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15 Jahre Android: Zeit für Erinnerungen
Android wird 15 Jahre alt. Das Betriebssystem ist damit immer noch ein Teenager, aber in Erinnerungen schwelgen wir trotzdem.
Am 21. Oktober 2008 erschien Android offiziell und einen Tag später begann der Verkauf des ersten Smartphones mit dem Betriebssystem. Das auf dem Titelbild abgebildete HTC Dream wurde auch als T-Mobile G1 bekannt. Die ersten Erfahrungen mit den neuen Handys liessen in Europa aber noch einige Monate auf sich warten.
Das Warten auf den iPhone-Killer hat ein Ende
Kurze Rückblende: Im Januar 2007 hatte Apple das iPhone vorgestellt und damit die Welt der Mobiltelefone auf den Kopf gestellt. Im Herbst 2008 lautete die wichtigste Frage immer noch: «Wer bringt den iPhone-Killer heraus?» Oder weniger martialisch, wenigstens ein Gerät, das mithalten kann?
Die bisherigen Versuche von Samsung und HTC mit Windows Mobile, Nokia mit Symbian oder Palm und Blackberry konnten mit iOS nicht mithalten. Entsprechend groß waren die Hoffnungen auf Android. Seit November 2007 arbeitete Google nicht mehr alleine daran, sondern versammelte 33 weitere Unternehmen in der «Open Handset Alliance». Knapp ein Jahr später waren die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit greifbar.
15 Jahr später hat Android das iPhone immer noch nicht verdrängt. Es ist aber das einzige Smartphone-Betriebssystem, das eine ernsthafte Konkurrenz für iOS ist.
Android war keine direkte Reaktion auf das iPhone
Die Arbeit an Android begann nicht erst mit der Vorstellung des iPhone. Bereits 2003 gründete Andy Rubin eine gleichnamige Firma, die Software für Mobiltelefone herstellen sollte. Falls dir der Name bekannt vorkommt: Rubin hat 2017 versucht, mit Essential eine eigene Smartphone-Marke zu etablieren. 2021 folgt allerdings der Verkauf an Nothing, die das vorhandene Know-how in ihr Phone (1) einfliessen liessen.
Fast 15 Jahre zuvor verkaufte Rubin schon einmal eine Firma. 2005 übernahm Google Android. In dem Jahr stellte Steve Jobs das Motorola ROKR E1 mit iTunes vor. Damit erhielten Spekulationen um ein eigenes Mobiltelefon von Apple neuen Auftrieb.
Google setzte von Anfang an auf andere Hersteller, die Android für ihre Handys nutzen. Erst 2010 folgte mit dem Nexus One das erste eigene Smartphone von Google.
Jan: Verblasste Erinnerungen an das T-Mobile G1
2010 begann auch meine persönliche Karriere als Android-Nutzer. Ich kaufte mir das Samsung Galaxy S:
Ab 2008 war ich Volontär bei Netzwelt. Die Handys gehörten zwar nicht zu meinem Themengebiet, aber in der Redaktion konnte ich doch das iPhone, vermeintliche iPhone-Killer und dann auch die ersten Android-Geräte in Augenschein nehmen. So dürfte ich im Januar 2009 erstmals das [T-Mobile G1](T-Mobile G1 im Test: Hallo Android) in den Händen gehalten haben. Die Erinnerungen daran sind aber sehr schwach. Mit seinem Touchscreen und der Tastatur, für die man das Display zur Seite schieben musste, war es etwas ganz Neues. Und dann kam noch Android dazu – auch wenn es wesentlich weniger konnte als heute und zum Start auch viel weniger Apps zur Auswahl hatte.
Martin: Von Anfang an verzaubert
Im Sommer 2009 schloss ich mein erstes Smartphone ins Herz. Ein HTC Magic mit Android 1.6. Im Vergleich zu heute war es mit 119 Gramm ein Fliegengewicht. Ausserdem hatte es eine Besonderheit, die ich bis heute vermisse: Neben Touch konnte es auch mit einem kleinen Trackball unterhalb des Displays bedient werden. Damit scrollte es sich erheblich einfacher. Ausserdem blinkte die Kugel überaus cool, wenn ein Anruf eingeht.
![Von HTC stammte auch das zweite Android-Smartphone.](/im/Files/7/5/4/0/6/0/9/4/mwc-2009-vodafone-htc-magic.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Vodafone
Die Smartphone-Ära zog mich von Anfang an in ihren Bann. Allerdings war es für mich keine neue Welt, die mich faszinierte, sondern die Verschmelzung zweier Gerätetypen. Vor dem HTC Magic waren ein Handy und ein Pocket PC meine Begleiter. Seit 2003 besitze ich einen HP iPAQ, der bis aufs Telefonieren alles kann, was auch die ersten Androiden können. Dank Tom Tom Navigator und GPS-Empfänger kurve ich mit dem Pocket PC bereits seit einem halben Jahrzehnt durch Europa. Doch das ist nun vorbei, zwei Welten verschmelzen – it’s magic.
Philipp: Jetzt wird der iPod in Rente geschickt
Lange liebäugelte ich mit Smartphones. Das HTC Hero war eines der ersten Geräte, das ich ins Auge gefasst hatte, um mein Sony Ericsson W800 zu ersetzen. Aber Android schien noch nicht ganz ausgereift zu sein. Entscheidend für mich war auch, dass es mindestens 32 GB Speicher hat. Damit hätte ich meine komplette Musiksammlung vom iPod übertragen können und nicht mehr zwei Geräte mit mir herumtragen müssen.
