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Die Radeon RX 7900 XTX ist kein RTX-4090-Killer

Kevin Hofer
4.11.2022

AMD hat gestern Abend die ersten beiden Grafikkarten der Radeon-RX-7000-Serie für den 13. Dezember vorgestellt. Das neue Flaggschiff soll bis zu 70 Prozent schneller sein als jenes der Vorgängergeneration.

Gleich vorneweg: Mit der RTX 4090 von Nvidia können die neuen Karten von AMD nicht konkurrenzieren, das sagt der Hersteller selbst. Die RX 7900 XTX sollte von der Performance her zwischen der RTX 4080 und RTX 4090 liegen.

Das sind die Karten

Die Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT kommen mit der neuen Navi-31-GPU, welche auf der ebenfalls neuen RDNA-3-Architektur basiert. Bei der grossen Karte sind alle 12 288 Stream Processors aktiviert, bei der kleineren sind es 10 752. Hier die Specs im Überblick.

Radeon RX 7900 XTXRadeon RX 7900 XT
Architektur5nm RDNA 35nm RDNA 3
GPUNavi 31 XTXNavi 31 XT
Compute Einheiten9684
FP32-ALUs1228810752
Basis-Takt1.9 GHz1.5 GHz
Game-Takt2.3 GHz2.0 GHz
Boost-Takt2.5 GHz2.4 GHz
Speicher24 GB G620 GB G6
Speicher-Bus384 Bit320 Bit
Speichergeschwindigkeit20 Gbps20 Gbps
Speicherbandbreite960 GB/s800 GB/s
Cache96 MB80 MB
PCIe InterfaceGen4x16Gen4x16
TDP355 Watt300 Watt

In Rasterizer-Spielen soll die RX 7900 XTX zwischen 50 und 70 Prozent mehr Geschwindigkeit bieten als die Radeon RX 6950 XT. Bei der Raytracing-Leistung sind es gemäss AMD zwischen 50 bis 85 Prozent mehr gegenüber der Vorgängergeneration. So sollte die RX 7900 XTX in Raytracing-Spielen etwas besser als die RTX 3090 Ti sein. Ob es an die RTX 4080 reichen wird, ist fraglich.

Die Performance pro Watt steigt gemäss AMD bei RDNA 3 um 54 Prozent gegenüber RDNA 2.

Die maximale TDP der neuen Karten liegt bei 355 Watt und damit deutlich unter der RTX 4090 mit 450 Watt. An den Strom angeschlossen werden die Karten mit zwei 8-Pin-Steckern. Den nicht über jeden Zweifel erhabenen 12VHPWR-Stecker der RTX 4090 umgeht AMD.

Chiplets und weitere Features

Navi 31 sind AMDs erste Gaming-GPUs, die auf Chiplets basieren. Chiplets sind mehrere Dies auf einem Multi-Chip-Modul. Dasselbe Prinzip verwendet AMD bei den Zen-Prozessoren. Die RX 7900 XTX besteht aus sieben Chiplets. Einer grossen Graphics Compute Die (GCD) umgeben von sechs Memory Cache Dies (MCD). Die GCD wird im N5-Prozess gefertigt, die MCDs im N6-Prozess.

Weiter verfügt RDNA 3 über zwei KI-Einheiten pro Compute Einheit, die gewisse Prozesse beschleunigen können. Radeon RX 7000 unterstützt DisplayPort 2.1. Damit sind unter anderem 2160p-Auflösung bei 480 Hz möglich.

Preis und Verfügbarkeit

Preislich liegen die Karten vorerst unter der Nvidia RTX 4090 und RTX 4080. In den USA sollen sie 999 für die 7900 XTX und 899 US-Dollar für die 7900 XT kosten – wie üblich ohne Steuer. Was das für die Schweiz bedeutet, ist vorerst noch unklar. Aufgrund der aktuellen Lage würde ich zwischen 1100 und 1400 Franken schätzen – für die Referenzmodelle versteht sich. In der EU dürften es zwischen 1100 und 1400 Euro sein. Die Custom-Modell werden wohl etwas teurer. Diese Angabe ist jedoch ohne Gewähr.

Die Karten sollen ab dem 13. Dezember verfügbar sein. Das gilt sowohl für das Referenzdesign von AMD als auch für die Custom-Designs der Hersteller.

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