Hintergrund

Arbeiten 450 Meter unter der Erde

Simon Balissat
14.2.2020
Bilder: Thomas Kunz

In einem Loch in den Schweizer Alpen suchen Forscher aus aller Welt nach einer Lösung, unseren Atommüll über Jahrtausende sicher zu lagern. Tageslicht gibt es nicht – dafür ein Liebespaar.

Der Grimselpass ist an diesem Januarmorgen nach dem Dorf Guttannen gesperrt, wie immer im Winter. Fotograf Thomas und ich sind die einzigen Besucher weit und breit. Hierhin verirrt sich zu dieser Zeit keine Menschenseele. Ein klassisches Schattenloch. Nur die golden leuchtenden Bergspitzen weit oben lassen erahnen, dass die Sonne überhaupt schon aufgegangen ist. Es ist halb zehn Uhr in der Früh, als wir vor einem Tor anhalten. Hier, tief im Bergmassiv zwischen Berner Oberland und Gomsertal schauen Forscher der «Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle» (kurz Nagra) in die Glaskugel. Die Frage, die sie beantworten wollen, ist für die Ewigkeit: Wo vergraben wir unseren Atommüll, damit er eine Million Jahre sicher ist?

Das Tor im Berg dient als Zugang zu einem unterirdischen Labyrinth, in den Fels gesprengt für das Kraftwerk weiter oben auf der Passhöhe. «Die Nagra betreibt hier quasi ein Felslabor zur Miete», sagt Laborleiter Ingo Blechschmidt. Es liegt zwei Kilometer tief im Granit des Aarmassivs, 1730 Meter über Meer. 450 Meter dick ist die Gesteinsschicht darüber. Vor dem Eingang warnt ein Schild in vier Sprachen vor dem befahren des Labyrinths, keine davon Landessprache. «Im Sommer verirren sich immer wieder Touristen hier rein. Das Tor bleibt nach der Einfahrt für kurze Zeit offen, das wird dann versehentlich für einen Tunnel gehalten», erklärt Ingo Blechschmidt, während sich das Tor im Fels langsam öffnet. Er händigt uns vorschriftsgemäss Leuchtwesten aus, die wir überstreifen.

Die Augen müssen sich zuerst an die Dunkelheit gewöhnen. Dann offenbart sich der Stollen. Eine Autobreite passt zwischen die kahlen, unebenen Felswände. Neonröhren an der linken Seite des Tunnels spenden etwas Licht, darüber schlängelt sich ein Kabelkanal hoch. Es ist das pure Gegenteil perfekt ausgebauter Strassentunnels helvetischen Standards. Die Strasse im Stollen ist holprig, hat dutzende Schlaglöcher und bräuchte eine Sanierung. Es ist, als wären wir hinter den Kulissen: Die Bergwelt und der Stausee sind die schöne Disneyland-Fassade, hier drin halten Techniker die idyllische Illusion aufrecht.

Mitten im Stollen parkiert Blechschmidt den Bus in einer kleinen Nische. «Hier sind wir. Area 51!», scherzt er und steigt aus. Der Geologe leitet das Labor seit dreizehn Jahren. Ursprünglich stammt er aus Thüringen und hat Ende der 1990er-Jahre in Bern promoviert. Seit 2004 ist der Stollen – zumindest ein bis zwei Tage die Woche – sein Arbeitsort. Den Rest verbringt er im Hauptquartier in Wettingen oder auf Reisen. Sein Labor liegt hinter einer Tür im Fels, beworben von einer Leuchtschrift. Dort begrüsst uns Ann-Sofi Dorrer mit musterndem Blick. «Hattest du keine orangen Leuchtwesten für Besucher? Die gelben sind doch nur für Mitarbeiter», fragt sie Ingo. «Nein, das sind meine Notfallwesten», erklärt Blechschmidt seinen Lapsus und fügt an, dass Ann-Sofi hier für die Sicherheit zuständig sei. «Vor allem aber für das Wohl der Gäste», sagt sie und zeigt uns den Weg ins Sitzungszimmer. Gäste, das sind entweder Forscher aus aller Welt oder Besuchergruppen, die im Sommer das Felslabor auf Führungen besichtigen. Heute sind wir die einzigen Besucher hier.

