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Wer im Geschäftsleben etwas auf sich hält, muss offenbar in Kalenderwochen denken. Ich kann’s nicht. Warum braucht es diese komische Zählweise überhaupt?
Kürzlich wollte ich wissen, wann der Schreiner kommt, der an unserer Haustüre eine kleine Anpassung vornehmen muss. «In Kah-Weh soundso», lautete die Antwort. Ich blieb stumm am Telefon. Was soll ich auch sagen? Ist das jetzt spät oder schon sehr bald? Ich lebe nicht in Kalenderwochen, ich lebe an Wochentagen, denke in Monaten, finde das Konzept der Jahreszeiten ganz brauchbar. Zudem gibt es für Monate die richtig schöne Erfindung, die Tage von eins bis ungefähr 30 durchzunummerieren.
Warum um Himmels Willen braucht es da noch zusätzlich die Kalenderwoche? Hätte mir der Schreiner nicht einfach mitteilen können, dass er in der Woche ab dem 20. November kommt? Hätte mir völlig genügt. Dass das zufällig auch die Kalenderwoche 47 ist – geschenkt!
Aber nein, irgendwer muss sich irgendwann das Konstrukt einer Kalenderwoche ausgedacht und sich darin verliebt haben. Ab Mitte der 1970er-Jahre wurde die Idee quasi offizialisiert. Im März 1975 trat die Deutsche Industrienorm (DIN) 1355-1 in Kraft. Hier wurde zum ersten Mal festgehalten, dass es neu eine «Kalenderwoche» geben sollte. Geregelt wurde, dass diese Woche sieben Tage habe. Hatte sie zwar irgendwie immer schon, aber egal, man hat es damals eben in eine Norm geschrieben.
ISO-Norm schliesst DIN-Lücken
Apropos Norm. Es blieb nicht bei der DIN 1355-1, was die Kalenderwochen betrifft. Ein paar Jahrzehnte später trat die Internationale Organisation für Normung – kurz ISO – auf den Plan. Ihr Werk zum Thema Kalender ist die ISO 8601, veröffentlicht erstmals 1988, aktualisiert zuletzt im Jahr 2019. Die ISO-Norm schloss Lücken, die die DIN gelassen hatte. Der erste Tag einer Kalenderwoche zum Beispiel ist demnach immer ein Montag. Und, für den Geschäftsalltag und die Heavy User der KW-Logik viel wichtiger, sie regelt, welche Woche des Jahres die KW1 ist. Und zwar so:
Als erste Kalenderwoche im Jahr wird die Woche mit dem ersten Januar-Donnerstag definiert. Dadurch fällt der 4. Januar immer in die erste Kalenderwoche. Mit dieser Regel wird verhindert, dass die erste Arbeitswoche keinen einzigen Arbeitstag enthält.
Das muss man sich mal vorstellen: Menschen in Normierungsbüros haben sich mit solchen Fragen beschäftigt. Und das alles nur, dass irgendwelche Mr. Wichtigs ihren Ego-Booster bekommen, wenn sie mir bescheiden, man könne die Sache ja in der KW 50 am Mittwoch zwischen 13.30 und 13.45 Uhr kurz besprechen. Alle anderen Slots in deren durchgetakteten KW-Agenden sind nämlich schon voll. Vermutlich mit Besprechungen zu den «Kuh Eins Results».
Kalender mit Kalenderwochen
Welcher Kalendertyp bist du?
Das Konzept «Kalenderwoche» ist super – ich arbeite jeden Tag damit.
39%
KW? Ich muss immer googeln, welche verdammte KW wann ist.
55%
Kalender brauche ich nicht. Ich lebe frei wie der Wind.
6%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Falls du zum Typ Kalenderwoche gehörst, habe ich für dich noch eine feine Auswahl von Kalendern, die deine Leidenschaft für diese Art der Zeiteinteilung bedient.
Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.
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