AMD Ryzen 7 9800X3D
AM5, 4.70 GHz, 8 -Core
Der neue Gaming Chip von AMD, der Ryzen 7 9800X3D, ist da. Erste Reviews zeigen, dass sich die neue CPU den Spitzenplatz im Gaming erobern kann. Auch in anderen Anwendungen punktet das Teil – zu Lasten der Leistungsaufnahme.
Etwas mehr als anderthalb Jahre hatte der Ryzen 7 7800X3D die Gaming-Krone auf. Nun muss er sie an seinen Zen-5-Nachfolger abtreten. Der Ryzen 7 9800X3D bietet wie der Vorgänger acht Kerne mit zusätzlichem Cache, der ihn in Spielen entsprechend leistungsfähig macht. Der Cache sitzt neu nicht mehr auf dem Chiplet, sondern darunter.
Bei Techpowerup liegt der 9800X3D in allen Spielen an der Spitze. Im Vergleich zum Rest der Zen-5-Familie, wie dem Ryzen 7 9700X, beträgt der Unterschied elf Prozent. Beim Vorgänger fällt die Differenz mit 3,4 Prozent kleiner aus. Intels aktuelles Flaggschiff, den Core Ultra 9 285K, distanziert der Ryzen gar um 13 Prozent. Diese Unterschiede kommen aber nur in 1080p-Auflösung zustande. Bei höheren Auflösungen sind die Differenzen kaum mehr vorhanden, da die Grafikkarte den Grossteil der Berechnungen übernimmt.
Auch bei Golem liegt die CPU im Gaming stets vorne. Mit dem Ryzen 7 9800X3D stellt Tester Martin Böckmann ebenfalls weniger Ruckler als mit allen anderen CPUs fest. Zudem sei der neue Prozessor übertaktungsfreudig: Mit Speicher-Tuning und Übertaktung erreicht er zwischen sechs und neun Prozent mehr Leistung.
Bezüglich des FPS-Leistungsratings fällt das Verdikt von Computerbase noch deutlicher aus. Die Reviewer messen einen 14-prozentigen Vorsprung auf den Vorgänger Ryzen 7 7800X3D. Das zeigt, dass es auf die Auswahl der Spiele ankommt, wie die auch Reviewer selbst schreiben. So gibt es Titel, bei denen die Leistungssteigerung kaum vorhanden ist und andere, bei denen sie 28 Prozent beträgt. Besonders krass sei der Unterschied zu Intels neuesten CPUs: Diese sähen absolut kein Land. Oft liegt der Unterschied in ihren Tests zwischen 30 und 40 Prozent. Wobei es einzuschränken gilt, dass Computerbase die Tests in 720p-Auflösung macht. Hier sind die Unterschiede zwischen den CPUs grösser, da sie mehr Rechenleistung übernehmen.
Bislang waren die X3D-Prozessoren ihren nicht X3D-Pendants in Produktivitäts-Anwendungen stets unterlegen. Der 9800X3D behebt diesen Nachteil. Golem attestiert der CPU eine gute Single-Thread-Leistung auf dem Niveau der anderen Zen-5-Prozessoren. Bei Belastung aller Kerne liege die CPU gar vor dem Ryzen 7 9700X. Dasselbe stellt Computerbase fest. Selbst wenn der 9700X mit einer TDP von 105 Watt läuft, schlägt ihn der 9800X3D bei Multi-Core-Anwendungen. Damit sei der 9800X3D der schnellste Acht-Kerner von AMD in Anwendungen. Im Vergleich zum Vorgänger beträgt der Vorsprung 25 Prozent. Bei der Single-Core-Leistung muss sich der 9800X3D den Nicht-X3D-Prozessoren der Zen-5-Familie aber knapp geschlagen geben. Im Vergleich zum Vorgänger sind es aber dennoch 21 Prozent Plus.
[Techpowerup] kommt zu ähnlichen Ergebnissen, hebt aber hervor, dass Produktivität nicht das Steckenpferd des 9800X3D ist. Der 100 US-Dollar günstigere Intel Core Ultra 265K etwa ist 13 Prozent schneller.
Das Plus in den Anwendungen geht zu Lasten der Leistungsaufnahme. Unter Volllast liegt sie gemäss Computerbase bei 142 Watt. Der Vorgänger hat bei der gleichen Aufgabe nur 82,4 Watt gefordert. Auch in Spielen messen die Reviewer eine höhere Leistungsaufnahme als beim Vorgänger. Der 7800X3D forderte im Schnitt 61,3, der 9800X3D nun 82,6 Watt. Im Vergleich zu den Chips des Konkurrenten Intel sind dies aber nach wie vor ausgezeichnete Werte.
Techpowerup kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Diese seien darauf zurückzuführen, dass der 7800X3D tiefer taktet und mit niedrigerer Spannung läuft.
Golem weist darauf hin, dass die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) 30 Euro mehr beträgt als beim Vorgänger. Inflationsbereinigt sei das aber keine echte Preissteigerung. Der Ryzen 7 9800X3D wirke vor allem teuer, weil der 7800X3D zeitweise deutlich unter der UVP verkauft wurde.
Techpowerup meint, dass AMD viel Geld für einen Acht-Kern-Prozessor verlangt. Zumal die Unterschiede zwischen den Prozessoren bei höheren Auflösungen marginal werden. Zum 9800X3D solltest du nur greifen, wenn du wirklich das Beste willst.
Ähnlich sieht es Computerbase. Neben der minimal gestiegenen Leistungsaufnahme gäbe es einzig den hohen Preis zu bemängeln.
Du solltest dir also gut überlegen, ob du tatsächlich so viel Geld für eine CPU ausgeben willst oder doch lieber ein paar Franken / Euro sparst und dafür eine schnellere GPU kaufst.
Derzeit haben wir noch keine Informationen darüber, wann die CPUs bei uns an Lager sind. Der Verkaufsstart ist am 7.11 um 15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt werden wir noch keine Ware verfügbar haben. Sobald wir weitere Informationen haben, werde ich diese hier posten.
Update 7.11, 13:00: Um eure dringendste Frage zu beantworten: Die Anlieferung hat sich verzögert. Erste Mengen sollten aber planmässig im Laufe der nächsten Woche eintreffen. Sobald wir weitere Informationen haben, werde ich diese hier posten.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.