Der Backofen schaut, ob die Pizza schon knusprig braun ist
Siemens vernetzt die Küche mit intelligenten Anwendungen. Der Backofen etwa bekommt eine Kamera, die laufend schaut, ob Pizza oder Croissants schon fertig sind.
Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet vor Ort von der IFA 2023 in Berlin. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick
Auf der Techmesse IFA steht für Siemens nicht das einzelne Gerät im Vordergrund, sondern die Vernetzung der Küche. Über die Home Connect App sind Backofen, Kochfeld, Kaffeemaschine, aber auch Waschmaschine und Tumbler miteinander verbunden.
Und in Zukunft soll das nicht nur im Siemens-Universum möglich sein, sondern via Matter-Standard auch herstellerübergreifend. So richtig konkret ist das bei Siemens wie bei vielen anderen Brands aber noch nicht. Wenn du mehr über Matter wissen willst, dann empfehle ich dir den folgenden Übersichtsartikel.
Es ist dann aber auch bezeichnend, dass Siemens als erstes Produkt das Smart Kitchen Dock vorstellt. Dieser Lautsprecher dient als Basis- und Ladestation für jenes Tablet oder Smartphone, auf dem die Home Connect App läuft – womit wiederum alle Geräte verbunden sind.
Die Besonderheit des Docks: Du kannst über Amazon Alexa alle Küchengeräte ansteuern. Dank vier Mikrofonen sollte dich der Sprachassistent auch dann verstehen, wenn die Abzugshaube auf Hochtouren läuft.
Zusätzlich kannst du dank Gestenerkennung auch dann über den Touchscreen swipen, wenn du nasse oder schmutzige Finger hast. Etwa, um in einem Rezept auf die nächste Seite zu wechseln. In der Küche ist das durchaus eine intelligente Innovation.
Backofen schaut für dich, ob die Bräune stimmt
Die einzelnen Geräte bekommen dann aber doch noch einen Auftritt – und erhalten einige smarte Funktionen spendiert. Zum Beispiel der Backofen iQ700: Er hat neu eine Kamera, welche das Innere des Ofens filmt. Über die App kannst du zum Beispiel schauen, dass die Mailänderli nicht zu dunkel werden, ohne vom Sofa aufzustehen.
Für einige Gerichte wie Pizza, Croissants, Brötchen oder Lasagne und Aufläufe gibt’s sogar einen Bräune-Automatik. Du gibst über den grossen Touchscreen ein, wie hell oder dunkel etwa die Pizza gebacken werden soll. Der Ofen erkennt nun automatisch, wenn die gewünschte Bräune erreicht ist, stellt automatisch ab und schickt dir eine Benachrichtigung aufs Smartphone.
Spannend ist auch eine Neuerung bei den Kochfeldern: Ganz zurecht fragt sich Siemens, warum Köchinnen und Köche eigentlich nur beim Backofen die Temperatur genau einstellen können – aber nicht beim Herd.
Wenn’s nach Siemens ginge, sollte in Kochbüchern und Rezepten statt «scharf anbraten» oder «auf mittlerer Hitze zum Köcheln bringen» eher von Temperaturen gesprochen werden, auch beim Kochherd. Wie beim Backofen halt. Da sagt auch niemand: «Das Brot bei mittlerer Hitze in die obere Rille schieben.»
Neu ist genau das bei einigen Kochherd-Modellen möglich: Du stellst eine Temperatur zwischen 70 und 220 Grad ein, während ein Sensor im Kochgeschirr dauernd nachmisst und korrigiert, so dass du etwa Schokolade schmelzen kannst, ohne dass etwas anbrennt.
Geschirrspüler lernt, Kaffeemaschine putzt sich selber
Zwei weitere Beispiele von zusätzlichen intelligenten Funktionen in den Produktneuheiten von Siemens: Der Geschirrspüler fragt im intelligenten Modus über die App jeweils, wie zufrieden du mit dem Resultat bist. Ist das Geschirr trocken? Glänzen die Gläser? Je nach Antwort wird das Programm nachjustiert. So lange, bis du zufrieden bist.
Der Siemens EQ900+ Kaffeevollautomat hat ja eine ganz ähnliche Automatisierung eingebaut. Im Barista-Modus lassen sich alle Parameter so einstellen, dass der Kaffee genau so aus der Maschine kommt, wie du das möchtest. Neu übernimmt das Gerät auch die Reinigung und Entkalkung. So dass du möglichst wenig zu tun hast.
Titelfoto: Luca FontanaGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.