
Auf WhatsApp warten zahlreiche Pflichten in der EU
WhatsApp erreicht europaweit mehr als 45 Millionen Nutzende. Dies qualifiziert den Messengerdienst theoretisch als «VLOP». Damit müsste er strenge Regeln zum Schutz seiner User durchsetzen, sonst drohen Bussen.
WhatsApp hat mittlerweile über 45 Millionen monatlich aktive Nutzer und Nutzerinnen in der EU. So könnte der Messenger-Dienst bald als «Very Large Online Platform» (VLOP) eingestuft werden. Diese Klassifizierung ist Teil des Digital Services Act (DSA) der EU und bringt strengere Regeln für grosse Online-Dienste mit sich. Die Entscheidung, ob WhatsApp offiziell zum VLOP wird, liegt nun bei der Europäischen Kommission.
Warum erst jetzt?
Theoretisch hat WhatsApp schon länger die «kritische Masse» an Usern erreicht. Allerdings bisher hauptsächlich in privaten Chats und Chatgruppen. Da diese Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, kann WhatsApp hier keine inhaltliche Moderation betreiben. Channels sind hingegen öffentlich. Hier können Unternehmen oder öffentliche Personen Inhalte mit Followern teilen. Diese gibt es seit September 2023 in der EU, den Chat mit Unternehmen (z.B. Supportleistungen) seit Mai 2018. Letzteres allerdings nur in spezifischen Fällen und mit expliziter Zustimmung.
Was bedeutet das für WhatsApp?
Sobald WhatsApp als VLOP gilt, muss der Dienst in Channels umfassendere Massnahmen zur Moderation von Inhalten ergreifen. User sollen einfacher illegale Inhalte, Waren oder Dienstleistungen melden können. Ausserdem ist WhatsApp verpflichtet, Mechanismen zu implementieren, um solche Inhalte schneller zu entfernen.
Darüber hinaus gelten für Werbung auf der Plattform strengere Regeln – insbesondere, wenn sie sich an Kinder richtet. Europäische Nutzer sollen auch mehr Kontrolle über ihre Daten bekommen und gezielte Empfehlungssysteme sowie Profiling ablehnen können. Wie dies alles passieren soll, muss WhatsApp der Europäischen Kommission in einem Risikobewertungsbericht und einem Strategiepapier zur Umsetzung der Auflagen darlegen.
Sollte WhatsApp diesen Auflagen nicht nachkommen, drohen Strafen – bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes von Meta. Dieser betrug 2024 164,5 Milliarden US-Dollar, die maximale Busse betrüge also 9,87 Milliarden, was knapp einem Sechstel des Reingewinns (62,4 Milliarden) entspricht.
22 Personen gefällt dieser Artikel


Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.