Asus ROG Swift PG32UCDM im Test: kostspieliger König
Produkttest

Asus ROG Swift PG32UCDM im Test: kostspieliger König

Der neue 4K-OLED von Asus gehört momentan zu den gefragtesten Monitoren. Er erfüllt im Test meine hohen Erwartungen. Nur der Preis lässt mich leer schlucken.

Vor einem Monat bezeichnete ich 32 Zoll grosse 4K-OLEDs als neue Monitor-Ära. Mit dem Asus ROG Swift PG32UCDM steht der zweite Vertreter davon vor mir. Er setzt auf das gleiche QD-OLED-Panel wie das Modell von Alienware, das mich im Test überzeugte.

  • Produkttest

    Alienware AW3225QF im Test: Beginn einer neuen Ära

    von Samuel Buchmann

Asus macht bei seiner Implementierung des Panels aber ein paar Sachen anders. Erstens ist der PG32UCDM flach. Zweitens bietet er gegenüber dem Alienware AW3225QF zusätzliche Funktionen und mehr Anschlüsse. Dafür verlangt der taiwanesische Hersteller auch 50 Prozent mehr. Die Eckdaten des PG32UCDM im Überblick:

  • Format: 31,5 Zoll, 16:9, glänzende Beschichtung
  • Auflösung: 3840 × 2160 Pixel, 140 ppi Pixeldichte
  • Helligkeit: 250 Nits (SDR), 1000 Nits Spitze (HDR)
  • Bildfrequenz: 240 Hertz
  • Reaktionszeit: 0,03 ms Grau zu Grau
  • Farbraumabdeckung: 100 % sRGB, 99 % DCI-P3
  • Signalübertragung: HDMI 2.1, DisplayPort 1.4 (DSC), USB-C (90 W)
  • Adaptive Sync: G-SYNC compatible, FreeSync Premium Pro

Design: standfest und mit passiver Kühlung

Asus findet, der PG32UCM habe eine «futuristische, von Cyberpunk inspirierte Ästhetik». Von mir aus. Für mich sieht der Monitor aus wie jeder andere der ROG-Serie: Sci-Fi-Design mit dreibeinigem Standfuss und ein paar RGB-Gimmicks. Zum Beispiel eine Projektion des Markenlogos auf die Tischplatte.

An einem Arm montiert entfällt die Gaming-Ästhetik des Monitors.
An einem Arm montiert entfällt die Gaming-Ästhetik des Monitors.
Quelle: Samuel Buchmann

Als RGB-Gegner schalte ich als Erstes alles aus, was leuchtet. Danach geht das Design für mich in Ordnung. Der Standfuss aus Metall sorgt für eine gute Stabilität. Und wenn ich den Bildschirm stattdessen an einen Monitorarm schraube, wirkt er schön schlicht. Die Displayränder sind dünn, die Hinterseite unauffällig schwarz.

Asus kühlt den Monitor passiv. Dazu befindet sich hinter dem OLED-Panel eine Graphen-Folie, welche die Wärme optimal abführen und an den Heatsink weitergeben soll. Das hält das Panel gemäss Hersteller kühl und senkt das Burn-in-Risiko. Wie immer gilt: Ohne Langzeittest lässt sich nicht sagen, wie gut das funktioniert.

Hinten leuchtet das Markenlogo auf dem Custom Heatsink – es lässt sich aber ausschalten.
Hinten leuchtet das Markenlogo auf dem Custom Heatsink – es lässt sich aber ausschalten.
Quelle: Samuel Buchmann

Die Auswahl an Anschlüssen ist gut: zweimal HDMI 2.1, einmal DisplayPort 1.4 und USB-C mit 90 Watt Power Delivery. Der letzte freut mich besonders. So kann ich neben meinem Windows-PC auch mein MacBook ohne Adapter einstecken. Auf DisplayPort 2.1 verzichtet Asus wie die meisten Hersteller noch.