Büro im Fels

Der Teil, in dem wir uns befinden, ist ein Bürotrakt, gebaut während der Gründung in den 80er-Jahren. Das ist unverkennbar. Das Labor könnte als Filmset für einen Horrorfilm aus dieser Zeit dienen, bei dem ein Experiment schief läuft und einen Forscher durch zu hohe Strahlendosis zum Monster mutieren lässt. Hier hantiert jedoch niemand mit radioaktivem Material. Der vordere Trakt besteht aus Büroräumen, einer Werkstatt, einer Küche und einem Sitzungszimmer. Dorthin bringt Ann-Sofi uns Kaffee, während Laborleiter Blechschmidt erklärt, nach was hier unten im Berg geforscht wird.

«Die Nagra ist die Müllabfuhr für Atomares.» Ihr Ziel ist es, radioaktiven Abfall so zu vergraben, dass er für eine Million Jahre unter der Erde sicher bleibt, ohne Überwachung. Deckel drauf und vergessen. Das ist eine unvorstellbare Zeitspanne. Damit es keine Bösen Überraschungen gibt, muss das radioaktive Material so sicher wie möglich im Untergrund verstaut werden. Erdbeben, Erosion oder Wasser dürfen dem Abfall nichts anhaben, sonst droht die Katastrophe, vor der Endlagergegner immer warnen. Wie geht er damit um? «Ich bin Geologe. Meine Aufgabe ist, den Atommüll sicher zu entsorgen. Ich habe den Müll nicht verursacht. Fakt ist aber, dass wir den Müll haben und wir dafür eine Lösung finden müssen», kontert Blechschmidt.

Ingo Blechschmidt in seinem Element, dem Fels
Ingo Blechschmidt in seinem Element, dem Fels

Die Organisation finanziert sich nach dem Verursacherprinzip: Wer radioaktiven Müll produziert, bezahlt. Das sind neben Atomkraftwerken auch Spitäler oder Universitäten. Im Moment sammelt die Schweiz ihren Atommüll noch in einem Zwischenlager im aargauischen Würenlingen. Die Patentlösung zur Endlagerung in der Schweiz ist noch nicht gefunden. Niemand weiss, wie die Schweiz in einer Million Jahren aussehen wird. Die Forscher können lediglich Annahmen aufgrund der Vergangenheit tätigen. «Als das Felslabor hier im Grimsel vor über 35 Jahren gebaut wurde, war der Forschungsstand ein ganz anderer», sagt Ingo Blechschmidt. «Wir gingen davon aus, dass Granitgestein, so wie es beim Grimsel vorkommt, die beste Lösung ist. Heute wissen wir, dass sich der sogenannte Opalinuston in der Schweiz am besten eignet.» Opalinuston kommt im Jura und im Norden der Schweiz vor, wo das Risiko grösserer Verschiebungen geringer ist. «Wir haben daher ein zweites Felslabor im Jura eröffnet», erklärt der Laborleiter. Der aktuelle Plan der Schweiz sieht vor, das Endlager in circa 600 Metern Tiefe in einer natürlich vorkommenden Schicht Opalinuston zu bauen. Der Atommüll kommt in Behälter aus Stahl, die Behälter dann ins Endlager. Granit, so wie hier im Grimsel, steht für ein Endlager nicht mehr zur Debatte.

Modell eines Behälters
Modell eines Behälters

Trotzdem betreibt die Nagra die Forschung im Grimsel weiter, nicht zuletzt wegen der internationalen Partner, die an der Forschung in der Schweiz sehr interessiert sind und das Felslabor mitfinanzieren. Mit Erfolg: In Finnland geht noch in diesem Jahr das erste Endlager der Welt in Betrieb. Gebaut ist es im Granit. Aufgrund der unterschiedlichen Geologie ist das Gestein dort die ideale Lösung. Erkenntnisse aus dem Felslabor Grimsel haben zu diesem Entscheid beigetragen.

