3 Ideen, die mehr aus weissen Wänden herausholen
Eigentlich dachte ich, dass weisse Wände langweilig sind. Die Ausstellung «Mohd Sinfonia» hat mich eines Besseren belehrt.
Gerade war ich dabei, auch dem letzten weissen Raum in meinem Zuhause einen Dopamin-Farbanstrich zu verpassen. Doch dann habe ich den Showroom von Mohd – Mollura Home Design besucht. Das italienische Inneneinrichtungs-Unternehmen hat diesen anlässlich der Mailänder Designwoche in weisse Stoffbahnen und Wände gehüllt, die eine Etage in 13 Räume unterteilen. Auf diese Weise vermittelte es in jedem Raum seine pluralistische Vision fürs Zuhause, die viele verschiedene Designstile zelebriert.
Die Ausstellung namens «Mohd Sinfonia» wurde von Nichetto Studio konzipiert. Er griff zu den weissen drapierten Stoffbahnen und Wänden, um die Ästhetik und Akustik zu verbessern und dem Raum einen theatralischen Charakter zu verleihen. Und in der Tat – die schwebenden Textilien waren bühnenreif.
Viel spektakulärer fand ich jedoch, dass jede Installation, trotz der «Nichtfarbe» an den Wänden, vielfältig gewirkt hat. Diese fünf Dinge schaue ich mir von der Inszenierung für mein Homestyling ab, bevor ich zum Pinsel greife.
1. Weiss ist nicht gleich weiss
Schneeweiss, Eierschale oder Champagner – selbst die feinsten Abstufungen machen einen Unterschied, wenn du sie bewusst veranschaulichst. In den Mohd-Installationen wurde darauf geachtet, hier und da andersfarbige Möbel zu platzieren, um Kontraste zu schaffen und die einzelnen Weisstöne voneinander zu trennen.
Quelle: Pia Seidel
Ausserdem hat Mohd bei der Möbelwahl immer wieder mal zu strukturierten Oberflächen gegriffen. Aufgrund der Schattenwürfe werden selbst weisse Designs vor der weissen Wand zum Hingucker.
2. Beleuchtung ist das A und O
Dass die einzelnen einfarbigen Szenen so imposant wirken, liegt auch an all den unterschiedlichen Lichtquellen. An der Wand setzen sie allein schon durch ihre Dreidimensionalität einen Akzent.
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Aber auch im Raum verteilt sind Tisch- und Stehlampen wie Scheinwerfer für die einzelnen Möbel. Nur ist dieser dank des Warmweisses dezenter als auf einer echten Bühne.
3. Einheizende Materialien
Holzmöbel verhindern, dass die weissen Wände den Raum zur Eiskammer machen. Dank ihrer auffälligen Maserungen wird jeder Stuhl oder Tisch zum Hingucker und ihre Brauntöne wärmen optisch auf. Um einem Setup Wärme zu geben, betreten auch Textilien die Bühne. Egal ob Teppiche oder Polstermöbel – weiche Stoffe lenken von monotonen Wänden ab und laden zum Verweilen ein.
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Das Beste an all dem Unbunt: Alles kommt gleichermassen zur Geltung. In der Ausstellung ergeben sowohl die neuen Kollektionen von Baxter, CC-Tapis, Noom, Vitra und Wittmann als auch bekannte Designklassiker von Gubi, Flos, MDF Italia oder Fritz Hansen vor dem weissen Vorhang eine harmonische Symphonie. Denn alles ist nur eine Frage der richtigen Komposition.
Quelle: Pia Seidel
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.