DisplayPort 2.1 unterstützt höhere Datenraten als die Version 1.4 – wie viel genau, hängt vom Standard ab: UHBR10 kommt auf 40 Gbps, UHBR13.5 auf 54 Gbps und UHBR20 auf 80 Gbps. Aktuelle AMD-Grafikkarten unterstützen DisplayPort 2.1 mit UHBR13.5. Die hohen Datenraten sind nicht unbedingt nötig. Denn das Bildsignal kann durch Display Stream Compression (DSC) verkleinert werden – gemäss den meisten Experten ohne sichtbare Qualitätsverluste. Mit DSC 3.0 reicht selbst für 4K bei 240 Hertz die Bandbreite von DisplayPort 1.4. Unkomprimiert bräuchte dieses Signal zwingend UHBR20.
Die nötigen Datenraten eines 10-bit-Signals mit verschiedenen Kompressions-Algorithmen.
Die nötigen Datenraten eines 10-bit-Signals mit verschiedenen Kompressions-Algorithmen.
Quelle: Screenshot YouTube / TFTCentral

Anders als die Konkurrenz von Alienware ist der PG32UCM nicht gekrümmt, sondern flach. Mir persönlich gefällt das für ein Single-Screen-Setup besser. Das OLED-Panel ist so blickwinkelstabil, dass es trotzdem keine Farbverschiebungen zu den Rändern hin gibt. Für ein Multi-Screen-Setup würde ich den gekrümmten Alienware AW3225QF bevorzugen.

Bildqualität: auf höchstem Niveau

Was jetzt kommt, geht tief in die Materie. Die Messungen mit professionellem Werkzeug von Portrait Display erlauben eine objektive Einordnung der Bildqualität. Falls dich Details und Diagramme nicht interessieren, kannst du die Kurzversion lesen und danach zum Kapitel «Gaming» scrollen.

Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze:

  • Helligkeit: Das QD-OLED-Panel ist in fast allen Umgebungen hell genug. Asus lässt dir auch im SDR-Modus die freie Wahl zwischen gleichbleibender und dynamischer Helligkeit.
  • Kontrast: Der Kontrast ist hervorragend, der Schwarzwert OLED-typisch perfekt.
  • Reflexionen: Die glänzende Beschichtung des Displays ist wenig anfällig für Reflexionen und lässt das Bild in dunklen Räumen knackig erscheinen. Tagsüber wirkt das Schwarz auf dem QD-OLED-Panel etwas weniger tief als bei WOLED-Monitoren.
  • Farben: Sowohl SDR- als auch HDR-Farbräume deckt der PG32UCDM extrem gut ab. Die Farbgenauigkeit ist im Standard-Bildmodus gut, im sRGB-Modus noch besser.
  • HDR: Die Spitzenhelligkeit von 1000 Nits sinkt bei grösseren Highlights schnell ab. Kontraste und Farben gibt der Monitor auch bei HDR-Inhalten sehr exakt wieder.
Insbesondere in Games bietet der Asus PG32UCDM eine Top-Bildqualität.
Insbesondere in Games bietet der Asus PG32UCDM eine Top-Bildqualität.
Quelle: Samuel Buchmann

Helligkeit und Kontrast: vorbildliche Optionen

Samsungs QD-OLED-Panel der dritten Generation kommt im Asus PG32UCDM auf eine maximale Vollbild-Helligkeit von knapp 246 Nits. Monitore mit LCD-Panels werden heller, aber für die meisten Situationen reicht das. Nur wenn dir die Sonne direkt ins Zimmer scheint, wird es je nach Bildinhalt etwas knapp.

Was Asus besser löst als Alienware beim AW3225QF: Ich kann sowohl im HDR- als auch im SDR-Modus eine dynamische Helligkeit zulassen. Dazu deaktiviere ich im Menü die Option «Uniform Brightness». Dann steigt die Helligkeit des Weiss, sobald es nicht mehr den ganzen Bildschirm ausfüllt. Bei einem Weissanteil (genauer gesagt einem Average Picture Level – APL) bis 10 Prozent schafft das Panel im SDR-Modus 426 Nits.

So zockt es sich in hellen Zimmern angenehmer als mit der Konkurrenz ohne diese Option. Gerade in Games liegt das APL fast immer unter 100 Prozent – und hier stört es auch nicht, wenn sich die Helligkeit des Weiss ständig ein wenig ändert. Für Büroarbeiten nervt mich der Mechanismus hingegen und ich schalte ihn aus. Dass Asus mir als Nutzer die freie Wahl lässt, finde ich vorbildlich.

