Bye bye Cloud-Synchronisierung: Google Maps speichert die Zeitachse nur noch lokal
6.1.2025
In Kürze kannst du in Google Maps deinen Standortverlauf nicht mehr auf allen deinen Geräten anschauen. Die Daten werden nur noch lokal gespeichert. Stimmst du der Änderung nicht zu, könnte der Standortverlauf, «Zeitachse» genannt, gelöscht werden.
Nutzt du in Google Maps die Zeitachse? Wenn ja, musst du demnächst einer Änderung zustimmen. Andernfalls werden alle Daten deiner Zeitachse gelöscht. Die Zeitachse, die früher Standortverlauf hieß, zeigt dir an, wann du wo gewesen und welche Routen du gefahren bist. Die Funktion dient zum Beispiel als Erinnerungshilfe an Restaurants oder Sehenswürdigkeiten, die du in der Vergangenheit besucht hast. Standardmäßig ist die Zeitachse in Google Maps ausgeschaltet.
Bisher wurden bei aktivierter Zeitachse die Standortdaten all deiner mobilen Geräte in deinem Google-Account gespeichert. Dadurch ergibt sich eine vollständige Übersicht deiner vergangenen Touren. Verschaffen sich Unbefugte Zugriff auf deinen Account, können sie alle diese Daten einsehen.
Lokale Speicherung statt Cloud-Zeitachse
Zukünftig speichert Google die Daten nur noch lokal auf deinen Geräten. Das bedeutet, du kannst auf deinem Tablet nicht sehen, wo du mit deinem Smartphone unterwegs warst. Auch im Browser auf dem Computer kannst du dir die Zeitachse-Daten deiner Mobilgeräte nicht mehr anzeigen lassen.
Änderungen an der Zeitachse-Funktion gelten zudem nicht mehr für alle deine Geräte, sondern nur noch für das, auf dem du die Änderung vornimmst. Deine Zeitachse-Einstellungen kannst du jederzeit in Google Maps vornehmen, wenn du auf den blauen Standort-Punkt in der Kartenansicht tippst. Hier konfigurierst du auch das Cloud-Backup und stellst ein, ob deine Daten automatisch nach einer gewissen Zeit gelöscht werden sollen.
Durch die lokale Speicherung ist das Einsehen deiner Daten durch Unbefugte über das Internet nicht mehr möglich. Möchtest du deine Daten trotzdem online sichern oder auf ein anderes Gerät übertragen, kannst du ein verschlüsseltes Cloud-Backup in den Einstellungen aktivieren. Auch Google kann laut eigenen Angaben nicht darauf zugreifen.
Verlust der Zeitachse-Daten nach dem Stichtag
Die Neuerung wird im Laufe des Jahres für Android und iOS ausgespielt und du sollst rechtzeitig eine Benachrichtigung dazu erhalten, wann die Änderung bei dir ansteht. Deine Zeitachse-Daten werden demnach nach dem Stichtag gelöscht, wenn du deine Einstellungen nicht aktualisierst.
Durch die Bestätigung werden die Daten auf dein Gerät heruntergeladen. Voraussetzung für die weitere Nutzung der Google-Maps-Zeitachse ist die App-Version 11.106 (Android) beziehungsweise 6.93 (iOS).
Stetig neue Funktionen für Google Maps
Die Änderungen an der Zeitachse sind nur eines von vielen Google-Maps-Updates. Die App wird stetig weiterentwickelt. Mittlerweile geht sie weit über eine reine Karten-App mit Navigationsfunktion hinaus. Echtzeit-Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln sowie zur Auslastung von Straßen und Sehenswürdigkeiten machen die Routenplanung heutzutage deutlich einfacher.
Eine weitere hilfreiche, wenig bekannte Funktion sind die Indoor-Karten. Sie sind für manche größere Gebäude, wie zum Beispiel Flughäfen und Einkaufszentren, verfügbar und erleichtern dir die Orientierung. Durch eine Auswahl am Kartenrand kannst du das anzuzeigende Stockwerk auswählen. Auch Treppen sind kenntlich gemacht.
Wusstest du, dass Google Maps dir in der «immersive View» diverse Sehenswürdigkeiten im aktuellen Tageslicht und animierten Wettereffekten anzeigen kann? Suchst du beispielsweise nach dem Opernhaus in Zürich, bekommst du eine 3D-Ansicht des Gebäudes. Tippst du auf die Temperaturanzeige unten rechts in der App, siehst du es im aktuellen Tageslicht. Falls es regnet, wird auch Regen animiert. Über eine Zeitleiste kannst du dir anzeigen lassen, wie sich das Licht im Laufe des Tages ändert und welches Wetter vorhergesagt wird.
Eine andere Funktion ist «Live View». Damit kann dir Google Maps beim zu-Fuß-Gehen einer Route Navigationshinweise direkt auf das Kamerabild deines Smartphones einblenden. Voraussetzung ist ein kompatibles Gerät und eine gute Street-View-Abdeckung. Google Maps vergleicht das Live-Bild deiner Kamera mit den Street-View-Daten, um den Gerätestandort genau zu bestimmen. Für dich ist die Orientierung in der Stadt damit einfacher.
Viele neue Features testet Google zunächst in den USA und spielt sie erst später in anderen Ländern aus. Im Oktober 2024 wurde dort beispielsweise angekündigt, Googles KI Gemini in Google Maps zu integrieren. Damit würde Google den Kontext von Suchanfragen besser verstehen und dadurch relevantere Vorschläge auf der Karte anzeigen.
Weitere Infos zu den neuen Funktionen von Google Maps findest du hier.
Titelbild: Google Maps
Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.