der Roborock bei einem Stuhlbein fest, etwa bei einem Freischwinger, dann kann auch nur ein Rad angehoben werden, um ihn zu befreien.

Der Roborock schiesst förmlich über das Hindernis, hier hat die Schwelle aber noch eine kleine Zwischenstufe eingebaut.
Der Roborock schiesst förmlich über das Hindernis, hier hat die Schwelle aber noch eine kleine Zwischenstufe eingebaut.
Quelle: Lorenz Keller

Die grösste Stärke ist, dass Roborock an der IFA keinen Prototypen zeigt, sondern ein fertiges Modell. Der Qrevo Curv kommt in den nächsten Wochen für 1300 Euro auf den Markt. Der genaue Schweizer Startzeitpunkt und auch der Preis stehen noch nicht fest.

Die sonstigen Ausstattungsmerkmale des Qrevo Curv: eine geteilte Saugwalze, die das Verheddern von Haaren verhindern soll. Seitenbürste und Wischmopp sind ausfahrbar, um auch Kanten und Ecken sauber zu reinigen. Und der Roboter wird in der Station mit 75 Grad heissem Wasser gereinigt und danach mit warmer Luft getrocknet.

Titelbild: Lorenz Keller

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