Das Panel meines Testexemplars ist äusserst gleichmässig ausgeleuchtet. Ich messe zwischen Bildmitte und Bildrändern ein maximales DeltaE von 1,1.

Diese Zahl beschreibt den Unterschied zwischen gemessenen Farben und ihren Sollwerten («Delta» steht für Abweichung, «E» für Empfindung). Ich benutze für alle Grafiken das dE2000, das die menschliche Wahrnehmung miteinbezieht. Abweichungen mit einem dE2000 unter 1 sind unsichtbar, unter 3 sind sie nur für Experten sichtbar. Ab 5 sehen die meisten Menschen den Unterschied zum Referenzbild, Werte über 10 sind ungenügend.

Die HDR-Helligkeit ist bei tiefem APL ebenfalls gut, der PG32UCDM erreicht in einem 2-Prozent-Fenster die versprochenen 1000 Nits. Bei grösseren Testfenster sinkt die Helligkeit aber genauso schnell ab wie beim Alienware AW3225QF. Im 10-Prozent-Fenster liegen nur noch 480 Nits drin. Das QD-OLED-Panel hat einen aggressiveren Auto Brightness Limiter (ABL) als zum Beispiel das WOLED-Panel des Asus PG34WCDM. Deshalb wirkt das Erlebnis in hell ausgeleuchteten Szenen etwas weniger beeindruckend.

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    von Samuel Buchmann

Der Kontrast tendiert wie bei allen OELD-Monitoren gegen unendlich – Schwarz ist schwarz. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings: QD-OLED-Panels wie im Asus PG32UCDM haben keinen Polarisationsfilter. Das Schwarz wirkt deshalb bei heller Umgebung ein wenig ausgewaschen und lilafarben. WOLED-Panels sind hier besser. Der Unterschied fällt mir aber nur im direkten Vergleich auf.

Auch die glänzende Beschichtung des PG32UCDM ist in hellen Zimmer ein leichter Nachteil – wobei sie erstaunlich wenig spiegelt. Bei dunkler Umgebung spielt sie ausserdem ihre Vorteile aus. Hier wirkt das Bild knackiger und satter als auf matten Bildschirmen.

QD-OLED-Panels (rechts) wirken bei heller Umgebung weniger schwarz als WOLED-Panels (links).
QD-OLED-Panels (rechts) wirken bei heller Umgebung weniger schwarz als WOLED-Panels (links).
Quelle: Samuel Buchmann

Farben und Grautöne: mit den richtigen Einstellungen top

Die Messungen zu Farben und Grautönen sollen drei Fragen beantworten:

  1. Gamma und Weissabgleich: Wie akkurat stellt der Monitor neutrale Grautöne dar?
  2. Farbraumabdeckung: Wie viele Farben kann der Monitor darstellen?
  3. Farbgenauigkeit: Wie genau trifft der Monitor die Farben?

Die Gammakurve des PG32UCDM verläuft nahe an ihrem Sollwert. In der Tendenz sind Grautöne ein wenig zu hell, was immerhin einen Black Crush verhindert. Beim Weissabgleich zeigt der Monitor leichte Schwächen. Er ist einerseits zu kühl, andererseits haben Grautöne einen Magenta-Farbstich – je heller, desto stärker.

Die rechte Grafik zeigt die Balance zwischen Rot, Grün und Blau. Im Optimalfall verlaufen alle drei Linien genau in der Mitte. Tun sie das nicht, hat das Grau einen Farbstich. Die untere Grafik zeigt dir, wie stark diese Abweichung in verschiedenen Graustufen ist. Am Gammawert oben links siehst du, wie gut die Abstufungen zwischen den Grautönen sind. Die graue Linie sollte möglichst nahe an der gelben verlaufen, die den Sollwert einer 2.2-Gammakurve zeigt. Ansonsten stimmen die Kontraste nicht.
Quelle: Samuel Buchmann
Quelle: Samuel Buchmann
Greyscale-Messung in den Standard-Einstellungen: 80 % Helligkeit, 80 % Kontrast, nativer Farbraum
Greyscale-Messung in den Standard-Einstellungen: 80 % Helligkeit, 80 % Kontrast, nativer Farbraum

Die Abweichung ist zum Glück sehr moderat und ich kann sie über einen manuellen RGB-Weissabgleich auf Hardware-Ebene korrigieren. Danach sinkt das maximale DeltaE auf unsichtbare 1,4.

