Der ist doch nicht ganz sauber: Dieser Dyson ersetzt den Mopp
Produkttest

Der ist doch nicht ganz sauber: Dieser Dyson ersetzt den Mopp

Lorenz Keller
22.9.2023

Der Submarine-Aufsatz für den Dyson V15 nimmt den Boden automatisch feucht auf. Der Test zeigt: Er putzt so gut, wie Dyson verspricht. Aber es gibt auch überraschende Schwächen.

Dickflüssige Sojasauce, Cornflakes mit Milch, eingetrocknete Tomatensauce – und dann auch noch klebriger Honig. Der Dyson V15s Detect Submarine muss im Test zeigen, was er wirklich drauf hat. Ist das feuchte Aufnehmen wirklich einfacher und komfortabler als mit einem Mopp?

Zur Einordnung: Der Submarine ist der erste Aufsatz für den Dyson Akkustaubsauger, der feucht aufnimmt. Allerdings kannst du ihn nicht separat kaufen, er funktioniert nur mit einer speziellen Version des V15 Detect. Sprich: Wenn du mit Dyson moppen willst, musst du diesen Sauger mit der Technik von 2021 kaufen, der inklusive Submarine-Aufsatz kommt.

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Der V15 ist natürlich immer noch ein guter Sauger mit viel Power und der Düse mit dem grünen Laser, der die Staubpartikel auf dem Boden aufleuchten lässt. Aber inzwischen gibts zu einem ähnlichen Preis auch schon ein neues Modell mit noch mehr Saugkraft und verbessertem Laser. Du musst dich also entscheiden: Entweder du legst dir den neusten Dyson zu – oder das ältere Modell mit Submarine.

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    von Lorenz Keller

Harter Putztest mit Honig oder eingetrockneter Sauce

Zurück zur Sauerei am Boden. Ich fülle den Tank mit Wasser und stecke den Bodenaufsatz auf. Die Saugfunktion ist nun deaktiviert, das Kopfteil liefert nur noch den Strom für die Walze und die Wasserpumpe. Diese befeuchtet den Microfaserbezug der Walze, das Abwasser wird gleich in einem separaten Behälter gesammelt. Dazu später mehr.

Zuerst putze ich los: Ich drücke den Knopf, die Walze dreht sich, was ich an leichten Vibrationen spüre. Zudem zieht der Dyson leicht nach vorne. Beim feuchten Aufnehmen ist der Dyson nochmals viel leiser als beim Saugen. Ich kann ganz leicht vorwärts und rückwärts über den Boden rollen. Im Video siehst du im Detail, wie der Dyson in unserem Test mit den vier Schmutz-Arten klarkommt.

Sojasauce: Dickflüssig und leicht klebrig ist diese Sauce. Einmal mit Submarine darüber fahren und die Sauce ist fast ganz weg. Allerdings hat sich ein Teil einfach weiterverteilt, nach vier Mal hin- und herwischen ist dann aber wirklich alles weggemoppt. Der Boden riecht auch nicht mehr nach Soja und ist nicht klebrig.

Cornflakes mit Milch: Auch feste Bestandteile soll der neue Dyson aufnehmen können. Die Milch ist sofort weg, die Cornflakes schaufelt die Walze auch in den Schmutzwasserbehälter. Aber auch hier verteilst du beim Zurückziehen jeweils einen Teil des Schmutzes wieder neu. Warum das passieren kann, dazu später mehr.

Eingetrocknete Tomatensauce: Sieht aus wie in einem Horrorfilm, ist aber nur rote Sauce. Allerdings sind diese eingetrockneten Flecken besonders hartnäckig. Ich schrubbe und schrubbe darüber, alles lässt sich aber nicht lösen. Erst als ich Wasser auf den Boden leere und die Flecken zusätzlich anfeuchte, bringe ich alle Spritzer weg.

Honig: Normalerweise wäre die Reinigung der schmierigen Masse der Horror. Der Submarine putzt es ziemlich locker weg. Und der Boden klebt danach auch nicht.

Die eingetrocknete Tomatensauce nach ein paar Wischdurchgängen. Ganz weg kommt sie erst mit zusätzlichem Wasser.
Die eingetrocknete Tomatensauce nach ein paar Wischdurchgängen. Ganz weg kommt sie erst mit zusätzlichem Wasser.
Quelle: Lorenz Keller

Stärken und Schwächen beim intensiven Putzen

Der Test und die Nutzung des Dyson V15s Detect Submarine im Alltag zeigen klar: Der Aufsatz zum feuchten Aufnehmen ist stark bei Flüssigkeiten. Je fester, härter und trockener Flecken und Schmutz sind, desto mehr Mühe hat er. Zwei Probleme kristallisieren sich heraus: Die Schmutzmenge und der Auffangbehälter.