Zugeschlagen habe ich schliesslich 2009 beim Motorola Droid. In einem Test im Tages-Anzeiger hiess es, damit könne Android dem iPhone das Wasser reichen. Also fuhr ich noch am selben Tag nach Wohlen und holte mir das Gerät im digitec-Shop ab. Dazu gab es leider nur eine 16 GB microSD-Karte. Die Unterstützung für grössere sollte aber nachgereicht werden. Schon damals war ich ungeduldig.
Die ausfahrbare Tastatur des Droids fand ich grossartig. Damit tippte es sich viel besser als auf dem Touch-Screen. In meiner Smartphone-Begeisterung überschritt ich bereits bei der ersten darauffolgenden Zugfahrt mein Datenlimit. Die Android-Welt war zu aufregend. Ich musste surfen, Musik hören und natürlich Apps aus dem Android Market herunterladen. Es war eine spannende Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.
Flo: MP3-Player und Internet im gleichen Gerät! Wow!
Als die ersten Smartphones für die breite Masse in die Schweiz kamen, war ich mir sicher, dass sie floppen würden. Schliesslich gabs ja kaum brauch- oder bezahlbare Datenabos. Ausserdem: Das iPhone 3G konnte ja nicht einmal Bluetooth und MMS. LOL. 2009 stieg ich dann mit dem LG GM730 ins Android-Game ein. MP3-fähig, ein Drei-Zoll-Display und 1000 mAh-Akku – selbst wenn ich die 3G-Option deaktivierte, hielt die Batterie gerade mal 6 Stunden.
![LG hat seine Smartphone-Sparte 2021 geschlossen.](/im/Files/7/5/4/0/6/2/1/7/lg730.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: LG
Ich sehnte mich schon fast nach meinem alten Sony Ericsson. Das LG-Phone hielt dann nur gut ein Jahr. Den Urlaubsflug nach Budapest überlebte es nicht. Ob Unfall oder unbewusste Absicht – das lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Aber Samsung hatte gerade das Galaxy S vorgestellt – welches dann auch der Nachfolger wurde.
Lorenz: Aufregung ums erste Google-Phone
Was für eine Aufregung Anfang 2010 bei meinem damaligen Arbeitgeber: Gerade erst hatten auch wir die erste App auf dem iPhone lanciert, da stieg ein zweiter grosser Name ins Smartphone-Geschäft ein: Google mit dem von HTC hergestellten Nexus One.
In der Schweiz gab es das nicht offiziell, also wurde ich mit dem Import beauftragt. Mehrere Geräte sollten es sein. Jeder wollte beim Hype dabei sein. Ein vom Medienunternehmen bezahltes Testgerät für mich lag auch noch drin. Der Versand und die Gebühren für den Vermittler in den USA kosteten über 100 Franken, aber das war alles kein Problem.
![Lorenz’ alter Test vom Nexus One ist leider nicht mehr online.](/im/Files/7/5/4/0/6/2/5/1/google-nexus-one.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Google
Die Begeisterung legte sich dann allerdings schnell. Gerade die Software mit diesem mysteriösen Android war nicht wirklich besser als jene von Apple. An die mühsame Navigation über den Trackball kann ich mich noch erinnern – den mochte ich schon bei Laptops nicht. Schon damals haben mir aber die Widgets gut gefallen und die Optik der Software war attraktiv. Es passte gut zum damals topmodernen Gerätedesign mit dem etwas grösseren Screen.
Kevin: Was sind Smartphones?
Smartphones lösen in mir nichts aus. Ich kann die Begeisterung meiner Kolleginnen und Kollegen für die Geräte nicht verstehen. Ich weiss, das ist eine gewagte Aussage für einen Tech-Redaktor. Aber wenn du dich für Autos interessierst, interessierst du dich auch nicht automatisch für Motorräder. So habe ich auch keine Erinnerung an mein erstes Mal mit Android. Jedenfalls keine spezifische. Ich muss ganz tief in der Google-Erinnerungssuchmaschinenkiste kramen, um meine Bezugspunkte zu finden.
Mein erstes Telefon mit Touchscreen war noch ohne Android. Gemäss Google müsste es ein Samsung Omnia SGH-I900 von 2008 gewesen sein. Danach bin ich von Windows Mobile auf ein iPhone 4 umgestiegen und erst im Jahr 2014, glaube ich zumindest, auf den Android-Zug aufgesprungen. Wenn ich mich recht erinnere, war es ein Sony Xperia Z2. Im Vergleich zu iOS habe ich damals nichts vermisst und der Umstieg ging einfach. Das ist alles, woran ich mich erinnere.
(Kevin Hofer)
David: Navigationsgerät fürs Velo
Mein erstes Android-Gerät war 2015 das Yotaphone 2. Dieses Smartphone hatte auf der Rückseite einen E-Ink-Bildschirm – das fand ich praktisch für meine zweiwöchige Velotour. Der Bildschirm war im Sonnenlicht gut lesbar und brauchte kaum Strom. So konnte ich den ganzen Tag die Navigation eingeschaltet lassen.
![Die lange Akkulaufzeit machte den E-Ink-Screen zum Kaufargument.](/im/Files/7/5/4/0/5/7/8/4/Velotour-2015-008.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: David Lee
Die Idee des E-Ink-Screens gefällt mir heute noch. Doch nach der Velotour verkaufte ich das Yotaphone 2 wieder. Ich fand damals, dass es besser für mich ist, kein Smartphone zu haben. Ausserdem enttäuschte mich die Kamera.
Welches war dein erstes Android-Gerät? War der erste Kontakt ein besonderer Moment? Lass uns in den Kommentaren an deinen Erinnerungen teilhaben.
Titelfoto: Mr.Mikla / Shutterstock.com39 Personen gefällt dieser Artikel
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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.