Die gängigen SDR-Farbräume deckt der PG32UCDM sehr gut ab:

  • sRGB: 137 % (relativ) / 100 % (absolut) (gut = 100 %) – der Standardfarbraum für digitale Inhalte. Die meisten SDR-Bilder und Videos sind auf sRGB abgestimmt.
  • AdobeRGB: 97,7 % (gut = >90 %) – ein wichtiger Farbraum für die Bearbeitung von Bildern, die für den Druck bestimmt sind.

Wie schon beim Alienware AW3225QF ist die fast vollständige Abdeckung von AdobeRGB beeindruckend. Die Werkskalibrierung des Asus PG32UCDM geht für einen Gaming-Monitor in Ordnung. In den Standardeinstellungen liegt das durchschnittliche sRGB-DeltaE bei 4,7. Inhalte werden wie bei vielen Wide-Gamut-Monitoren etwas zu satt dargestellt.

Die Grafik oben links zeigt dir, wie gut ein Display den gewählten Farbraum abdeckt. Unter 100 % kann der Monitor nicht alle Farben anzeigen. Der Color Checker oben rechts prüft, wie stark Farben von ihren Sollwerten abweichen. Die weissen Quadrate sind die Sollwerte, die Punkte die Messwerte. In der unteren Grafik siehst du die Abweichungen als dE2000-Werte. Alles unter der grünen Linie ist unsichtbar, alles unter der gelben noch immer sehr gut und alles unter der roten passabel.
sRGB-Genauigkeit in den Standard-Einstellungen: 80 % Helligkeit, 80 % Kontrast, nativer Farbraum
sRGB-Genauigkeit in den Standard-Einstellungen: 80 % Helligkeit, 80 % Kontrast, nativer Farbraum

Wechsle ich den Farbraum des Monitors in den Einstellungen zu sRGB, verbessert sich die Genauigkeit. Nur die Grautöne sind nicht neutral – eine Folge der oben erwähnten Schwäche beim Weissabgleich. Diese Farbabweichungen lassen sich aber mit einer Kalibrierung alle auf ein Minimum reduzieren. Dann eignet sich der PG32UCDM auch sehr gut für die Bildbearbeitung oder Videoschnitt.

HDR: nicht der hellste, aber sehr akkurat

OLED-Monitore wie der PG32UCDM sind von Natur gut für HDR-Inhalte geeignet. Sie erreichen durch das Abschalten einzelner Pixel trennscharfe Abgrenzungen von sehr hellen und sehr dunklen Inhalten. Zum Beispiel Explosionen in einer Nachtszene. Auch dunkle Grautöne werden meist sauber abgestuft, sodass in Schatten noch Details erkennbar bleiben.

Asus hat seinen Monitor sehr gut abgestimmt. EOTF- und Luminanzkurve weichen kaum von den Sollwerten ab. Und der Weissabgleich ist sogar besser kalibriert als im SDR-Modus. Wie im Kapitel Helligkeit beschrieben, sinkt die Leuchtkraft relativ rapide, wenn der Weissanteil steigt. Die versprochenen 1000 Nits schafft der Monitor nur im 2-Prozent-Fenster. In der Realität beträgt das APL auch in dunklen Szenen oft 10 Prozent. Hier werden die neuesten WOLED-Panels über die Hälfte heller als das QD-OLED-Panel im PG32UCDM.