Liebe im Berg

«Willst du noch einen Kaffee?», fragt Ann-Sofi Dorrer mit einem leichten Akzent. Die gebürtige Schwedin sorgt sich seit zehn Jahren um die Sicherheit und das Wohl der Mitarbeiter und Gäste im Stollen. Ein 50-Prozent-Job. Seit fünf Jahren arbeitet auch ihr Mann René hier als Leiter Betriebsdienst. Dass die zwei jetzt einen grossen Teil der gemeinsamen Zeit in einem Loch im Berg verbringen, das war so nicht geplant. René war früher auf Montage für Gasturbinen und hat die Welt gesehen. Mittlerer Osten und Asien, acht Jahre lang. Zu dieser Zeit hat er Ann-Sofi kennengelernt. Nicht in Dubai oder Jakarta, sondern auf dem Brünig, wo Ann-Sofi eine Saison als Küchenhilfe arbeitete. René kam der Liebe wegen zurück in die Schweiz, Ann-Sofi blieb der Liebe wegen hier. Ein erstes Mal versuchten die zwei es bis 2007 im Berner Oberland, wo René bei den Kraftwerken eine Anstellung fand. Es passte damals aber irgendwie nicht. René nennt es heute eine «innere Unruhe» die ihn getrieben habe, nach der Geburt der gemeinsamen Tochter doch noch einmal ins Ausland zu gehen: Revision in Holland. Ann-Sofi lebte mit der jungen Tochter während dieser Zeit in Schweden. Gut anderthalb Jahre waren sie geografisch getrennt, haben aber trotzdem jeden Tag zusammen Znacht gegessen – per Skype. Vor zehn Jahren schliesslich fand die junge Familie ihr Glück in Meiringen, wo Ann-Sofi die Stelle im Felslabor antrat. Die innere Unruhe war verflogen, Familie Dorrer wurde im Oberland sesshaft.

René und Ann-Sofi Dorrer
René und Ann-Sofi Dorrer

René läuft ein paar Meter vor uns her und verschwindet hinter einer blauen Tür. Wir folgen ihm ins Herzstück des Labors. Es ist ein kreisrunder Stollen, hineingetrieben mit einer Tunnelbohrmaschine. Die Wände sind so geschliffen, dass sie beinahe einer Küchenarbeitsfläche aus Granit ähneln.

Barbara
Barbara

In den Seitenwänden gibt es dutzende Löcher in allen Grössen. Kabel ragen heraus und sind mit Messgeräten verbunden. Nur ein Loch ist hohl, darin steht eine hölzerne Figur. «Das ist die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Tunnelbauer», sagt Blechschmidt beiläufig. Er ist hier, um seine Arbeit zu erklären und nicht, um über Religion zu quatschen. Mir fällt ein seltsames Gerät an der Wand auf. Zwischen zwei horizontal in die Wand geschraubten Stangen hängt ein Gebastel, geschützt von einem Plexiglaswürfel. An der Art Basel würde diese Installation locker als teures Kunstwerk durchgehen. Bei näherem Betrachten merke ich, dass das Gerät genau über einem Riss in der Wand montiert ist. Der glatte Granit ist dort von einer etwas dunkleren, schroffen Linie durchzogen. «Diese sogenannten Störzonen interessieren die Forscher besonders, da hier Wasser fliessen kann», sagt Blechschmidt. Der Fels bewegt sich hier eher als sonst wo. Diese Bewegung misst das Art-Basel-Gerät auf erstaunlich analoge Weise. Zwei aufeinander gelegte Glasplättchen zeigen kleinste Bewegungen an, sobald sie sich gegeneinander verschieben. Webcams schiessen alle paar Stunden ein Foto der Plättchen und schicken die Aufnahmen nach Tschechien zur Auswertung. Der Hack mit den Webcams ist tatsächlich das Gebastel, nach dem es aussieht. «Die Kollegen aus Tschechien haben neulich angerufen, um zu fragen, ob bei uns alles in Ordnung ist, weil sie ein starkes Erdbeben gemessen haben. Wir haben hier aber gar nichts gemerkt. Am Ende hat sich herausgestellt, dass zu dieser Zeit eine Schulklasse an einer Führung teilnahm und wohl jemand das Experiment berührt hat», sagt Blechschmidt. Seither ist das Gerät durch den Plexiglaskasten vor neugierigen Schülern geschützt.