Die Walze kann nur eine begrenzte Menge Schmutz aufnehmen. Liegt eine grosse Menge am Boden, wird ein Teil davon zuerst einfach verschmiert. Da das dreckige Wasser im Microfasergeflecht aber jeweils in den Abwasserbehälter ausgedrückt wird und sauberes Wasser nachfliesst, braucht es bei viel Schmutz an einer Stelle mehrere Putzdurchgänge, dann wird alles sauber.

Das liegt auch daran, dass der Submarine ziemlich dosiert sauberes Wasser einsetzt. Der Vorteil ist, dass der Boden nach dem Putzen nicht nass ist (sondern eben nur feucht), allerdings kannst du auch den Feuchtigkeitsgrad nicht selber einstellen und zum Beispiel zusätzlich Wasser auf die Walze sprühen.

Zu viele Cornflakes aufs Mal: Da wird ein Teil einfach weiterverteilt.
Zu viele Cornflakes aufs Mal: Da wird ein Teil einfach weiterverteilt.
Quelle: Lorenz Keller

Schmutzbehälter kann überschwappen

Die Achillesferse des Dyson ist der Behälter für das Abwasser und den Schmutz. Dieser ist mit 360 Milliliter zwar leicht grösser als der Wassertank mit 300 Milliliter. Aber: Wenn viel Flüssigkeit aufgeputzt wird, füllt er sich erstaunlich schnell. Eine Warnung, dass der Abwasserbehälter voll ist, gibt es leider nicht.

Du solltest daher nicht warten, bis der Frischwassertank leer ist, sondern das Abwasser früher leeren. Denn zu bedenken gilt es auch, dass Flüssigkeiten bei der Putzbewegung hin- und herschwappen. Je mehr Flüssigkeit, desto eher die Gefahr, dass Dreck zurück auf die Walze gelangt. Genau das ist mit den Cornflakes passiert, die ja dann auch noch obenauf geschwommen sind.

Ist der Abwassertank zu voll, kann er überschwappen. Ganz dicht ist das System nicht.
Ist der Abwassertank zu voll, kann er überschwappen. Ganz dicht ist das System nicht.
Quelle: Lorenz Keller

Dieser Rücklauf kann auch passieren, wenn du mit dem Submarine-Aufsatz in der Hand zum Lavabo läufst, um alles zu säubern. Darum musst du bei grösseren Mengen an Flüssigkeit und Dreck vorsichtig mit Bewegungen sein und den Behälter regelmässig leeren.

Immerhin: Der gesamte Aufsatz lässt sich Dyson-typisch ganz einfach auseinanderklappen und du kannst alles gut unter dem Wasser ausspülen und putzen. Auch die Walze mit dem Microfaser-Bezug. Die solltest du übrigens laut Hersteller alle sechs Monate austauschen, damit sie nicht unhygienisch wird.

Den gesamten Aufsatz inklusive Walze kannst du ganz einfach abwaschen.
Den gesamten Aufsatz inklusive Walze kannst du ganz einfach abwaschen.
Quelle: Lorenz Keller

Fazit: Gut feucht aufnehmen – wenn du weisst, wie

Den Härtetest hat der Submarine mit Abstrichen bestanden. Er putzt sehr gut, du musst allerdings genau wissen, wie du mit dem Abwassertank umgehst. Natürlich kannst du Hartböden auch ohne starke Flecken ganz normal feucht aufnehmen.

Du solltest aber vorher unbedingt ganz normal staubsaugen – was du ja mit den anderen Aufsätzen des Dyson wunderbar kannst. Sonst hast du einfach eine mit nasser Staubpampe verschmierte Walze. Im Prinzip gelten hier dieselben Regelungen, wie wenn du mit Mopp und Putzkessel arbeitest.

Am Submarine-Aufsatz hängt ein Dyson, der natürlich auch ganz normal saugen kann.
Am Submarine-Aufsatz hängt ein Dyson, der natürlich auch ganz normal saugen kann.
Quelle: Lorenz Keller

Wie sieht es mit Parkett aus? Dyson sagt, dass du den Submarine auf allen Böden nutzen kannst. In diversen Ratgebern wird aber explizit vor Microfaser-Tüchern gewarnt. Beim Schweizer Parkett Verband sind die Aussagen differenzierter: Es gibt durchaus geeignetes Microfaser-Gewebe, das von den Herstellern für Holzböden freigegeben ist. Und das ist ja hier der Fall. Der grosse Vorteil hier ist, dass der Dyson nicht zu feucht putzt und die Feuchtigkeit auch kontinuierlich abgegeben wird.

Insgesamt lohnt sich der Submarine nur, wenn du sowieso einen neuen Staubsauger kaufen willst. Denn das musst du auf jeden Fall tun, um an den Aufsatz zu kommen. Der Submarine ist sicher komfortabler, um feucht aufzunehmen. Aber er wird dir auch nicht die gesamte Handarbeit abnehmen.

Titelfoto: Lorenz Keller

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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