Die EOTF-Kurve ist das HDR-Äquivalent zur Gammakurve. Folgt die graue Linie (Messwert) nicht der gelben (Sollwert), sind die Grautöne nicht akkurat abgestuft. Darüber ist das entsprechende Grau zu hell, darunter zu dunkel. In der Grafik rechts oben siehst du, in welchen absoluten Helligkeitswerten (in Nits) der Monitor die Graustufen darstellt. Das Diagramm unten zeigt die Farbbalance im HDR-Modus. Sind die Linien unter 100, enthält der Grauton zu wenig von dieser Farbe, über 100 zu viel.
Grayscale-Messung im Bildmodus «HDR Console» in einem 2-%-Messfenster.
Grayscale-Messung im Bildmodus «HDR Console» in einem 2-%-Messfenster.

Bei der Abdeckung der HDR-Farbräume messe ich:

  • DCI-P3: 99 % (gut = >90 %) – der Standard-Farbraum für HDR-Inhalte, zum Beispiel in HDR10 oder Dolby Vision.
  • BT.2020: 79,9 % (gut = >90 %) – noch grösserer Farbraum, der als Zukunft gehandelt wird. Aktuelle Inhalte nutzen ihn selten.

Die Abdeckung des sehr grossen BT.2020-Farbraums beträgt knapp 80 Prozent. Das ist gut, aber für QD-OLED nicht herausragend. Bei TVs mit dieser Paneltechnologie misst Kollege Luca Fontana regelmässig Abdeckungen von über 90 Prozent.

In der Praxis spielt das kaum eine Rolle. Die meisten Inhalte sind heute auf DCI-P3 abgestimmt. Dieser Farbraum wird vom PG32UCDM mit 99 Prozent hervorragend abgedeckt. Der Monitor stellt Farben auch in HDR sehr akkurat dar. Das durchschnittliche DeltaE von 2 ist sehr tief.

HDR-Farbgenauigkeit ohne Luminanz-Fehler im Bildmodus «HDR Console».
HDR-Farbgenauigkeit ohne Luminanz-Fehler im Bildmodus «HDR Console».

Zum Testzeitpunkt unterstützt der Asus PG32UCDM den HDR10-Standard, aber noch kein DolbyVision oder HDR10+. Ersteres folgt laut Hersteller bis Mitte 2024. Das ist nicht weiter tragisch, da es sowieso nur wenige Games in Dolby Vision gibt.

Gaming: die goldene Mitte

Der PG32UCDM ist ein fantastischer Gaming-Monitor: hohe Pixeldichte, tiefes Schwarz, knackige Kontraste und satte Farben, die trotzdem natürlich wirken. Das Bild bleibt dank der Bildfrequenz von 240 Hertz und der tiefen Reaktionszeit des OLED-Panels auch bei schnellen Bewegungen scharf. Die Bildqualität gehört insgesamt zum Besten, was die aktuelle Technik hergibt.

Die Farben leuchten, werden aber nicht übersättigt – so soll es sein.
Die Farben leuchten, werden aber nicht übersättigt – so soll es sein.
Quelle: Samuel Buchmann

Soweit so vorhersehbar. Schliesslich schrieb ich ähnliche Dinge schon im Test des Alienware AW3225QF mit dem gleichen Panel. Aber ist ein 4K-OLED überhaupt die beste Wahl, oder solltest du dein Geld lieber für eine andere Art Monitor ausgeben?

Darauf gibt es wie so oft keine pauschale Antwort. Klar ist: Der Asus PG32UCDM ist ein exzellenter Allrounder. Je nach Vorlieben kann dir eine andere Art von Monitor trotzdem besser passen. Im High-End-Bereich gibt es aktuell folgende Alternativen:

  • Mini-LED in normaler Grösse: Geräte wie der Samsung Odyssey Neo G8 sind gut, wenn du es besonders hell willst. Weder Schwarzwerte noch Klarheit sind jedoch auf OLED-Niveau.
  • Mini-LED in Übergrösse: Eine besondere Nische deckt der Samsung Odyssey Neo G9 ab – er ist so gross wie zwei 32-Zöller und bietet eine Dual-UHD-Auflösung (7680 × 2160 Pixel). Willst du maximale Immersion, gibt es nichts Vergleichbares. Der Preis ist seit dem Marktstart stark gefallen.
  • OLED mit 360/480 Hertz: Willst du für professionellen E-Sport so wenig Bewegungsunschärfe wie möglich, schau dir die neuesten 27-Zoll-OLEDs an. Zum Beispiel den Alienware AW2725DF. Diese Panels kommen allerdings nur mit einer 1440p-Auflösung.
  • OLED-Widescreens: Reicht dir die 1440p-Auflösung, bieten Widescreens mit QD-OLED-Panels der ersten und zweiten Generation mehr Bildfläche und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Zum Beispiel der Alienware AW3423DWF oder der Samsung Odyssey OLED G9. Mit WOLED-Panel gibt es den relativ teuren Asus PG34WCDM.
  • OLED-TVs: Wer es noch grösser mag, kann sich auch einen Fernseher kaufen. Zum Beispiel einen LG C3. Die Pixeldichte ist allerdings auch hier nur Mittelmass. Und Panels der letzten Generation haben keine besonders hohe Leuchtkraft sowie nervige Schutzmechanismen, wenn du sie als Monitor benutzt.
Für Aufbauspiele wie «Manor Lords» passen 32 Zoll Diagonale im 16:9-Format perfekt.
Für Aufbauspiele wie «Manor Lords» passen 32 Zoll Diagonale im 16:9-Format perfekt.
Quelle: Samuel Buchmann

Ich habe bereits alle Varianten selber getestet. Mein persönliches Fazit: Die neuen 32-Zoll-OLEDs sind die goldene Mitte. In Strategiespielen wie «Manor Lords» schätze ich die Höhe der Bildfläche. In Rollenspielen fällt mir die schiere Detailtiefe der hohen Pixeldichte auf. In Shootern bin ich als Laie schon mit 240 Hertz Bildfrequenz überglücklich.

Gibt es Momente, in denen ich mir die Immersion eines grösseren Monitors wünsche? Auf jeden Fall. Doch sie haben alle eine schlechtere Bildqualität und während der Arbeit finde ich Monster-Displays etwas erdrückend. Neben dem 32-Zöller hat stattdessen ein aufgeklapptes MacBook Platz. Dieses kleine Dual-Screen-Setup finde ich angenehmer.

Nachgezogene Aufnahmen von bewegten Objekten mit 1/50 Sekunde Verschlusszeit. Mit ELMB sind auch 120 Hertz scharf, die Nachteile des Modus wären mir in der Praxis aber zu gross.
Nachgezogene Aufnahmen von bewegten Objekten mit 1/50 Sekunde Verschlusszeit. Mit ELMB sind auch 120 Hertz scharf, die Nachteile des Modus wären mir in der Praxis aber zu gross.
Quelle: Samuel Buchmann

Asus hat übrigens einen Trick auf Lager, wenn dein PC in einem Game keine 240 FPS schafft: Stellst du die Bildfrequenz auf 120 Hertz, gibt es die Option «Extreme Low Motion Blur» (ELMB). Damit fügt der Monitor ein schwarzes Bild zwischen jedes Frame. So bleibt die Bewegungsunschärfe so gering wie mit 240 Hertz. Allerdings funktioniert das nur in SDR, Variable Refresh Rate (VRR) fällt weg und die maximale Helligkeit halbiert sich.

Office: Burn-in-Blackbox

Apropos Arbeit: Auch dafür eignet sich der Asus PG32UCDM. Dank des verbesserten Subpixel-Musters gegenüber früheren OLED-Generationen und der hohen Pixeldichte wirkt Text sehr scharf. Farbsäume an Kanten mit hohem Kontrast sind von Auge nicht mehr sichtbar. Die Farbgenauigkeit und die gute Farbraumabdeckung tun ihr Übriges.