Experiment oder Kunst?
Experiment oder Kunst?

Laborleiter Blechschmidt schaut auf die Uhr. «Schon bald Mittagspause. Wir müssen weiter, sonst reicht die Zeit nicht mehr für die kontrollierte Zone», sagt er und eilt in einen Seitenstollen. Erstmals sehe ich hier das charakteristische, schwarze Strahlenwarnzeichen. Hier wird mit radioaktivem Material geforscht. «Wir sind international die einzigen, die das dürfen», sagt Blechschmidt und es schwingt ein bisschen Stolz in seinen Worten mit. Bei mir hingegen ist Angst die vorherrschende Emotion, während ich mit einen weissen Laborkittel überstreife und den Anweisungen lausche. Das scheint dem Laborleiter aufzufallen. «Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Aktuell laufen keine Experimente und sowieso haben wir hier nur schwache radioaktive Cocktails», sagt Blechschmidt scherzend. Ich vertraue ihm, obwohl der Begriff «radioaktiver Cocktail» abenteuerlich klingt.

Dangerzone

Die kontrollierte Zone ist das Reich von Chemikant Michael Treuthardt. Er prüft gerade zwei Proben auf Radioaktivität und hat dazu einen Kasten aus Blei aufgebaut. Blei blockt radioaktive Strahlung ab. Das weiss jeder, der schon einmal eine Röntgenaufnahme gemacht hat. Mit einem Geigerzähler misst Michael die Proben. Der Bleikasten soll aber nicht uns vor einer Verstrahlung durch die Proben schützen, sondern die Proben vor der natürlichen Umgebungsstrahlung. Weil Granit leicht radioaktiv ist, schlägt der Geigerzähler ausserhalb des Kastens aus. Kaum bewegt Michael den Geigerzähler in den Kasten, misst er nur noch die geringe Radioaktivität der Proben. Irgendwie beruhigend, dass die Proben weniger stark strahlen als die Umgebung.

Bleikasten
Bleikasten

Zwanzig Meter weiter in der kontrollierten Zone ist der Stollen dann durch eine gelbe Stahlkonstruktion gestützt. Kabel und Messzähler ragen an den Wänden heraus. Die gelbe Verkleidung und die vielen Messgeräte ähneln einem U-Boot. Tatsächlich wurde die Konstruktion von einer Firma gefertigt, die sonst auf U-Boote spezialisiert ist. «Yellow Submarine» nennt Ingo Blechschmidt diesen Teil liebevoll. «Das ist keine Stütze, sondern eine überdimensionale Dichtung», sagt er und erklärt mir etwas mit Druckunterschieden zwischen Tunnel und Gestein und dass diese Druckunterschiede durch die Konstruktion ausgeglichen würden. An dieser Stelle übersteigen die Ausführungen mein Vorstellungsvermögen. Erst als mir der Laborleiter erklärt, dass es von der Planung bis zum Bau acht Jahre gedauert hat, bin ich wieder dabei. Langzeit-Experimente wollen auch langzeitig geplant sein. Damit nichts schief geht, sind die Forscher mal eben fast ein Jahrzehnt mit der Konzeptionierung beschäftigt.