Eine vergrösserte Aufnahme von Text auf der Digitec-Webseite mit der Standardskalierung von Windows. Durch die Pixeldichte von 140ppi wirkt die Schrift auf dem PG32UCDM (Mitte) deutlich schärfer als bei einem OLED mit 110 ppi (rechts). Links als Referenz ein 27 Zoll grosser 4K-LCD mit IPS Panel und 163 ppi
Eine vergrösserte Aufnahme von Text auf der Digitec-Webseite mit der Standardskalierung von Windows. Durch die Pixeldichte von 140ppi wirkt die Schrift auf dem PG32UCDM (Mitte) deutlich schärfer als bei einem OLED mit 110 ppi (rechts). Links als Referenz ein 27 Zoll grosser 4K-LCD mit IPS Panel und 163 ppi
Quelle: Samuel Buchmann

Es spielt keine Rolle, ob ich Texte schreibe oder Bilder bearbeite – der PG32UCDM macht überall eine gute Figur. Er hat auch keinen Auto Static Brightness Limiter (ASBL), der mich nerven würde. Der «Screen Saver» dimmt das Bild nach einer Weile zwar ebenfalls – aber bereits eine Mausbewegung deaktiviert ihn. Die Option lässt sich im Menü auch ganz ausschalten.

Als einziger Nachteil für den Office-Gebrauch bleibt das Burn-in-Risiko übrig. Ich kann nach einem Monat noch keine Anzeichen von Geisterbildern feststellen. Doch das ist kein aussagekräftiger Langzeit-Test. Wie bei allen OLED-Monitoren ist die stundenlange Anzeige statischer Bildelemente wahrscheinlich keine gute Idee. Besonders, wenn du den Bildschirm hell einstellst. Dark Mode und eine tiefere Helligkeit können die Gefahr reduzieren. Persönlich habe ich tagsüber aber auf beides keine Lust.

Zusammen mit einem aufgeklappten MacBook finde ich die Arbeitsfläche optimal für meine Arbeit. Der Asus PG32UCDM ist gross, aber nicht erdrückend.
Zusammen mit einem aufgeklappten MacBook finde ich die Arbeitsfläche optimal für meine Arbeit. Der Asus PG32UCDM ist gross, aber nicht erdrückend.
Quelle: Samuel Buchmann

Asus gibt drei Jahre Garantie auf Burn-in und setzt die üblichen Schutzmassnahmen ein. Statische Logos werden automatisch erkannt und gedimmt, das gesamte Bild wird regelmässig um ein paar Pixel verschoben. Ein «Pixel Cleaner» befreit das Panel von temporären Geisterbildern.

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    Asus und MSI geben Burn-in-Garantie auf OLED – bringt das was?

    von Samuel Buchmann

Die Integration des Pixel Cleaner hat mich zunächst verwirrt: Der Monitor erinnert mich nach acht Stunden daran, dass ich einen Reinigungsvorgang starten soll. Doch die Meldung poppt mitten in der Nutzung auf. Dann will ich die Arbeit oder das Game meist nicht unterbrechen – und danach habe ich es vergessen.

Wie auf der Support-Seite ersichtlich, gibt es daneben aber auch einen automatischen Vorgang. Das bemerke ich erst auf den Hinweis eines Users hin. Denn anders als beim Alienware AW3225QF startet der Pixel Cleaner nicht sofort, wenn ich den Monitor in den Standby versetze, sonder erst nach fünf Minuten. Der Indikator dafür sind fünf Lichtimpulse des ROG-Logos auf der Frontseite – allerdings nur, wenn du dessen Beleuchtung nicht wie ich deaktiviert hast.

Bedienung und Stromverbrauch: So geht das

Die intransparente Pixel-Cleaner-Automatik bleibt der einzige kleine Schwachpunkt der Bedienung. Bugs bemerke ich keine. Asus löst zudem die Menüführung logisch und übersichtlich – und bietet mir trotzdem sehr viele Einstellmöglichkeiten. SDR- und HDR-Optionen werden getrennt gespeichert. Ich muss nicht jedes Mal herumfummeln, wenn ich vom einen in den anderen Modus wechsle.

Ich bediene das Menü über einen Joystick und zwei Tasten auf der Rückseite unten in der Mitte. Alle haben klare Druckpunkte. Nach einer Weile kenne ich die Shortcuts zu den wichtigsten Funktionen:

  • Linke Taste = Eingang wechseln
  • Rechte Taste = Ein/Aus
  • Joystick nach oben = Bildmodus ändern
  • Joystick nach unten = Pixel Cleaner

Vorbildlich finde ich, dass Asus mich fast alle Dinge unabhängig voneinander einstellen lässt. Andere Hersteller binden den Farbraum oder den Gammawert an bestimmte Bildmodi. Hier kann ich auch im sRGB-Farbraum einen manuellen Weissabgleich vornehmen und das Gamma auf 2,4 stellen. Überhaupt habe ich viele Möglichkeiten, das Bild auf Hardwareebene manuell zu kalibrieren.