Yellow Submarine
Yellow Submarine

Mir wird klar, dass ich hier nie arbeiten könnte. An das fehlende Tageslicht könnte ich mich gewöhnen. An die langfristigen Projekte nicht. Ich habe in meiner bisherigen Berufskarriere nach spätestens fünf Jahren die Stelle gewechselt. Nach fünf Jahren ist im Felslabor noch nicht einmal die Planung der Experimente abgeschlossen. Das ist ein Job fürs Leben. Ein Job, für den der Laborleiter geboren scheint. Er ist seit 2004 bei der Nagra, seit 2007 ist er Laborleiter. «Es braucht Idealisten. Ich liebe den Job. Vor allem diese Internationalität gibt mir das Gefühl, dass ich auf etwas Grösseres hin arbeite. Wir stehen noch ganz am Anfang. In Finnland kommt das erste Atomendlager der Welt, dutzende werden weltweit folgen. Das ist Pionierarbeit.»

Arbeit unter Tage

Diesen Enthusiasmus teilt nicht jeder. «Viele halten es hier oben nicht aus. Ich hatte schon eine Bewerberin, die ist nach einer Stunde beim Probetag gegangen», sagt Blechschmidt auf dem Rückweg in den Bürotrakt. Umso dankbarer ist er um die treuen Seelen wie das Ehepaar Dorrer.

Für sie sei es kein Problem gewesen, von der weiten Welt und einer Fernbeziehung in den engen Stollen zu wechseln, sagt Ann-Sofi. «Ich habe in Einkaufshäusern gearbeitet. Dort hast du auch kein Tageslicht. Hier ist es viel angenehmer zu arbeiten. Weniger hektisch.» René stimmt ihr zu: «Der Job hier ist abwechslungsreich. Ich bohre die Löcher für die Experimente, überwache sie und halte das Labor in Stand. Wir haben viel mehr Menschenkontakt, als du denkst. Jetzt ist es zwar ruhig, aber wenn hier zehn internationale Forscher arbeiten und dann noch zwei Schulklassen den Stollen besichtigen, dann bist du am Abend froh, wenn du deine Ruhe hast. In solchen Situationen merke ich gar nicht, dass wir hier mitten im Berg sind.»

Alleine sei man hier unten eigentlich nie. Die Mitarbeiter des Kraftwerks arbeiten weiter hinten im Stollen, das Berghospiz benutzt den Zugang im Winter, um Lebensmittel zu transportieren. «Wir sind hier wie Nachbarn. Wenn mir ein Werkzeug fehlt, kann ich das bei den Leuten vom Kraftwerk ausleihen. Ich muss sie halt mit Nussgipfeln bestechen», sagt René mit einem Lächeln. Es gibt sogar einen, der ausschliesslich wegen der Gesellschaft ins Felslabor kommt. Hauselektriker Toni Baer aus Schwanden bei Brienz. «Einmal in der Woche sehe ich hier nach dem Rechten. Ich führe einen Einmannbetrieb und habe keine Angestellten. Da komme ich gerne hier oben unter die Leute», sagt er, während er eine Steckerleiste repariert.

Toni Baer
Toni Baer

Das Felslabor ist eine kleine Familie. Es ist ein durchschnittlicher Schweizer Betrieb. Ich vergesse, dass wir hier hunderte Meter unter der Erdoberfläche sind, tief in den Schweizer Alpen. Es könnte auch ein Industriegebiet in einem Vorort von Zürich sein, wo die Mitarbeiter in der Küche essen und scherzen, wo die gute Seele die Kaffeemaschine einmal im Monat entkalkt und der Abwart die flackernde Glühbirne ersetzt. Erst als wir das Büro verlassen und ich den langen, engen Zufahrtsstollen hinunterschaue, wird mir die Enge hier unten wieder bewusst. Als das Tor hochfährt und mich das Tageslicht blendet, bin ich froh wieder draussen zu sein. Ich habe jegliches Zeitgefühl im Stollen verloren. Die golden leuchtenden Bergspitzen lassen aber erahnen, dass die Sonne noch nicht untergegangen ist.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 

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