Das On-Screen-Display ist übersichtlich und die Optionen sind klar beschriftet. Für einen Monitor finde ich das viel besser als umständliche SmartTV-Systeme wie sie Hersteller wie Samsung teilweise verbauen.
Das On-Screen-Display ist übersichtlich und die Optionen sind klar beschriftet. Für einen Monitor finde ich das viel besser als umständliche SmartTV-Systeme wie sie Hersteller wie Samsung teilweise verbauen.
Quelle: Samuel Buchmann

Der Stromverbrauch ist typisch für OLED-Monitore. Sie ziehen mehr Strom als ein LCD mit LED-Beleuchtung: Bei 75 Prozent Helligkeit fliessen im Schnitt etwa 60 Watt von der Steckdose zum Asus PG32UCDM. Auf maximaler Helligkeit sind es bei komplett weissem Bild auch mal 125 Watt. Beide Werte sind etwas höher als beim Alienware AW3225QF.

Fazit

Der wohl aktuell beste Allrounder

«Hat Asus gerade den perfekten Monitor präsentiert?», fragte ich mich letztes Jahr bei der Vorstellung des PG32UCDM. Nach dem Test lautet meine Antwort: so gut wie. Das QD-OLED-Panel der dritten Generation wird seinem Hype gerecht. Seine hohe Pixeldichte, perfekten Schwarzwerte und satte Farbwiedergabe sorgen für bombastische Bildqualität.

Grösse und Bildformat eignen sich für alle Arten von Games. Mit der Bildfrequenz von 240 Hertz sehen selbst schnelle Shooter scharf aus. In 4K brauchst du dafür entsprechend viel Grafikleistung. Bei Office-Anwendungen macht der Monitor ebenfalls eine gute Figur. Wie mit jedem OLED solltest du dir allerdings des Burn-in-Risikos bewusst sein.

Es bleibt die Frage, ob der Asus PG32UCDM seinen Aufpreis gegenüber dem Alienware AW3225QF Wert ist. Die Differenz beträgt zum Zeitpunkt dieses Tests satte 500 Franken. Dafür erhältst du einen USB-C-Anschluss und eine durchdachtere Firmware mit mehr Optionen. In Games dürfte der wichtigste Vorteil die dynamische SDR-Helligkeit sein, die es bei der Konkurrenz nicht gibt. Ich persönlich bevorzuge zudem die flache Bauweise. Absolut betrachtet ist der Asus PG32UCDM deshalb mein neuer König der Gaming-Monitore. Preis-Leistungs-Sieger bleibt der Alienware AW3225QF.

Pro

  • Grosse Bildfläche mit hoher Pixeldichte
  • OLED-Schwarzwert und gute Helligkeit
  • Hervorragende Farbraumabdeckung
  • Exakte Wiedergabe von HDR-Inhalten
  • Kaum Bewegungsunschärfe
  • Sehr gute Textschärfe
  • Wenig anfällig für Reflexionen
  • Vorbildliches Menü mit vielen Optionen

Contra

  • Burn-in-Gefahr bei statischen Inhalten
  • In hellen Räumen weniger tiefes Schwarz als WOLED
  • Teurer als die Konkurrenz von Alienware
ASUS ROG Swift PG32UCDM (3840 x 2160 Pixel, 31.50")
G
Monitorverfügbar
EUR1496,99

ASUS ROG Swift PG32UCDM

3840 x 2160 Pixel, 31.50"

ASUS ROG Swift PG32UCDM (3840 x 2160 Pixel, 31.50")
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ASUS ROG Swift PG32UCDM

3840 x 2160 Pixel, 31.50"

G
Titelbild: Samuel Buchmann

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann wahrscheinlich an meinen Fingerspitzen mitten in einer Felswand.


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